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Thema: Städte, die nach Gefängnis riechen
Donnerstag, 26. März 2015 03:44 Uhr
Vielleicht eben gerade DARUM.
Zitat Frau Dr. Regula Stämpfli:
"die als in den 1960ern und 1970er Jahren geborene Wohlstandskinder den Aufbruch zur Chancengleichheit voll geniessen konnten und die jetzt die Jugend von heute in Zustände der 1930er Jahre zurücksparen wollen?"
Das ist gar nicht so verwunderlich. Wohlstandskinder sind ideen- und alternativlos, nicht gewohnt, zur Durchsetzung von Interessen zu kämpfen, dekadent, denkfaul, gehen stets den Weg des geringsten Widerstands und sind somit absolut ungeeignet, zu führen.
Dass es auch Ausnahmen darunter geben kann, bestätigt höchstens die Regel.
Aber das dicke Ende kommt erst noch. Falls sich bis zu diesem Zeitpunkt die Menschen auf dieser Kugel nicht gegenseitig die Schädel eingeschlagen haben, verhungert oder verdurstet sind.
Ich möchte jedenfalls nicht erleben, wie gehaushaltet wird, wenn die eGadget-Generation ans Ruder gelangt.
Die Nachkriegsgeneration trägt zwar den Makel der Wohlstandsgeneration mit sich und ausserdem die Erfahrung, sich aufgrund der damaligen demographischen Verhältnisse praktisch kampflos durchsetzen zu können - womit auch immer, aber sie hatten immerhin noch ein Elternhaus, das noch von anderer Erfahrung geprägt war.
Die Kinder und Jugendlichen von heute sind es gewohnt, gepampert, gestreichelt, gehätschelt und rund um die Uhr betreut zu werden. Mami streicht das Pausenbrot. Mami fährt Bubi in die Schule. Papi zieht den Lehrer vor den Kadi, um Bubi eine bessere Note zu verschaffen, Papi und Mami stellen sich bedingungslos vor den Spross.
Bubi darf alles, Bubi braucht sich nichts zu erkämpfen...
Aber Bubi hat auch einen vollen Stundenplan. Schule, Nachhilfe, Lernhilfe, Geigenunterricht, Ballett, Förderunterricht, Schulpsychologische Ueberwachung, medizinischer Overkill inkl. Ritalin. Verhalten ausserhalb enger Normen durch personal Training, Psychotherapie, Familientherapie und goldige Käfig zurechtgerückt.
Bubi ist per Kaiserschnitt ohne Geburtsschock zur Welt gekommen, hat nie im Dreck gespielt, hat nie ohne Aufsicht draussen gespielt. Zuhause hat Mami dafür gesorgt, dass die Wohnung steril und keimfrei ist. Die Zähne wurden systematisch geschrubbt und geweisselt, schräg liegende Zähne vom Chirurgen gerichtet.
Statt Mutterbrust gab's "abgepumptes" aus dem Kühlschrank, verfüttert vom Teilzeitpapi. Dann 2 Jahre Milupa und Sirup, nahtlos übergehend in Fastfood vom Mäck. (weil Bubi es eben so gerne habe, heisst es jeweils). Mittagessen im Familienverbund? Denkste, am Mittagstisch. Bubi darf die Furzgesichter, die ihn hänseln, während der ganzen obligatorischen Schulzeit von 8 Uhr morgens bis der SUV von Mami vorfährt ertragen.
Mit 10 gibt's Schminkkoffer, Miniröckchen, Nagel-Gel, Haarfärbemittel, PC, iPhone, Computergames und Fernsehen bis 12 Uhr Nachts. Im eigenen Zimmer, wenn's geht, bitte schön.
Markenkleider, Schuhe für jede Lebenslage, Sommersport- und Wintersportausrüstung und das für Nachzügler natürlich brandneu - austragen verstösst gegen die UNO-Kinderrechte.
Ab spätestens 15 kommt der unbefristete Ausgang hinzu. Wenn man erst abends um 23 Uhr von zuhause weggeht, kann man schliesslich nicht erwarten, dass sie über Nacht noch heimkehren. Geschlafen wird bei Mädchen sowieso schon seit 5 Jahren bei der besten Freundin, vor allem, wenn dort die Mutti nicht zu Hause ist.
