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Kolumne


Gewalt und Geist

Regula Stämpfli / Mittwoch, 19. November 2014

Nächste Woche beginnen die 16 Tage-Kampagnentage gegen die Gewalt an Frauen. Die feministische Friedensorganisation cdf erinnert mit einem eindrücklichen Gedicht des unübertroffenen Poeten Erich Fried:«Gewalt fängt nicht an, wenn einer einen erwürgt. Sie fängt an, wenn einer sagt: Ich liebe Dich: Du gehörst mir!» Ich ergänze Frieds Gedicht um eine Zeile: «Gewalt fängt an, wenn einer einen anderen besitzt.» Höchste Zeit um über den Zusammenhang, Gewalt, Geld und Geist nachzudenken.

Die meisten Debatten um Gleichstellung, Feminismus und Frauenrechte kreisen seit Jahrzehnten um ähnlich wiederkehrende Themen wie Gewalt, fehlende Lohngleichheit, Diskriminierung, Sexismus und Pornographie. Je nach Position wird betroffen und schuldig reagiert, sehr oft wird verharmlost, dann macht man sich wieder lächerlich, beklagt die Opferposition, findet alles Scheisse oder prüde, fordert «neue» Debatten, unterscheidet zwischen «alt» und «jung». Es gibt Diskussionsrunden zum Thema mit Kontrahenten, was darauf schliessen lässt, dass es Kräfte gibt, die Gewalt an Menschen und insbesondere an Frauen und Kindern völlig normal finden und solche, die diese nicht nur verhindern, sondern auf ewig auslöschen möchten. Bei all diesen Debatten geht indessen des Pudels Kern, wo der wichtigste Motor zur Gewalt mit riesigem Tempo weiterrast, eigentlich steckt, verloren: Meistens in den Köpfen der Menschen einer bestimmten Herrschafts- und Gesellschaftsform.

Kein Mensch würde heute beispielsweise die bis in die Moderne dauernden «Lotosfüsse» (Verkrüppelung der Gehwerkzeuge) chinesischer Frauen als «individuelle Entscheidung» der damaligen Frauen, selbst wenn diese ausschliesslich von Frauen vorangetrieben wurden, interpretieren. Kein aufgeklärter Mensch würde die Klitoralbeschneidung als «gesellschaftliche Weitsicht und Planung» einordnen. Kein Mensch findet es richtig, wenn Männer «ihre» Frauen verprügeln...ausser die Begründung solcher Praktiken sind einprägsam genug, dass die offensichtliche Grausamkeit gesellschaftlich als völlig «normal» empfunden wird (wie in Saudi-Arabien, wo nicht nur die Prügelei, sondern Steinigungen und die Todesstrafe für vergewaltigte Frauen völlig an der Tagesordnung sind und durch die westlichen Beziehungen mit diesem Land auch als «courant normal» hingenommen werden).

Fällt es uns bei den traditionellen Religionen und historisch rückständigen Gesellschaften leichter, die Gewalt an Frauen direkt zu entlarven und zum Thema zu machen, fehlen Analysen, die ähnliche Mechanismen in der eigenen, herrschenden Ideologie blosszustellen.

Nehmen wir das Beispiel des «Social Freezing», das auch in der Schweiz von biotechnischen Unternehmen und CEOs in Ärztetiteln vermarktet werden. Diese lobbyieren kräftig, um die künstliche Reproduktion für alle Frauen vorzuschreiben (siehe beispielsweise flowerkid.co).

Versetzen wir uns mal in eine Historikerin der Zukunft im Jahr 2367. Ihre Beobachtungen könnten lauten: «Die weiblichen Mitglieder der Geldelite wurden mit der Kombination ökonomischer, staatlicher und individueller Vorteile ab dem 18. Lebensjahr dazu gebracht, sich operativ ihre Eier entfernen zu lassen, die später zum Zweck der künstlichen Herstellung geeigneter Menschen jahrzehntelang eingefroren wurden. Die Prozedur war körperlich anstrengend und erforderte einen kurzen Praxis- oder Klinikaufenthalt. Die gefrorenen Eier wurden Jahrzehnte später meistens einer dafür gekauften Frau, der sogenannten 'Leihmutter' eingepflanzt, die die fremden Zellen während 9 Monaten in ihrem Wachstum begünstigten. Die Aktion 'Lebensapple' erinnerte an die staatlich verordnete Züchtung unter dem nationalsozialistischen Regime 70 Jahre zuvor, doch da sie privatrechtlich initiiert, wissenschaftlich legitimiert und mit vielen Geldern unterstützt wurde, wurde jede Kritikerin, die es wagte, auf Ähnlichkeiten der technischen Reproduktion mit rassistisch motivierter eugenischer staatlichen Fortpflanzung hinzuweisen, mit Gefängnis oder hohen Geldstrafen bedroht.»

Dass das Biokapital «social Freezing» heutzutage als «feministisch» daherkommt, belegt, wie Gewalt - je nach Geist - völlig unterschiedlich interpretiert und toleriert wird. Die Leerstellen der grundsätzlichen Diskussion zu Mensch, Körper und Gewalt, die automatisch zu Geschlecht führt, bleiben indessen nach wie vor bestehen.

Schläge werden teilweise bis heute als «Liebeszeichen» interpretiert. Es ist ein grosser Fortschritt, dass diese Art von «Liebesbezeugung» in unseren Breiten nun hinlänglich entlarvt wurde. Hier will ich mit cdf hervorheben: Gewalt ist nicht nur eine Frage des Zuschlagens, sondern des Denkens, das dahintersteckt.

«Gewalt fängt an, wenn einer einen anderen besitzt.»

Dazu wünsche ich mir auch 16 Tage. Der menschliche Körper ist seit der Finanzkrise Goldstandard geworden. Menschen sind das neue Kapital. Sie sind Waren und Währung zugleich, eine perfekte neue Produktions- und Konsumationsform. Ethikerinnen, Philosophinnen, Feministinnen lobbyieren als neue Priesterinnen nun immer lauter und heftiger für die lebendige Münze Frau. Einerseits zeigen sie sich empört über die direkte Gewalt an Frauen (schliesslich kostet sie dies nichts), andererseits legitimieren und propagieren sie gerne Gewalt an Frauen im Dienste politischer und ökonomischer Herrschaft (Sterilisation, künstliche Reproduktion, Hormontherapien etc.). Es werden mehr und mehr Menschenbuchhaltungen geführt...beachten Sie doch einmal aufmerksam die Debatten zu Organhandel, pränataler Voruntersuchungen, Leihmutterschaft, Sexarbeit und Sterbehilfe. Diese gewalttätige Logik beginnt sich in allen Köpfen und Körpern auszubreiten.

Gewalt ist von gewalttätigen Geistern (und deren Apps...) nicht zu trennen. Gewalt fängt nicht an, wenn einer einen erwürgt. Gewalt fängt an, wenn einer mit einem «guten» Grund den anderen nicht erwürgt, sondern ihn dazu bringt, sich selber zu erwürgen.

16-Tage ist eine Aktions- und Kampagneplattform, die vielen Frauen Aufklärung und Unterstützung bietet. Sie verdient es, unterstützt zu werden. Und ich danke den Organisatorinnen der 16-Tage, die uns alle dazu bringt, länger, tiefer und nachhaltiger über Gewalt nachzudenken.




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