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Jury zieht sich zur Beratung zurückNew York - Wider Erwarten ist die Gerichtsverhandlung um die Verhaftung des Schweizer Basketball-Profis Thabo Sefolosha in New York noch nicht zu Ende. Die Jury hat sich am Donnerstagabend nach den Schlussplädoyers zur Beratung zurückgezogen.nir / Quelle: sda / Freitag, 9. Oktober 2015 / 07:05 h
Der Sportstar war im Frühling in der Nähe eines Nachtklubs in Manhattan von der Polizei zusammen mit seinem Teamkollegen Pero Antic verhaftet worden. Im Klub hatte es davor eine Messerstecherei gegeben, an der die beiden Profis aber nicht beteiligt gewesen waren und die nichts mit Sefoloshas Gerichtsfall zu tun hat. Die Klage gegen Antic wurde später fallen gelassen.
Ein Amateurvideo der Verhaftung zeigt, wie mehrere weisse Polizisten den schwarzen Sefolosha grob zu Boden bringen, bevor er in Handschellen gelegt wird. Die Polizisten, die im Prozess als Zeugen der Anklage auftraten, behaupteten, der NBA-Star habe zuvor einen Beamten beschimpft und sich seinen Anordnungen widersetzt.
Bedrohliche Geste oder Spende Sefolosha trat am Mittwoch als Zeuge in eigener Sache vor dem Gericht in New York auf.Die Jury hat sich zur Beratung zurückgezogen. /
Der Basketballprofi sagte, er habe den Anweisungen der Polizei stets Folge geleistet, gab aber zu, einen Polizisten als Zwerg bezeichnet zu haben. In seiner Aussage beschrieb Sefolosha, wie der Polizeibeamte den beiden Sportstars gefolgt sei, obwohl sie sich schon ausserhalb der Polizeiabschrankungen befunden hätten. Die beiden Profis wollten laut Sefolosha in ein Taxi steigen, als sie sich erneut von den Polizisten umringt sahen. Was von der Polizei als bedrohliche Geste gegen einen Beamten gewertet wird, sei sein Versuch gewesen, einem Bettler 20 Dollar zu geben. Hohe Beweishürde Die Chancen, dass Sefolosha einen Freispruch erwarten darf, sind hoch. Die Beweislast liegt bei der Anklage, sie muss eindeutig zeigen, dass der Basketballstar böse Absichten hegte und die Polizeiarbeit behindern wollte. Die sechs Geschworenen müssen ihren Entscheid einstimmig fällen. Um den Sportler zu verurteilen, müsste laut Gesetz «jeder Zweifel an der Schuld des Angeklagten» aus dem Weg geräumt sein. Kommt keine Einstimmigkeit der Geschworenen zustande, müsste die Verhandlung wiederholt werden. Der Spieler der Atlanta Hawks soll sich bei der Polizeiaktion das rechte Wadenbein gebrochen haben und konnte in der Folge nicht mehr eingesetzt werden. Nach einem Freispruch könnte Sefolosha Klage gegen die New Yorker Polizei erheben.
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