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Westerwelle: Machtwechsel im Jemen ein Modell für Syrien-LösungSanaa - Der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle hat den Machtwechsel im Jemen als Modell für eine Lösung des Konfliktes in Syrien bezeichnet. Wenn so ein friedlicher Wandel in Syrien gelänge, wäre dies für die leidgeprüften Menschen dort gut.knob / Quelle: sda / Samstag, 10. März 2012 / 21:39 h
Das sagte Westerwelle am Samstag zu Beginn eines Besuches in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Zugleich sagte er dem Jemen weitere Hilfe bei der Demokratisierung und Stabilisierung des Landes zu.
Westerwelle ist der erste Aussenminister, der den Jemen seit der Machtübernahme von Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi im Februar besucht. Deutschland gehört mit 270 Millionen Euro zu den grössten Geberstaaten des Landes.
Der Machtwechsel war nach langen Protesten und Kämpfen einer der blutigsten des Arabischen Frühlings und fegte Hadis Vorgänger Ali Abdullah Saleh nach 33 Jahren aus dem Amt. Sein Abgang kam schliesslich auf Vermittlung Saudi-Arabiens zustande.
Aussenminister Guido Westerwelle findet den Machtwechsel im Jemen ein gutes Vorbild für das Syrien-Problem. /
Hadi war General, Vize-Präsident und enger Vertrauter Salehs. Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt und steuert auf eine humanitäre Krise zu: 42 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als zwei Dollar am Tag, Trinkwasser, Treibstoff und Elektrizität sind knapp. Nach UNO-Angaben sind 57 Prozent der jemenitischen Kinder chronisch unterernährt, die höchste Rate ausserhalb Afghanistans. Vielen der Kinder droht der Tod. Politisch steht der neue Präsident vor gewaltigen Aufgaben: Der ölreiche Süden des Landes will sich vom fragilen Zentralstaat abspalten, und im Nordwesten betreiben schiitische Huthi-Rebellen bereits praktisch einen eigenen Staat im Staat. Die Extremistenorganisation Al-Kaida hat wegen der Schwäche des Zentralstaats an Stärke gewonnen. Versinkt der Jemen in Gewalt, könnte dies auch Auswirkungen auf den weltweiten Seehandel und die Erdöllieferungen haben: Das Land liegt gegenüber von Dschibuti an der Meerenge Bab al-Mandab, die die Erdöl- und Flüssiggastanker auf dem Weg nach Europa und Amerika passieren müssen.
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