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Kolumne


Neues Wahrzeichen der Hauptstadt

Peter Achten / Montag, 2. September 2013

Der Internationale Flughafen der Hauptstadt Peking ist wie so vieles in China nur mit Superlativen zu beschreiben. Und dennoch: was noch heute zum Feinsten weltweit zählt, kann und soll noch übertrumpft werden. Auch und wohl gerade jetzt, wo Chinas Wachstum abgeflacht ist. Der neue Internationale Daxing-Flughafen soll noch grösser, besser und schöner werden. Kurz vor den Olympischen Spielen Im Februar 2008 wurde buchstäblich mit Pauken und Trompeten der nigelnagelneue «Internationale Flughafen der Hauptstadt» eröffnet. Er liegt 29 Kilometer nordöstlich vom Pekinger Stadtzentrum und ist mit dem Taxi bei Stossverkehr in einer knappen Stunde zu erreichen. Mit der eigens gebauten Schnellbahn ist eine halbe Stunde zu veranschlagen. Das architektonische Wunder, entworfen vom britischen Architekten Norman Foster, lässt nichts zu wünschen übrig. Die Feuerprobe der Olympischen Spiele wurde mit Glanz und Gloria bestanden. Und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag. Alles klappt wie am Schnürchen. Von der freundlichen Pass-, über die strenge und dennoch freundlichen Sicherheitskontrolle bis hin zum Gepäck, das innert nützlicher Frist in Empfang genommen werden kann und dem speditiven Check-in. Die Passagierzahlen allerdings schossen mit Rekord-Jahreszahlen in die Höhe. Heute ist der «Beijing Shoudu Guoji Jichang» nach Passagieraufkommen der grösste Airport Chinas und Asiens und, nach Atlanta (USA), die Nummer Zwei weltweit.

Die Glas-Stahlkonstruktion von Norman Foster kommt beim Anflug - vorausgesetzt die Luft ist ausnahmsweise nicht total verschmutzt - besonders zur Geltung. Die Gebäude präsentieren sich von oben dem Betrachter eher wie filigran gestaltete, sanft schwingende Vogelflügel-Skulpturen als Zweckgebäude zwischen den drei fast vier Kilometer langen Pisten. Die in Zahlen verliebten chinesischen Behörden lassen sich denn bei der Aufzählung der Superlativen nicht lumpen: Verbaut wurden 1,3 Millionen Quadratmeter. Damit ist der Airport das grösste Gebäude der Welt. Es gibt rund 320 Abstellplätze für Flugzeuge. Angeflogen werden in China rund 140 und im Ausland knapp 100 Destinationen, Genf und Zürich inbegriffen. Die Gepäcktransportbänder haben eine Länge von 65 Kilometern, die rund 20'000 Gepäckstücke die Stunde befördern können. 300 Check-in-Schalter sorgen dafür, dass es keine langen Warteschlangen gibt. Restaurants und Geschäfte gibt es zuhauf. Trotz perfektem Taxi- und Busservice sowie einer Schnellbahn stehen 8'000 Parkplätze zur Verfügung.

Die Superlativen des zweitgrössten Airports der Welt könnten noch seitenweise verlängert werden. Nur so viel noch: Von der Planung bis zur Fertigstellung vergingen gerade einmal fünf Jahre. Gekostet hat das ganze umgerechnet rund 2,5 Milliarden Dollar. Die Kapazitätsgrenze wurde mit rund 79 Millionen Passagieren bereits vor zwei Jahren übertroffen. 2012 waren es dann 81,8 Millionen. Mit andern Worten: der Pekinger Flughafen platzt aus allen Nähten.

Pragmatisch wie die roten Mandarine sind, wurde deshalb ab 2009 schon rechtzeitig über einen Aus- oder gar Neubau nachgedacht. Schon bald rückte Daxing in den Mittelpunkt des Interesses. Dieser Stadtbezirk liegt rund 50 Kilometer südlich des Stadtzentrums, ist Standort von verschiedenen Industrien und eines Militärflugplatzes, der zum Teil auch zivil genutzt wird (1,2 Mio Passagiere per annum). Ende 2012 gab dann die Militärkommission und der Staatsrat (Regierung) grünes Licht für Daxing, ein Mega-Projekt, das seinesgleichen sucht.

Der neue Flughafen soll sieben Start- und Landebahnen - sechs zivile und eine militärische - aufweisen und im Endausbau für ein Passagieraufkommen von über 100 Millionen ausgelegt sein. Kosten soll das ganze - inklusive einer neuen industriellen Entwicklungszone - rund 70 Milliarden Yuan, umgerechnet elf Milliarden Dollar. Fertiggestellt soll das neue Monument im Jahre 2018 sein. Für 2025 wird mit 70 Millionen Passagieren pro Jahr gerechnet. Zusammen mit dem bestehenden Capital Airport würde das dann summa summarum über 150 Millionen Passagiere per annum sein. Peking-Daxing jedenfalls wird an Superlativen alles bisherige übertrumpfen. Chinesische Ökonomen haben vorgerechnet, dass der neue Mega-Hub als bisher grösstes Infrastruktur-Projekt der chinesischen Geschichte das Drei-Schluchten-Kraftwerk noch übertreffen werde.

Erste Vorarbeiten sind bereits im Gang. Die grossen Baumaschinen werden dann 2014 auffahren. Natürlich geht es bei einem derartigen Riesenprojekt um ein in China besonders heikles Thema, nämlich Land. Bauern wollen zum Beispiel gerecht entschädigt werden. Die Regierung versucht alles, um dieses in ganz China sozial hochbrisante Thema zu entschärfen. In Daxing allerdings müssen rund zwanzig Dörfer dem Flughafen weichen. Die Bewohner hoffen auf einen guten Deal. In einigen Dörfer haben Einwohner begonnen, ihre Häuser in der Hoffnung auf höhere Entschädigungen zu erweitern. Ohne Erlaubnis der Dorfbehörden, also illegal. Einige haben ihre Behausungen um mehr als hundert Quadratmeter erweitert. Ob aber wie üblich nach Quadratmeter entschädigt wird, ist noch nicht klar. Gerüchteweise hiess es neulich in Daxing, dass pro Kopf bezahlt werde und zwar 800'000 Yuan oder umgerechnet 120'000 Franken. Illegale Konstruktionen jedenfalls, das wissen die Dorfbewohner mittlerweile, werden nicht kompensiert. Die Behörden jedenfalls sind auf der Hut und suchen nach einer einigermassen für alle akzeptablen Lösung. Unter allen Umständen nämlich sollen soziale Unruhen vermieden werden.

Mit dem alle Dimensionen sprengenden neuen Peking-Daxing-Flughafen oder dem Wolkenkratzer-Wald in Shanghai Pudong haben nun die Velofahrenden Chinesinnen und Chinesen als Symbol des Neuen China endgültig ausgedient. Trotz abflachenden Wachstumszahlen gilt nach wie vor die Wachstums-Devise: schneller, grösser, besser. Zhao Lei, Stellvertretender Direktor der Planungs- und Reformkommission der Hauptstadt, umschreibt denn Ziel und Zweck der neuen Flughafens so: «Er soll Motor für Pekings Wirtschaftsentwicklung werden und natürlich ein herausragendes Wahrzeichen für die Hauptstadt des Reichs der Mitte werden». Als Bewohner der kulturellen, industriellen und bürokratischen Kapitale China könnte man lokalpatriotisch jetzt auch sagen: «Wir haben es den Shanghaiern wieder einmal gezeigt!».


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