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Kanzlerin Merkel beklagt Vertrauensbruch durch SpionageBerlin/Peking/Ulan Bator - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die mutmassliche Ausspionierung des NSA-Untersuchungsausschusses durch US-Geheimdienste scharf kritisiert.fest / Quelle: sda / Montag, 7. Juli 2014 / 11:22 h
Zu dem Fall des festgenommenen Mitarbeiters des Bundesnachrichtendienstes (BND), der für US-Geheimdienste spioniert haben soll, sagte sie in Peking: «Es handelt sich, wenn das so ist, um einen sehr ernsthaften Vorgang.» Der Generalbundesanwalt ermittle.
Die Kanzlerin betonte: «Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, so steht das für mich in einem klaren Widerspruch zu dem, was ich unter einer vertrauensvollen Zusammenarbeit von Diensten und von Partnern verstehe.»
Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier sagte bei einem Besuch in der Mongolei: «Sollten sich die Verdachtsmomente bestätigen, ist das auch politisch ein Vorgang, bei dem man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann.»
Das weitere Vorgehen hänge von den weiteren Erkenntnissen der Ermittlungen ab. Zugleich forderte er die USA auf, sich «mit ihren Möglichkeiten» an der Aufklärung zu beteiligen.
Der BND-Mitarbeiter soll innerhalb von zwei Jahren 218 Dokumente an US-Geheimdienste weitergeleitet und dafür 25'000 Euro kassiert haben. Unter anderem soll er den NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags bespitzelt haben. Er wurde am vergangenen Mittwoch festgenommen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel: «Es handelt sich um einen sehr ernsten Vorgang». /
Die Dokumente enthielten laut BND keine sehr heiklen Informationen. Gegenmassnahmen geplant Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière erwägt einem Medienbericht zufolge, die Aufklärung der deutschen Geheimdienste auf die USA auszuweiten. Der CDU-Politiker habe in einer internen Runde von der dringenden Notwendigkeit gesprochen, einen «360-Grad-Blick» zu erlangen, berichtete die «Bild»-Zeitung am Montag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Das Blatt zitierte zudem aus einem ihm vorliegenden «Geheimpapier» des Ministeriums, in dem von einer konkreten «Planung von Gegenmassnahmen» die Rede ist. Diese sollen unter anderem die Kommunikationsüberwachung betreffen. Der Bericht liess offen, wann sich de Maizière in dieser Weise geäussert hat - vor oder nach Bekanntwerden der Spionageaffäre im BND. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maassen hatte bereits nach Bekanntwerden der NSA-Spähaktionen eine «Neujustierung der Spionageabwehr, eine Art 360-Grad-Blick» angekündigt.
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