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Tibetischer Premierminister fordert Stellungnahme aus BernBern - Bei seinem Besuch in der Schweiz hat der neue Premierminister der tibetischen Exilregierung, Lobsang Sangay, auf die verzweifelte Situation der Tibeter hingewiesen. Er forderte die Schweiz am Montag auf, sich zu den Selbstverbrennungen von Tibetern zu äussern.fest / Quelle: sda / Montag, 21. November 2011 / 18:39 h
Lobsang habe eindrücklich geschildert, dass diese Selbstverbrennungen Ausdruck grosser Hoffnungslosigkeit seien, sagte Maya Graf nach dem Gespräch mit Lobsang vor den Medien in Bern.
Graf ist Vizepräsidentin der Parlamentarischen Gruppe Tibet, die zusammen mit der Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft Lobsang zu Gesprächen in die Schweiz eingeladen hatte. Dabei traf der Premierminister neben Graf auch "höhere Beamte" des Eidg. Amtes für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu Gesprächen, wie Lobsang sagte. Vergleich mit "Arabischem Frühling" Er wolle den elf Tibetern eine Stimme geben, die sich selbst in Brand gesetzt hatten, sagte der Premierminister vor den Medien in Bern. Diese würden zu wenig beachtet - im Gegensatz zu der Selbstverbrennung letzten Dezember in Tunesien. Lobsang Sangay, tibetischer Premierminister. /
Diese hatte zu Protesten geführt, die den "Arabischen Frühling" in Gang setzten. Die Selbstverbrennungen sowie die Verzweiflung, die sie ausdrückten, seien "sehr besorgniserregend" teilte das EDA am Montag auf Anfrage mit. Die Menschenrechtssituation in China, insbesondere der Tibeter, sei regelmässig Gegenstand von Diskussionen zwischen der Schweiz und den chinesischen Behörden. Zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China sagte Lobsang, dies sei Sache der Schweizer Regierung. "Wir wollen niemandem Unannehmlichkeiten bereiten", stellte er klar. Handel sei wichtig, "aber die Menschenrechte sind auch wichtig". Frage der Weltgemeinschaft Neben dem Freihandelsabkommen und den Selbstverbrennungen sei die Klimadiskussion ein Hauptthema im Gespräch zwischen Graf und Lobsang gewesen. "Die Tibetfrage ist keine Frage der Tibeter, sondern der Weltgemeinschaft", stellte der Premierminister klar. Denn Tibet sei reich an Ressourcen: Laut Lobsang nutzen 47 Prozent der Weltbevölkerung Wasser aus Flüssen, die im Tibet entspringen. Graf sprach angesichts des ressourcen-reichen Tibets von einer "strategischen Besetzung" durch China.
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