Sonntag, 27. August 2023
VADIAN.NET, St.Gallen



Nachrichten.ch

Aktuell

Forum


Inland

Teilabgabe von Medikamenten wird kaum genutzt

Sabine Wunderlin - Fotografin in einer Umbruchzeit

Personenfreizügigkeit: Einwanderung erweitert das Arbeitsmarktpotenzial

Datendiebstahl bei IT-Firma XPlain - auch Regierungsdaten gestohlen

Wirtschaft

Balkon-Technologien: Die Zukunft der interaktiven Aussenwerbung

Neues Antibiotikum entschlüsselt

Online-Marketing-Strategien im modernen Recruiting

Worauf moderne Zahnarztpraxen Wert legen sollten

Ausland

Möglicherweise tödliche Folgen: KI-Militärdrohne der USA könnte ihren Benutzer angreifen

Meta muss 1,2 Mrd. Euro Strafe zahlen

Tesla baut neue Mega-Factory in Shanghai

So sieht die Klimabilanz der Staatschefs beim G20 Gipfel wirklich aus

Sport

Functional Training - Das Krafttraining mit dem eigenen Gewicht

Michael Schumachers Ferrari F2001b-Bolide steht zum Verkauf

Biohacking für Sportler: Optimiere deine Leistung mit neuesten Techniken

So gestalten Sie eine unvergessliche Fussballparty

Kultur

Erhaltung der Geschichte: Die Bedeutung von Museumsstücken und privaten Sammlungen in der Schweiz

Urteil: Computer alleine haben keinen Anspruch auf Urheberrecht

Die von Bartha Galerie: Ein Leuchtturm für zeitgenössische Kunst in Basel

Grenzen überschreiten: Die Welt der internationalen Kunstauktionen

Kommunikation

E-Gadgets im Dienste der Suchmaschinenoptimierung: Eine unauffällige Powerkombination

Zuckerbergs Meta mit 16% mehr Gewinn

Android warnt bald vor unerwünschten Trackern

Die grössten IT-Trends im Jahr 2023

Boulevard

Zähne aufhellen: Lohnt sich das Zahn-Bleaching?

Kalorienfalle Home Office

Ein Schritt weiter als 'Cruelty-Free': Der Aufstieg veganer Beauty-Trends

Der All-over-Beauty-Trend: So erzielst du den perfekten Gesamteindruck

Wissen

Neurowissenschaftler können Songs aus der Gehirnaktivität rekonstruieren

Warum Hygiene in der modernen Wissenschaft mehr zählt als je zuvor

Trotz Verbesserungen: Artenvielfalt in europäischen Gewässern stagniert

Revolutionäre Energiespeicher: Superkondensator aus Zement, Wasser und Russ

Wetter


Kolumne


Internes

Impressum


Werbung


Publireportagen


Newsfeed


Die veröffentlichten Inhalte sind ausschliesslich zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Die Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet.

Nachrichten.ch (c) Copyright 2023 by news.ch / VADIAN.NET AG

Kolumne


Wahlen können Ihre Zukunft gefährden

Regula Stämpfli / Mittwoch, 1. April 2015

Es gibt eine schöne neue Welt der Wahlberichterstattung. Medienkonglomerate organisieren im Vorfeld nationaler Wahlen überall «Wahlbörsen» und nennen dies dann «Wahlberichterstattung». Mit anderen Worten: Alles Spekulation. Lustig daran ist: Niemand merkt es. Und von links bis rechts spekulieren Journalisten eifrig mit. «Lieben sind wie Imperien» schrieb einst Milan Kundera. «Wenn die Idee, auf der sie gegründet wurden, zerbröselt, verblassen auch sie.» Demokratie, wenn auf Börsenspekulationen inklusive verballhornende Experten basierend, befindet sich nicht nur in der Verblassung, sondern gleicht mehr einem unappetitlichen Schauspiel. Oder wie interpretieren Sie Sätze wie: «Es mehren sich die Anzeichen, dass die SVP und die FDP auch national zulegen werden und ihre Wahlerfolge nicht bloss anhand kantonaler Spezifika erklärbar sind.» (Tagi Online 31.3.2015) oder «Umweltthemen ziehen heute nicht mehr so gut.»? (Tagi Online, 30.3.2015).

Mehr Spekulation geht nicht. Mehr Börsengewinn für die beteiligten Medien & Experten auch nicht. Gewinn, den Sie und ich - dies nur so nebenbei - berappen müssen.

