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Kolumne


Weshalb Journalisten ihre Jobs verlieren

Regula Stämpfli / Mittwoch, 15. April 2015

Die öffentliche Empörung ist gross: Eine 65jährige ist schwanger. Sie ist mit Vierlingen «gesegnet» und will sie alle auch austragen. Die Mutter von 13 Kindern im Alter von 9-44 Jahren ist «guter Hoffnung». Klischees dominieren die Medienberichte, die Talkshows sowieso und da sind Journalisten dann erstaunt, weshalb sie sich vielleicht bald für einen Job bei Uber bewerben müssen? Meldung, Expertenmeinung, Schlagzeile. So funktionieren Medienhypes. Voraussetzung dabei ist, dass die Meldung mit irgendwelchen körperlichen Funktionen des Menschen zu tun hat (Sex, Essen, Kotzen, Scheissen), allenfalls eine Kontroverse beinhaltet («hat sie wirklich Schlampe geschrieben?») und es einen Experten («die neue Mitte ist sehr ausgewogen») gibt, der sich nicht schämt, auf falsche Fragen Idiotisches ins Mikrofon zu rülpsen. Die Schlagzeilen sind dann noch das Lustigste dabei: Hier zolle ich allen Kollegen hohe Anerkennung. Das können sie wirklich: Komplexe Sachverhalte total zu reduzieren.

Weshalb dieser grosse Ärger über die Berichterstattung einer 65jährige Schwangeren? «Selbst Forpflanzungsmediziner nennen dies eine absolute Katastrophe», diese Schwangerschaft sei ein «Experiment am Leben». «Kann man einer so alten und alleinerziehenden Frau überhaupt noch erlauben, vier Kinder aufzuziehen?» Zudem: «Hätte sie deutsche Gesetze nicht mehrfach überschritten, dann wäre sie gar nie schwanger geworden.» Und und und.

Klischees, Makulatur, Null-Dialoggehalt. Dabei wäre die 65jährige Schwangere ein guter Anlass, mal über Wochen hinweg bezüglich Menschenfleischmarkt national und global zu recherchieren. Woher stammen eigentlich die menschlichen Fleischanteile (Ei, Samen, Leih-Gebärmütter etc)und weshalb diese erstaunlichen geografischen Muster? Welches sind die entscheidenden Akteure in der Reproduktionstechnologie (Ärzte, Forschungsfonds, Pharmalobby etc.) Wie hängen Fortschritte in der Veterinärmedizin mit der Humanbiologie zusammen? Gibt es Ähnlichkeiten in der Industrialisierung von Tieren mit derjenigen der Menschen? Hier würden die Berichte über die Biologie hinaus in die Politik und bestehende Machtverhältnisse verweisen.

Es gibt kaum Statistiken, kaum Forschungsberichte, kaum internationale Dialoge über den «Menschen auf Bestellung»®. Es gibt keinen einzigen Journalisten, der im Zusammenhang mit der 65jährigen beispielsweise auf die seit über 34 Jahren fortschreitende Kommerzialisierung von Menschenfleisch hinweisen und recherchieren würde. Es gibt weltweit über 5 Millionen Retortenbabies, aber kaum Studien, wie sich diese psychisch, physisch und sonstwie entwickeln. Was bedeutet es für die Demokratie, wenn allein schon in der Herstellung künftiger Bürger und Bürgerinnen zwar ab und an noch mit Liebe, aber vor allem mit Chemie&Finanzen geplant wird?

Fragen, Debatten, Grundpositionen, die alle nach grossen Recherchen und öffentlichen Dialogen rufen. Es gäbe genügend kluge Menschen, die man so zusammenführen könnte, die weiter denken als das, was sich die staatlichen Forschungsfonds unter dem enormen Druck der biomedizinischen Lobby, der «Fachjournalisten», der Bioethiker bei «Fachkonferenzen» leisten. Aber nichts passiert. Die wenigen Kommentatorinnen, die zum Thema «Kinder machen» mehr Gedanken wagen als nur bis zum Alter oder über die geschlechtliche Zusammensetzung von Eltern, werden marginalisiert, teilweise von der betreffenden Industrie massiv unter Druck gesetzt. Sie werden gerne auch von links, vernünftig und aufklärerisch als «Fortschrittsfeinde» mundtot gemacht oder in der religiösen Ecke entsorgt.

Also: Die deutsche 65jährige Vierlingsschwangere böte Anlass zum breiten Nachdenken im Thema «Kindermachen». Das Zeitungsabonnement würde sich dann auch lohnen, wenn - ähnlich wie bei Swissleaks oder Luxemburgleaks - über Wochen und Tage hinweg ein Thema besser recherchiert würde. Von den mit öffentlich-rechtlichen Geldern finanzierten Medien ganz zu schweigen.

Dies wird aber kaum passieren. Zu sehr ist der gegenwärtige Journalismus in Tagesaktualität, in kommerziellem Druck, in einer Schnellfutterfabrik gefangen. Was uns zum Ausgangsthema bringt, weshalb Journalisten sich mehr und mehr in prekären Anstellungsverhältnissen befinden. Die Fülle an spannenden Themen wäre da. Es ist mir unverständlich, weshalb sie aber selbst unter noch existierenden guten Recherchebedingungen meist in einer völligen Leere enden.


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