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Kolumne


ROSS for Bundesrat?

Patrik Etschmayer / Dienstag, 17. Mai 2016

Eine renommierte US-Kanzlei stellt einen neuen Anwalt Namens Ross ein. Die Aufgabe: Teil des Insolvenz-Teams zu sein und sich durch Millionen Seiten Unternehmensrecht kämpfen. Und nein, ROSS ist kein armes Schwein, sondern ein Computerprogramm. Recht zu bekommen hängt vielfach davon ab, in den unzähligen Seiten von Gesetzen, Verordnungen und Erlassen und in den tausenden bereits gesprochenen Urteilen jene 3 Paragraphen und 20 Sätze zu finden, die genau für den eigenen Fall relevant und entscheidend sind.

Für einen Menschen ist dies geisttötende Knochenarbeit. Zum einen wegen der schieren Masse an Unterlagen. Zum anderen, weil Gesetzestexte und der menschliche Verstand - sei er auch noch so gut geschult - einfach inkompatibel sind. Spätestens nach dem sechsten Nebensatz in der dritten Fussnote verliert sich in der Regel die Logik und wird durch Verzweiflung ersetzt. Und da dies genau der Job ist, den die meisten Jung-Juristen verpasst bekommen, dürfen einen gewisse déformations professionnelles, an denen so mancher Anwalt leidet, nicht erstaunen.

Doch genau hier setzt ROSS, das auf dem IBM-Supercomputer Watson basierende KI-System, an. ROSS analysiert auf eine mündliche Frage hin Milliarden von Dokumenten auf relevante Stellen und stellt eine Antwort inklusive Fussnoten zusammen. Es verfolgt auch allfällige Entwicklungen und Urteile in aktuellen Gerichtsfällen, die den betreffenden Fall beeinflussen könnten.

ROSS und ähnliche KI-Programme werden (nicht nur) Anwaltskanzleien in den nächsten Jahren auf den Kopf stellen, und der Bedarf an jungen Anwälten - oder Anwälten im Allgemeinen - wird dramatisch sinken. Dies kann unerwartete Folgen für unsere Staaten haben, begannen doch massenhaft Politiker ihre Berufslaufbahn als Anwalt. Die Quelle, aus der sich unsere Parlamente speisen, würde bald versiegen und wir ohne Politnachwuchs da stehen.

Was die Frage aufwirft: Könnte ROSS mit einem Update allenfalls Politiker werden? Ja: Müsste ROSS nicht sogar in die Politik gehen? Sicher, momentan können nur Personen, die halbwegs als Mensch durchgehen, wählen und gewählt werden. Doch schauen wir doch den Tatsachen ins Auge. Wäre es nicht besser, wenn ROSS tatsächlich gewählt werden könnte? Im Gegensatz zu unseren Politikern hätte es sicher keine versteckten Interessen oder Weinberge. Es hätte keine Weiber-, Männer- oder noch unappetitlichere Geschichten, über die er stolpern könnte. Ganz abgesehen davon, dass Computerprogramme an sich nicht stolpern. Ross wäre unbestechlich. Denn, ehrlich, was können Sie einem Programm schon anbieten? Etwas mehr Cache-Speicher? Eine neue SSD?

Zudem kennt ROSS alle Gesetze und es würde sich bei entsprechender Programmierung auch an diese halten. ROSS würde seine Entscheidungen auf allen bekannten Fakten basierend treffen und es wäre für Lobbyisten fast unmöglich, zu ROSS vorzudringen. ROSS wäre vor Populismus, Rassismus und Sexismus gefeit, solange es seine Informationen nicht aus Facebook-Gruppen und Foren-Threads bezieht. Dann würde es vermutlich innert kürzester Zeit zum digitalen Hybriden aus Hitler, Stalin, Attila und Caligula entwickeln, wie das mit dem Chatbot 'Tay' von Microsoft ja innert Stunden passiert ist.

ROSS hat unglaublich viele Vorteile gegenüber echten Politikern: Es sorgt sich nicht um seine Altersversorgung, es hat keine Freunde, auf die er Rücksicht nehmen muss, will nicht auf teuren Plätzen Golf spielen gehen und er trinkt in der Wandelhalle keinen subventionierten Kaffee und am Abend keine ungebührlichen Mengen waadtländer Weissweins. Fahr- und Flugspesen würden ebenso weg fallen, wie Repräsentantionsauslagen.

Auch für politische Diversität könnte leicht gesorgt werden, es sollte kein Problem sein, ROSS je nach geforderter Parteizugehörigkeit mit unterschiedlichen politischen Plugins auszustatten. Von SPROSS über GROSS bis FDROSS und gar SVROSS wäre da alles möglich. Bei Wahlen wüsste man schon im Voraus genau, dass man nicht nur für eine Partei stimmt, sondern, dass man sprichwörtlich das Parteiprogramm selbst ins Parlament wählt. Wäre das nicht toll?

OK, genug gelacht. War nur ein Witz. Aber seien Sie ehrlich: Der Gedanke ist trotz allem irgendwie reizvoll. Nur sagt das weniger über die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz, als über unsere gegenwärtigen Politiker aus, wenn der Ersatz von Personen durch eine App auf einmal reizvoll erscheint.

Vielleicht müsste man ROSS nicht grad ins Parlament wählen. Aber als Drohung gegen Politiker wäre das Programm durchaus überlegenswert.


Links zum Artikel:

Homepage ROSS Intelligence Website der Erschöpfer von ROSS.

Artikel über das Programm 'ROSS' Website der Erschöpfer von ROSS.

IBM-Site über Watson Was ist Watson: Antworten von IBM

Wikipedia zu Watson Wikipedia über Watson


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