In der Schweiz sind im Herbst 2015 Wahlen. Eines der grössten Medienkonglomerate der Schweiz hat nun eine Wahlbörse initiiert (es folgt mein PC-Konto für die Werbung an dieser Stelle... Ironiewarnung!), sondern auch die dazugehörigen Wahlanalysten bestellt (dies ist ohne Ironie). Die Experten funktionieren nun wie die internationalen Rating-Agenturen, die AAA-Ratings für Parteien und deren zugehöriges Personal präsentieren, die Sie nicht einmal einem Erstklässler durchgehen lassen würden (sorry für die Beleidigung der Erstklässler.).

Weshalb hier diese harsche, aber korrekte Dekonstruktion eines auf ersten Blick harmlos wirkenden Börsenspiel der Demokratie?

Hier hole ich nun etwas aus.

In: «Neues aus der Anstalt» (ZDF) sieht man, wie Spekulationsverluste, Missmanagment und der Bonikapitalismus der Banken als eigene Schulden sofort in Schulden von Menschen, Staaten und Nationen umgewandelt werden. Waren im Jahr 2010 beispielsweise noch 80 Prozent der griechischen Schulden privaten Gläubigern, sprich Banken, ausländischen Unternehmen etc. geschuldet, sind es fünf Jahre später nur noch höchstens 20 Prozent. Der Rest soll nun das griechische Volk die nächsten 60, 80, vielleicht auch 100 Jahre abstottern (erinnern Sie sich? Deutschland hätte bis 1984 die Reparationsschulden des Friedensvertrags von Versailles berappen müssen, hätte es nicht vorher geschickterweise ganz Europa in Schutt und Asche gelegt. Taugt als Rezept für die Griechen leider nicht und ja: Hier den zynischen Ton bitte mitlesen...).

Mit anderen Worten: Es geht nie um Zahlen, Schulden, Regeln oder Gerechtigkeit im «Spiel». Sondern es geht, seit dem internationalen Kollaps des Finanzsystems 2007 offensichtlich, um Macht und Herrschaft: «Souverän ist wer private Schulden ganzen Volkswirtschaften aufbürden und sie so locker begleichen kann.» Deshalb werden die Griechen als «faul» bestraft, während die herrschende Finanz- & Medienelite ihre Milliarden weiterhin im Kampf gegen Volk, Demokratie und Gerechtigkeit einsetzen kann.

Zurück zur Wahlbörse:

Die einzigen Gestaltungsmöglichkeiten, die moderne Demokratien gegen den Finanzkapitalismus haben, liegen im Stimm- und Wahlzettel der Bürger und Bürgerinnen, in der Ausübung der demokratischen Grundrechte wie Demonstrationen, Initiativen, Referenden, in staatsrechtlichen Beschwerden (die in der Schweiz wegen fehlender Verfassungsgerichtsbarkeit kaum genutzt werden können. Doch international sind diese sehr wichtig, weshalb die SVP das internationale Völkerrecht abschaffen will, doch dies nur für Insider als juristischen Gruss...). Diese Instrumente sind nicht zu unterschätzen. Es geht in einer Demokratie darum, den verfassungsrechtlichen Grundsätzen von Wohlstand für die Gemeinschaft, Freiheit für den Einzelnen, gute Ausstattung der Bürgerrechte, zukunftsfähige Planung, Menschenrechte etc. gerecht zu werden. Deshalb wählt man Programme, Parteien, Menschen als Beauftragte für all diese Werte. Wahlen sind für die Herrschenden also immer wieder eine Gefahr. Deshalb wird alles getan, um diese im Rahmen der Verhältnisse vorauszuberechnen, zu kontrollieren und «stabil», sprich ohne Veränderung, zu halten.

In der Schweiz gibt es nun seit Ewigkeiten erstmals wieder einmal eine relativ junge, unkontrollierbare politische Energie, die sich nicht nur in den Demonstrationen, sondern auch im Herbst 2015 manifestieren könnte. Und was passiert? Von links bis rechts wird so spekuliert, dass jedes Unternehmen, das keinen Gewinn für die Medien- und Finanzkonglomerate inklusive schon gewählter Politiker und Politikerinnen verspricht, an der Wahlbörse nieder«geratet» wird, via Smartvote als «extrem» gebrandmarkt wird und ständig auf die «Looser»-Position verwiesen wird. Es ist eigentliches Demokratiemobbing, das hier vor unser aller Augen geschieht, nur dass die Gemobbten, nämlich die Politikerinnen und Politiker hier gerne selber mitmachen und sich nicht wehren, sondern via Staatsgelder die Forschungen für Demokratie für Zocker sogar noch beflügeln (erinnern Sie sich an «Selects»? Die Studie, die überzeugt ist, dass «Schöne besser gewählt werden», wenn ein Blick ins real existierende Parlament genügt, um die Studie zu widerlegen...).

