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Kolumne


Regierung oder Waschmaschine?

Patrik Etschmayer / Dienstag, 12. April 2016

Im Kanton St. Gallen steht noch ein Sitz im Regierungsrat zur Wahl. Im ersten Wahlgang war es der SVP wieder nicht gelungen, einen zweiten Sitz in der Regierung des Ostschweizer Kantons zu erobern. Dass ausgerechnet der Parteipräsident katastrophal scheiterte, war bedenklich. Aber Toni Brunner und eine Waschmaschine sollen es jetzt für die St. Galler SVP richten. Am 28. Februar ging die politische Karriere des Altstätters Herbert Huser, seines Zeichens Präsident der SVP St. Gallen, ziemlich traurig zu Ende. Mit weniger als einem Drittel der Stimmen schaffte es Huser weder in die Regierung noch konnte er sein Parlamentsmandat verteidigen - bei den gleichzeitigen zugewinnen der SVP fast schon eine Kunst. Ja, sein Stimmenanteil war tiefer als jener seiner Partei.

Es war daher ziemlich klar, dass die SVP nicht mit ihm im zweiten Wahlgang antreten könnte, doch valable Kandidaten waren Mangelware. Nach langem Rätselraten zog die Partei so ziemlich im letzten Moment Esther Friedli, die einst bei der CVP politisiert hatte und die nur Tage vor ihrer Präsentation in die SVP eingetreten war, aus dem Hut.

Friedli stammt zwar aus Worb bei Bern, lebt aber schon seit langem in St. Gallen und hat dort mehrere Jahre als Generalsekretärin des Bildungsdepartements gearbeitet. Frau Friedli hat Regierungserfahrung, kennt die Institutionen und die Leute und sie würde der Geschlechterbalance in der Kantonsregierung guttun. Ihr grösstes professionelles Manko: sie hatte den desaströsen Wahlkampf von Herbert Huser geleitet. Doch an Husers - euphemistisch ausgedrückt - sehr polarisierenden Persönlichkeit konnte auch Friedli nichts ändern. Doch von Ihren Qualifikationen ist nur ein wenig auf der Website von Friedli zu lesen - als wäre dies ein Geheimnis, dass vor den Wählern zu verbergen wäre.

Stattdessen wird Frau Friedli in der breiten Öffentlichkeit vor allem als eines wahrgenommen: Sie ist die Lebenspartnerin des (baldigen Ex-)SVP-Schweiz-Präsidenten Toni Brunner. Und die SVP tut nichts dagegen. Das Gegenteil ist der Fall. Ein vor kurzem auf Youtube aufgeschalteter, recht populärer Videoclip zeigt Toni Brunner daheim, bei der Hausarbeit. Er saugt Staub, putzt und scheitert an der Programmierung der Waschmaschine. Die Aussage am Schluss: Wenn Friedli gewählt wird, hilft sie den St. Gallern, wenn nicht, wieder dem Toni daheim. Obwohl: es sah eher danach aus, als müsste sie bei einer Nichtwahl wieder die ganze Hausarbeit übernehmen, denn Brunner schien gänzlich unfähig dabei zu sein. Die Kandidatin, um die es geht, kommt im Video selbst nicht vor.

Der Clip sei gut geschnitten und professionell gemacht, befindet ein Medienexperte. Doch, so fragt sich der nach politischer Substanz suchende Wähler, soll Frau Friedli nach ihrer Wahl in der Regierung Staub saugen und Wäsche waschen? Soll man sie aus Abneigung gegen Toni Brunner und aus dem Wunsch heraus, ihn von der nationalen Politbühne entfernt und dafür in der Waschküche zu halten, sozusagen als kleineres Übel wählen? Der Eindruck ist nicht abwegig.

Und dann kam natürlich noch die Home-Story in der Schweizer Illustrierten, die spätestens dann unumgänglich zu sein scheint, wenn der/die Partner/in eines/r Promi(s) auch öffentliche Ambitionen hat, und einen Popularitätsschub braucht. In dieser Story werden sogar alte Liebesbriefe an die Öffentlichkeit gezerrt, mit welchen der Toni die Esther - über Parteigrenzen hinweg - einst für sich gewann.

Es ist klar, dass Frau Friedli, die - als zu wählende politische Akteurin - neu auf dem Spielfeld ist, versuchen muss, an Bekanntheit zu gewinnen. Doch das Problem der SVP sind ja immer wieder die auswechselbaren, aus den Fusstruppen der Partei stammenden Kandidaten, die sich vor allem durch Linientreue auszeichneten und denen die Wähler nicht zutrauen, mit anderen Regierungsmitgliedern zusammen zu arbeiten und sich harmonisch in die Exekutive einzufügen.

Esther Friedli hätte vermutlich genau diese Qualitäten, die bei anderen SVP-Kandidaten so sehr vermisst werden. Doch von diesen Stärken ist nicht die Rede. Stattdessen wird sie als Anhängsel von Toni Brunner präsentiert, als Frau, die im Haushalt weiss, wie die Waschmaschine funktioniert und die sich durch parfümierte Briefe bezirzen liess. Esther das Heimchen am Herd, deren Wahl den armen Toni an die Waschmaschine verbannen und dort scheitern lassen wird.

Die Frage ist nun: Darf man Wähler für so blöd halten? Sicher, es dürfte das erste Mal sein, dass es eine St. Gallische Regierungsratswahl in die nationalen Schlagzeilen schafft. Aber ist das ein Grund genug, Frau Friedli zu wählen? Oder ist es im Gegenteil Grund genug, sie gerade nicht zu wählen, weil diese Kampagne die Wähler von den echten Qualitäten der Kandidatin ablenkt? Wir werden es in zwei Wochen sehen.

Vielleicht macht die SVP bis dahin ja noch einmal ein Youtube-Filmchen für die Kandidatin, in dem diese auch vorkommt. Denn, wenn die Frau nicht mal in der bekanntesten eigenen Werbung ist, warum sollte sie dann in der Regierung sein?


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