Das Taschengeld entspricht einem Budgetposten in der Haushaltskasse. Energydrinks aus Aludosen, gekauft im teuersten Bahnhofsladen, sog. "Shots", sowie die Eintrittspreise in den teuersten Nobelclubs der Stadt kosten schliesslich Geld. Ganz zu schweigen von der Fahrt dorthin. Da ein GA allein viel zu viel kostet, braucht es ein Familien-GA, auch wenn weder Papi noch Mami mehr als 3x jährlich den Zug benutzen.
Reicht das schon? Man sollte auch den Lehrplan nicht ganz ausser Acht lassen. Statt Mathe, Deutsch, Geschichte usw. gibt's "Medienkompetenz", "Sozialkompetenz", "Schreibkompetenz" usw.... es werden nur noch "Kompetenzen" vermittelt. Alles klar? Lernziele? "jedem Kind werden Kompetenzen zum Verfassen eines Schreibprodukts vermittelt".
Alles klar? Alles klar.
Nein... man soll nicht ständig an der Jugend herummeckern. Die sind genau so, wie wir auch waren. Ausserdem hätten schon unsere Eltern dieselben Kritiken vorgetragen... Wirklich?
Nein. Die Kritik geht nicht an die Adresse der Kinder. Die Kritik geht direkt an die Eltern, Erziehungsberechtigten, Behörden, Experten (mein Lieblingsausdruck), Fachleute und überhaupt an den ganzen Bürokraten- und Schreibtischtäterverein.
Anklage? Misshandlung Schutzbefohlener.
Die an diesen jungen Menschen begangenen Schandtaten oben genannter Personen lassen sich nie mehr korrigieren.
Wissen aneignen? Wozu? Kann man ja googeln!
Entscheide fällen? Erst mal die anderen fragen. Machst du Facebook-Eintrag, mal sehen, wie viele ihn liken.
Wenn gerade mal eine grössere Masse an Soziopathen gefragt ist - einfach mal das Internet lahmlegen.
Ich sehe das doch sogar schon bei Erwachsenen, was das Wort Internet-Neurotiker bedeutet. Wenn ich heute versuche, ein Unternehmen zu gründen und dafür Geschäftspartner brauche, ist das Grundlegende das schwierigste: mach denen mal klar, dass man mit Arbeit Geld verdient, nicht mit kopieren.
Man würde nicht meinen, man hätte es mit Ingenieuren zu tun. Egal, welches Stichwort fällt - sofort wird das Kästchen gezückt und das Stichwort eingegeben. Dann muss ich diese "Erwachsenen" zunächst darauf aufmerksam machen, dass die Suchergebnisse wenig mit der Realität gemeinsam haben und von Google sortiert werden, nicht nach Nützlichkeit. Als weiteres muss man sog. Ingenieuren heute erklären, dass man Arbeiten primär im eigenen Haus erledigt und nicht extern vergibt. Zumal dann nicht, wenn man damit Geld verdienen will.
Es wimmelt auch unter den Erwachsenen von solchen Tölpeln, die glauben, sie bräuchten nur ein schön gebügeltes Hemd, ein teures Auto und der Rest erledigt sich über das Internet.
Das ist, in verkürzerter Form dargestellt, der Zustand der Schweizer Volkswirtschaft.
Auslagern, kopieren, abkupfern, andere fragen.
Worte wie "Alleinstellungsmerkmal", "firmeneigenes und spezifisches Fachwissen"... das kennen die zwar aus dem Marketingkurs, aber nicht aus der Praxis.
Und gerade diejenigen, die frisch aus so einem Hirnwäschekurs entlassen wurden, glauben allen Ernstes, es lasse sich am besten Geld verdienen, wenn man das tut, was auch schon alle anderen tun.
So, ich "schwiff" wieder einmal vom Thema ab.
Aber im Grunde nicht sehr weit. Kommt auf dasselbe raus. Wieso sollte man auch von Politikern mehr erwarten, als von Kreti und Pleti in der Privatwirtschaft?
Und damit wären wir wieder beim Thema: es wird noch viel dicker kommen, wenn die Generation "anything goes" mal in diese Jahre kommt.
Also sparen Sie sich die Empörung, Frau Stämpfli. Obwohl Sie absolut RECHT haben.
"die als in den 1960ern und 1970er Jahren geborene Wohlstandskinder den Aufbruch zur Chancengleichheit voll geniessen konnten und die jetzt die Jugend von heute in Zustände der 1930er Jahre zurücksparen wollen?"
