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AKW-Standortkanton Aargau will sich neu ausrichtenAarau - Der Regierungsrat des AKW-Standortkantons Aargau trägt den vom Bundesrat und Nationalrat beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie mit. Der Regierungsrat will auf Cleantech setzen und hofft auf die Unterstützung des Bundes.fest / Quelle: sda / Donnerstag, 16. Juni 2011 / 20:39 h
Der Aargau wolle die «energiepolitischen Veränderungen» aktiv mitgestalten und seine Verantwortung als Energiekanton auch unter den «neuen Vorzeichen» wahrnehmen, teilte der Regierungsrat am Donnerstag mit.
Der Ausstieg sei «eine wichtige energiepolitische Weichenstellung». Die Stromversorgung der Schweiz müsse langfristig auf Technologien abgestützt sein, die von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert würden. Der Ersatz der bestehenden AKW sei nicht mehrheitsfähig.
Nach der Atomkatastrophe in Japan hatte auch der Regierungsrat eine Standortbestimmung vorgenommen. Bislang stellte er sich klar hinter die Atomenergie. Die Exekutive setzt sich aus je einem Vertreter der FDP, SVP, CVP, SP und der Grünen zusammen.
Parlament lehnte Ausstieg ab Die bürgerliche Mehrheit des Kantonsparlamentes hatte im März eine von SP und Grünen geforderte Standesinitiative zum Ausstieg aus der Atomenergie deutlich abgelehnt. Die Bürgerlichen sprachen von «Utopie» und «Schnellschüssen». Im Aargau stehen drei der fünf Schweizer Atomkraftwerke.Das Atomkraftwerk Leibstadt im Aargau. /
Mit dem Reaktor Beznau I ging in Döttingen 1969 das erste AKW der Schweiz ans Netz. Das AKW Leibstadt wurde 1984 als letzte Anlage in Betrieb genommen. Gegen Verbot der Atomtechnologie Der Regierungsrat lehnt ein gesetzliches Verbot der nuklearen Technologie ab. Es sei denkbar, dass dereinst neue Generationen von Atomkraftwerken zur Verfügung stehen würden. Oberstes Ziel sei die Sicherheit der bestehenden AKW - bis diese stillgelegt würden. Vom Bund erwartet er einen Masterplan «Stromversorgung», der zusammen mit den Kantonen ausgearbeitet werden soll. Der Plan soll vorab für die kritischen Jahre 2020 bis 2035 die Sicherstellung der Stromversorgung aufzeigen.Bis zu 3000 Arbeitsplätze in Gefahr Die drei AKW auf Aargauer Boden weisen rund 1050 Arbeitsplätze auf, wie der Regierungsrat festhielt. Insgesamt würden 2000 bis 3000 Arbeitsplätze direkt mit der Atomenergie zusammen hängen. Die schrittweise Stilllegung führe zum Wegfall von Arbeitsplätzen. Die Regierung erwartet vom Bund, dass der Aargau bei der regionalen Umsetzung des Cleantech-Masterplans vorrangig berücksichtigt wird. Mit seiner starken Energiebranche verfüge der Aargau über hervorragende Voraussetzungen.
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