«Souverän ist wer das politische Versagen der Classe politique in die Schulden der Bürgerinnen und Bürger umwandeln kann.» Statt dass sich die Menschen nun für die Chance, die Elite tatsächlich anders zu besetzen, einsetzen, vergeuden sie ihre Zeit mit Zocken und Kandidatenlisten (siehe leider teilweise auch den Kanton Zürich), die einen getrockneten Bandwurm spannender erscheinen lassen als den Wahlkampf auf der Strasse.

Statt dass sie massenweise eigene Analysen, Berechnungen und Wahlinformation bereitstellen (die Mittel im virtuellen Raum sind da), gehorchen sie einem pseudowissenschaftlichen Umfrage- und Wahlbörsensystem, stellen ihre eigenen Spinnennetze als Beleg für ihre Wahltauglichkeit in ihr «Profil», vermischen «Valuta» mit politischen Werten und und und. Wenig Politisierende merken dabei, dass sie hier einer neuen Religion, aber sicherlich nicht einem demokratischen Grundverständnis huldigen.

Börsenspiel inklusive Ratingagenturen in Form von Experten für die Demokratie ist Demokratiestalking vom übelsten. 2011 lautete beispielsweise die Schlagzeile zum massiven Einbruch der SVP bei den eidgenössischen Wahlen: «SVP gewinnt nicht so hoch wie erwartet.» Hallo? Noch jemand zuhause im Oberstübchen?

Alle Politologen, die im Frühjahr 2011 prognostizierten, dass: «Die SVP punktet mit der Ausländerfrage. Die FDP mit der Währungspolitik» sind nun übrigens mit identischen Sätzen 2015 wiederum die gefragten Spezialisten. Schliesslich muss die Demokratie noch besser verzockt werden!

Ganz egal, ob Sie der Börse mehr vertrauen als der Demokratie, und ganz egal, bei welcher Wahlbank Sie ihre Stimme einzahlen wollen (wobei mir derartige Analogien völlig zuwider sind und nur zur Anwendung kommen, weil viele offensichtlich eine andere Sprache gar nicht mehr verstehen), vergessen Sie einfach nicht: Wahlen können die Zukunft gefährden!


Links zum Artikel:

Neues aus der Anstalt Link zur «Anstalt»-Sendung vom 31. 3. 2015.




nachrichten.ch 1

«Ausländer-Kredit» für Investitionen in der Heimat? Immer öfter - gerade auch vor den Ferien - wird das Beratungsteam von kredit.ch angefragt, ob auch in der Schweiz lebende Ausländer die Möglichkeit haben, einen günstigen, fairen Kredit zu erhalten. Fortsetzung




Archiv

Patrik Etschmayer
Gute alte Zeit? Warum die Türe zu bleiben muss!


Peter Achten / Peking
Modell für die ganze Welt?


Regula Stämpfli
Es ändert sich nichts


Patrik Etschmayer
GA-CH: Das Halb-Millionen-Franken Schnäppchen


Peter Achten / Peking
Die Grosse Unordnung


Regula Stämpfli
Markt für Flüchtlinge


Patrik Etschmayer
ROSS for Bundesrat?


Peter Achten
«Verantwortungsvoller Atomstaat»


Regula Stämpfli
Armeechefs ohne Demokratie


Patrik Etschmayer
Tipps zum sicheren Abheben


Peter Achten / Peking
Das Jianbing-Staatsgeheimnis


Regula Stämpfli
Abschied von der Konkordanzschweiz


Peter Achten / Peking
Golf mit proletarischem Schwung


Patrik Etschmayer
Die wahren Verfolgten


Regula Stämpfli
Konzernrecht bricht Verfassungsrecht


Patrik Etschmayer
Initiative für die bedingungslose Briefkastenfirma


Peter Achten / Hanoi
Pho von Frau Lam


Regula Stämpfli
Sozialsystem oder Bedingungslosigkeit


Patrik Etschmayer
Drápas für Diktatoren


Peter Achten / Peking
Krasser SwissTaste


Regula Stämpfli
Maurer-Papers: Volksvertreter? Bankensprecher!


Patrik Etschmayer
Regierung oder Waschmaschine?


Peter Achten / Peking
«Das sind keine Träume»


Regula Stämpfli
Bürokratische Monster


Patrik Etschmayer
Tun als ob ... oder einfach tun, ganz ohne 'ob'


Peter Achten / Peking
Eisenbahn der Superlative


Regula Stämpfli
Kontrollieren mich die Tatsachen?*


Patrik Etschmayer
Erdowie, Erdowo, Erdowan!


Peter Achten / Peking
«Rücksichtslos die Axt anlegen»


Regula Stämpfli
Kampf der Kulturen? Welche Kultur denn?