Das ist gar nicht so verwunderlich. Wohlstandskinder sind ideen- und alternativlos, nicht gewohnt, zur Durchsetzung von Interessen zu kämpfen, dekadent, denkfaul, gehen stets den Weg des geringsten Widerstands und sind somit absolut ungeeignet, zu führen.
Dass es auch Ausnahmen darunter geben kann, bestätigt höchstens die Regel.
Aber das dicke Ende kommt erst noch. Falls sich bis zu diesem Zeitpunkt die Menschen auf dieser Kugel nicht gegenseitig die Schädel eingeschlagen haben, verhungert oder verdurstet sind.
Ich möchte jedenfalls nicht erleben, wie gehaushaltet wird, wenn die eGadget-Generation ans Ruder gelangt.
Die Nachkriegsgeneration trägt zwar den Makel der Wohlstandsgeneration mit sich und ausserdem die Erfahrung, sich aufgrund der damaligen demographischen Verhältnisse praktisch kampflos durchsetzen zu können - womit auch immer, aber sie hatten immerhin noch ein Elternhaus, das noch von anderer Erfahrung geprägt war.
Die Kinder und Jugendlichen von heute sind es gewohnt, gepampert, gestreichelt, gehätschelt und rund um die Uhr betreut zu werden. Mami streicht das Pausenbrot. Mami fährt Bubi in die Schule. Papi zieht den Lehrer vor den Kadi, um Bubi eine bessere Note zu verschaffen, Papi und Mami stellen sich bedingungslos vor den Spross.
Bubi darf alles, Bubi braucht sich nichts zu erkämpfen...
Aber Bubi hat auch einen vollen Stundenplan. Schule, Nachhilfe, Lernhilfe, Geigenunterricht, Ballett, Förderunterricht, Schulpsychologische Ueberwachung, medizinischer Overkill inkl. Ritalin. Verhalten ausserhalb enger Normen durch personal Training, Psychotherapie, Familientherapie und goldige Käfig zurechtgerückt.
Bubi ist per Kaiserschnitt ohne Geburtsschock zur Welt gekommen, hat nie im Dreck gespielt, hat nie ohne Aufsicht draussen gespielt. Zuhause hat Mami dafür gesorgt, dass die Wohnung steril und keimfrei ist. Die Zähne wurden systematisch geschrubbt und geweisselt, schräg liegende Zähne vom Chirurgen gerichtet.
Statt Mutterbrust gab's "abgepumptes" aus dem Kühlschrank, verfüttert vom Teilzeitpapi. Dann 2 Jahre Milupa und Sirup, nahtlos übergehend in Fastfood vom Mäck. (weil Bubi es eben so gerne habe, heisst es jeweils). Mittagessen im Familienverbund? Denkste, am Mittagstisch. Bubi darf die Furzgesichter, die ihn hänseln, während der ganzen obligatorischen Schulzeit von 8 Uhr morgens bis der SUV von Mami vorfährt ertragen.
Mit 10 gibt's Schminkkoffer, Miniröckchen, Nagel-Gel, Haarfärbemittel, PC, iPhone, Computergames und Fernsehen bis 12 Uhr Nachts. Im eigenen Zimmer, wenn's geht, bitte schön.
Markenkleider, Schuhe für jede Lebenslage, Sommersport- und Wintersportausrüstung und das für Nachzügler natürlich brandneu - austragen verstösst gegen die UNO-Kinderrechte.
Ab spätestens 15 kommt der unbefristete Ausgang hinzu. Wenn man erst abends um 23 Uhr von zuhause weggeht, kann man schliesslich nicht erwarten, dass sie über Nacht noch heimkehren. Geschlafen wird bei Mädchen sowieso schon seit 5 Jahren bei der besten Freundin, vor allem, wenn dort die Mutti nicht zu Hause ist.
Das Taschengeld entspricht einem Budgetposten in der Haushaltskasse. Energydrinks aus Aludosen, gekauft im teuersten Bahnhofsladen, sog. "Shots", sowie die Eintrittspreise in den teuersten Nobelclubs der Stadt kosten schliesslich Geld. Ganz zu schweigen von der Fahrt dorthin. Da ein GA allein viel zu viel kostet, braucht es ein Familien-GA, auch wenn weder Papi noch Mami mehr als 3x jährlich den Zug benutzen.
