Das Reformtempo ist forsch, doch die Verantwortlichen geben sich optimistisch. Nach der Ankündigung des Schulterschlusses am 2. November hatten sich die Beteiligten drei Wochen Zeit gelassen, bis sie zu ihren Plänen Red´ und Antwort standen - vorangegangen waren jahrelange Querelen. Der Basler Kulturdirektor Christoph Eymann sprach vor den Medien von einem «Durchbruch», der das Orchester weiter bringe.
Die Stiftung Basler Orchester bleibt von Rechts wegen Subventionsempfängerin und Arbeitgeberin des Orchesters. Sie überträgt aber die operative Führung des Orchesters der AMG. Die Stiftungs-Geschäftsstelle wird neu zum «Orchesterbüro» der AMG. Die Stiftung fällt künftig etwa Personalentscheide auf Antrag der AMG.
Die neue Struktur soll das Profil des Basler Klangkörpers schärfen. /

AMG übernimmt künstlerische Leitung
Die AMG übernimmt neu die künstlerische Leitung des Orchesters und organisiert alle Konzerte - das soll das Profil des Basler Klangkörpers schärfen. Die AMG soll auch auswärtige Auftritte sowie Aufnahmen vermitteln. Die Buchhaltungen hingegen bleiben vorerst getrennt; eine konsolidierte Rechnung ist für später angedacht.
Aus dem Orchester kämen wohl Anregungen, welche Werke es gerne spielen würde, doch es wolle sein Programm gar nicht selber komplett bestimmen, sagte Stiftungspräsident Karl Bossert. Die Musiker hätten die Pläne der engeren Kooperation mit der AMG als Taktgeberin intensiv diskutiert, und sie stünden «voll dahinter».
«de facto Identität»
Vorgesehen sei nicht eine Fusion, betonte AMG-Präsident Thomas Staehelin; man erreiche aber «de facto Identität» von Veranstalter und Orchester. Damit bekomme Basel eine Struktur wie man sie sonst überall auf der Welt schon kenne. Die AMG fühle sich nun auch für das künstlerische Profil des Orchesters verantwortlich.