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Kolumne


Verlose Kind - biete Quote

Regula Stämpfli / Montag, 12. August 2013

«Umstrittene TV-Show - Baby als Hauptgewinn» titelte stern online am 30. Juli dieses Jahres. Allein die Schlagzeilenwahl macht deutlich: Da sprechen Menschen mit einem mir unbekannten Dialekt der Menschenfresser. «Umstritten»? «Umstritten»! Ob mein Fahrradreifen im Perlacher Forst oder schon auf der Neubibergerstrasse einen Platten hatte, ist umstritten. Umstritten ist, ob die Meereswogen ultramarin, bläulich oder schon fast violett glänzen. Das ist umstritten. Doch ein Baby in einer Reality-TV-Show zu verhökern ist nicht umstritten.

Es ist abscheulich, abstossend, ruchlos, schädlich, übel, dégoutant, menschenverachtend, ja, eigentlich zum Kotzen. Letzteres - so wurde mir einmal bei meiner Radiokolumne vorgeworfen - dürfe man nie sagen. Zum Kotzen. Ha. Doch Babies als Hauptgewinn abzusetzen und als «umstrittene» Aktion zu deuten, ist kein Problem.

Der mediale Zivilisationsbruch, den wir allerorten erleben, stellt uns nicht nur vor politische, rechtliche oder moralische , sondern auch vor sprachliche Herausforderungen respektive Sprachlosigkeit. Das Böse als anarchistische Kraft, die sich aus dem Weltsystem von Kaufen und Verkaufen ergibt, produziert Referenzen, die dem abgrundtiefen, kalten, menschenverachtenden Nihilismus in den Köpfen der Menschen eine gemütliche Stelle vor dem Kamin einräumt.

Das Nichts, welches uns über die Tat wie die Berichterstattung rund um die Game-Show in Pakistan entgegenschlägt, übersteigt so ziemlich alles an Medienzynismus, den wir hier schon mehrmals dekonstruiert haben. «Der Preis ist heiss» hiess die Sendung auf dem konservativ-islamischen Sender Geo TV im Fastenmonat Ramadan (sic!). 500 Kandidierende schlagen sich um Autos, Waschmaschinen, Mikrowellen und ja: Zu aller Überraschung auch um ein «unschuldiges, süsses Baby». Der «Gag» an «Der Preis ist heiss» war übrigens, dass die Hauptgewinner von ihrem Glück keine Ahnung hatten? nie hätten sie damit gerechnet, in der Fernsehshow statt eines Autos ein zwei Wochen altes Mädchen zu «gewinnen».

Haben die Menschen in 50 Jahren noch einige menschlichen Kategorien im Kopf, werden vielleicht solche spätkapitalistischen Erscheinungsformen in Gedenkstätten der globalen Vernichtungsstrategie humaner Werte kritisch ausgestellt. Doch geht es so weiter wie bisher, beginne ich mittlerweile zu zweifeln, dass es je für solche Gedenkstätten noch Gedanken und Menschen gibt. Schliesslich meinte letzte Woche auch ein ehemaliger Caritas-Mitarbeiter, «Rayonvebote», sprich rassistische «Baden für Asylanten verboten» für völlig legitim zu halten. Und die beteiligten Journalisten haben sich auch mehr über ein inszeniertes «Täschligate» aufgeregt, statt dass sie die sozialdemokratische Justizministerin die vierte Gewalt hätten spüren lassen. Die Medienmeute tat genau das Gegenteil: Sie beschwichtigten via Bundesrätin auf dem Spaziergang, dass Grundrechte nicht verhandelbar seien, selbst wenn real genau das Gegenteil passiert.

Wahnsinn, nicht wahr? Oder gar System?

Diese medialen Zivilisationsbrüche, diese ständige Inszenierung der Zerstörung der Menschenwürde, sind die Vorläufer für reale Politik. Der Theatermacher Milo Rau zeigte in «Radio Ruanda» wie kein anderer eindrücklich, wie zuerst die Medien und dann die Mörder kommen.

An den TV-Shows ist nichts «umstritten». Ebenso wie an der Äusserung des schweizerischen Bundespräsidenten Ueli Maurer in seiner Beurteilung des Studentenmassakers von 1989 nichts «umstritten» ist. Genausowenig wie die Verteidigung des Direktors für Migration, «Baden für Asylbewerber verboten» auch nicht «umstritten» ist.

Es ist höchste Zeit, die hirnrissige Semantik medialer Beliebigkeitshysterie zu durchbrechen. Es wäre schön, grad vor der eigenen Haustür zu beginnen und ernsthaft über eigenes Denken, Sprache und die reale Politik und nicht rhetorisch inszenierte (Sommaruga: Grundrechte nicht unantastbar?wirklich?) nachzudenken und entsprechend zu handeln. Denn sonst ist es nur eine Frage der Zeit bis wir im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine Show mit unseren Steuergeldern finanzieren, die den «besten Asylsucher» sucht und alle Medien notieren: «Umstritten».




nachrichten.ch 1

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