Reicht das schon? Man sollte auch den Lehrplan nicht ganz ausser Acht lassen. Statt Mathe, Deutsch, Geschichte usw. gibt's "Medienkompetenz", "Sozialkompetenz", "Schreibkompetenz" usw.... es werden nur noch "Kompetenzen" vermittelt. Alles klar? Lernziele? "jedem Kind werden Kompetenzen zum Verfassen eines Schreibprodukts vermittelt".
Alles klar? Alles klar.
Nein... man soll nicht ständig an der Jugend herummeckern. Die sind genau so, wie wir auch waren. Ausserdem hätten schon unsere Eltern dieselben Kritiken vorgetragen... Wirklich?
Nein. Die Kritik geht nicht an die Adresse der Kinder. Die Kritik geht direkt an die Eltern, Erziehungsberechtigten, Behörden, Experten (mein Lieblingsausdruck), Fachleute und überhaupt an den ganzen Bürokraten- und Schreibtischtäterverein.
Anklage? Misshandlung Schutzbefohlener.
Die an diesen jungen Menschen begangenen Schandtaten oben genannter Personen lassen sich nie mehr korrigieren.
Wissen aneignen? Wozu? Kann man ja googeln!
Entscheide fällen? Erst mal die anderen fragen. Machst du Facebook-Eintrag, mal sehen, wie viele ihn liken.
Wenn gerade mal eine grössere Masse an Soziopathen gefragt ist - einfach mal das Internet lahmlegen.
Ich sehe das doch sogar schon bei Erwachsenen, was das Wort Internet-Neurotiker bedeutet. Wenn ich heute versuche, ein Unternehmen zu gründen und dafür Geschäftspartner brauche, ist das Grundlegende das schwierigste: mach denen mal klar, dass man mit Arbeit Geld verdient, nicht mit kopieren.
Man würde nicht meinen, man hätte es mit Ingenieuren zu tun. Egal, welches Stichwort fällt - sofort wird das Kästchen gezückt und das Stichwort eingegeben. Dann muss ich diese "Erwachsenen" zunächst darauf aufmerksam machen, dass die Suchergebnisse wenig mit der Realität gemeinsam haben und von Google sortiert werden, nicht nach Nützlichkeit. Als weiteres muss man sog. Ingenieuren heute erklären, dass man Arbeiten primär im eigenen Haus erledigt und nicht extern vergibt. Zumal dann nicht, wenn man damit Geld verdienen will.
Es wimmelt auch unter den Erwachsenen von solchen Tölpeln, die glauben, sie bräuchten nur ein schön gebügeltes Hemd, ein teures Auto und der Rest erledigt sich über das Internet.
Das ist, in verkürzerter Form dargestellt, der Zustand der Schweizer Volkswirtschaft.
Auslagern, kopieren, abkupfern, andere fragen.
Worte wie "Alleinstellungsmerkmal", "firmeneigenes und spezifisches Fachwissen"... das kennen die zwar aus dem Marketingkurs, aber nicht aus der Praxis.
Und gerade diejenigen, die frisch aus so einem Hirnwäschekurs entlassen wurden, glauben allen Ernstes, es lasse sich am besten Geld verdienen, wenn man das tut, was auch schon alle anderen tun.
So, ich "schwiff" wieder einmal vom Thema ab.
Aber im Grunde nicht sehr weit. Kommt auf dasselbe raus. Wieso sollte man auch von Politikern mehr erwarten, als von Kreti und Pleti in der Privatwirtschaft?
Und damit wären wir wieder beim Thema: es wird noch viel dicker kommen, wenn die Generation "anything goes" mal in diese Jahre kommt.
Also sparen Sie sich die Empörung, Frau Stämpfli. Obwohl Sie absolut RECHT haben.
8 Kommentare
· Perfidie | Kassandra | Do, 26.03.15 20:08 |
· Sie haben | kubra | Do, 26.03.15 23:24 |
· kubra ... | thomy | Fr, 27.03.15 10:25 |
· Wo liegt das grössere Problem? | Kassandra | Fr, 27.03.15 18:48 |
· Heinrich Konstantin | LinusLuchs | Fr, 27.03.15 18:23 |
· Vielleicht eben gerade DARUM. | keinschaf | Do, 26.03.15 03:44 |
· Traut keinem, der derartig jammert! | Kassandra | Do, 26.03.15 11:57 |
· Von Verblödung und Henkern | LinusLuchs | Do, 26.03.15 17:43 |
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