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Viele Schweizer psychisch angeschlagenBern - In der Schweiz leidet jeder oder jede Sechste unter einer psychischen Störung. Allerdings sind entgegen der Volksmeinung psychische Krankheiten wie Depressionen nicht auf dem Vormarsch, wie das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) mitteilte.bert / Quelle: sda / Donnerstag, 12. April 2012 / 11:30 h
Gemäss dem dritten Monitoringbericht des Obsan ist es bei 17 Prozent der Bevölkerung wahrscheinlich, dass diese Menschen an einer psychischen Störung leiden. Dabei seien gut vier Prozent stark und weitere 13 Prozent mittel belastet.
Überdurchschnittlich viele Betroffene leben im Tessin und in der Region am Genfersee. In der Zentralschweiz dagegen leiden weniger Menschen an Depressionen oder an psychischen Belastungen als im Durchschnitt des Landes.
Unterschiede zeigen sich auch bei den Geschlechtern und bei der Altersstruktur: Frauen und Jüngere leiden öfter unter psychischen Störungen als Männer und Ältere.
Bei Depressionen wiederum seien von schwachen Symptomen vor allem Frauen und ältere Menschen betroffen. Bei mittleren und starken Depressionen konnten im Monitoring aber keine Unterschiede bei Alter und Geschlecht ausgemacht werden.
Längst nicht alle Betroffenen lassen sich behandeln. (Symbolbild) /
Die Wenigsten lassen sich behandeln Wie die Überwachung auch zeigt, lässt sich längst nicht jeder oder jede behandeln. Zwar habe die Zahl der Behandlungen binnen zehn Jahren um ein Prozent zugenommen - auf fünf Prozent 2007 von vier Prozent zehn Jahre zuvor. 2009 hätten die Schweizer Spitäler 78'000 stationäre Aufenthalte mit psychiatrischen Diagnosen erfasst. Das entspreche 12 Hospitalisierungen pro 1000 Einwohner. Männer werden in den Kliniken am häufigsten wegen Alkoholerkrankungen behandelt, Frauen wegen Depressionen.Die Mehrheit ist voller Energie Wie der Bericht weiter zeigt, fühlten sich die meisten aber wohl in ihrer Haut: Drei von vier Einwohnern und Einwohnerinnen fühlten sich «häufig oder sehr häufig voller Kraft, Energie und Optimismus», schreibt Obsan. Der Monitoring-Bericht basiert gemäss Obsan grösstenteils auf bereits existierenden Datenbeständen, die meisten Daten stammten von der Schweizerischen Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik.
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