Patrik Etschmayer
Kurssprung der Angst-Aktien


Peter Achten / Peking
Kleines Geschäftchen in der Grossen Halle


Regula Stämpfli
Lobbys machen Lobbykritik


Patrik Etschmayer
Alternative für Drumpf!


Peter Achten / Peking
Realpolitik pur


Regula Stämpfli
Ideologischer Mehltau


Patrik Etschmayer
Gebrauchtwagenhändler als Präsident!


Peter Achten, Bejing
Probleme im Tiefwasser


Regula Stämpfli
Geldsorgen gefährden Ihre Gesundheit


Patrik Etschmayer
SVP lanciert Ende Jahr EAI (Eliten-Ausschaffungs-Initiative)


Peter Achten / Peking
«Wir sind absolut loyal!»



Saudi-Arabien: Franken hui -Flüchtlinge pfui


Patrik Etschmayer
Und alle zusammen: ChuchiCHexit!


Peter Achten / Peking
«Sehnsucht nach Fussball»


Regula Stämpfli
Frauenkörper und Politik


Patrik Etschmayer
Die 500-Euro Frage


Peter Achten
Neunerprobe für die «Lady»


Regula Stämpfli
Rassismus für Glaubwürdige


Patrik Etschmayer
Hassen in der Blase


Peter Achten / Peking
Affen-Kälte - Affen-Hitze


Regula Stämpfli
Schiessbefehl gegen Journalisten


Patrik Etschmayer
Die Quartals-Realität


Peter Achten
Politisch korrekt und stabil


Regula Stämpfli
Demokratie geht immer


Patrik Etschmayer
Reppy for President?


Peter Achten / Peking
«Sichere» Zigaretten?


Regula Stämpfli
Der Politologe schützt das Volk


Patrik Etschmayer
«Keine Präsenz ohne Honorar»


Peter Achten / Peking
Status Quo mit Distanz


Regula Stämpfli
Im Bett mit Varoufakis


Patrik Etschmayer
Wenn der Bösewicht kein «Joker» ist


Peter Achten / Peking
Regionaler Morast in Ostasien


Regula Stämpfli
Speichelpolizei Bern


Patrik Etschmayer
Wenn der Rand ins Zentrum schleicht


Peter Achten / Peking
Tief einatmen!


Regula Stämpfli
Die Vorteile von Menschen mit Menstruationshintergrund


Patrik Etschmayer
Rückblick auf das nächste Jahr: Teil 2


Peter Achten / Peking
Le Petit Prince à la chinoise


Regula Stämpfli
UBER-Lösung: Die Deklaration der Daten-Unabhängigkeit


Patrik Etschmayer
Rückblick auf das nächste Jahr: Teil 1


Peter Achten / Peking
Hong Kong: Pressefreiheit in Gefahr?


Regula Stämpfli
Die Zeichensprache des Bösen


Patrik Etschmayer
Wo die Wahrheit zum Sterben hin geht


Peter Achten / Peking
Roter Wahlabend in Peking


Regula Stämpfli
Gewählt ist: Hashtag


Patrik Etschmayer
Die faschistische Internationale auf dem Vormarsch


Peter Achten / Peking
Kohl und Kohle - Atemlos


Regula Stämpfli
Einmal Lüge, immer Lüge


Patrik Etschmayer
Sparen wir die Zukunft weg!


Peter Achten / Peking
Der rosarote Hunderter


Regula Stämpfli
Phänomenomics(TM): Viagra übernimmt Botox


Patrik Etschmayer
Mauern mit Donald


Peter Achten
Xi, Obama und das «Great Game»


Regula Stämpfli
Mörderische Ordnungsprinzipien


Patrik Etschmayer
Die Geier des Grauens


Regula Stämpfli
Die Gegenwart der Geschichte


Peter Achten
Dritter Anlauf zur Demokratie



Alles an seinen Platz


Peter Achten / Peking
Nach dem Holz- der Kohle-Ausstieg?


Regula Stämpfli
«Haha» sagt der Clown: Über Dämonen in der Politik


Patrik Etschmayer
Die Suche nach dem Homosexualitäts-Gen: Schwachsinn oder Notwendigkeit?


Peter Achten / Peking
«Es gibt keine Abkürzungen»


Regula Stämpfli
#Wurstgate&Biopolitik


Patrik Etschmayer
Weltuntergangsbeleuchtung oder Chance?


Peter Achten / Peking
Kai Dang Ku - Windelweich


Regula Stämpfli
Rechts«rutsch» dank Finanzkrise


Patrik Etschmayer
Blocher-Clan


Peter Achten / Peking
Grenzen der Armut


Regula Stämpfli
Marke Schweiz: Frauenverhöhnung


Patrik Etschmayer
Akrasia und die Krisen