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Wirtschaftsnobelpreis wieder an US-ÖkonomenStockholm - Der Nobelpreis für Wirtschaft geht dieses Jahr wie fast immer in die USA. Die Ökonomen Alvin Roth und Lloyd Shapley erhielten die Auszeichnung für ihre Forschung zur optimalen Verteilung zwischen Menschen und Märkten.asu / Quelle: sda / Montag, 15. Oktober 2012 / 13:33 h
Während der 89-jährige Shapley in den 1960er Jahren für die theoretische Grundlage sorgte, wie Märkte effektiv funktionieren, setzte der 60-jährige Harvard-Professor Roth dies Jahre später in die Praxis um. Er half beim Aufbau von Institutionen, um Marktteilnehmer bestmöglich zusammenzubringen.
Ein Beispiel für ein solches System sind Patienten auf der Suche nach Spendernieren. «Der diesjährige Preis wird verliehen für ein herausragendes Beispiel für wirtschaftliche Steuerungsprozesse», erklärte die königlich-schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm.
Preisträger trinkt erstmal einen Kaffee Die beiden Preisträger arbeiteten unabhängig voneinander. Harvard-Professor Roth hat derzeit eine Gastprofessur an der Stanford University in Kalifornien und wurde dort vom Anruf des Preiskomitees aus dem Schlaf gerissen. «Ich bin sicher, dass meine Studenten in der Vorlesung heute morgen aufmerksamer sein werden», sagte er in einer Telefonschaltung nach Stockholm. Die Frage, wie er die Auszeichnung feiern werde, erwischte ihn unvorbereitet: «Ich habe noch nichts geplant; Kaffee», sagte der 60-Jährige. Auf die Verleihung in Stockholm am 10. Dezember freue er sich aber sehr. «Das solle eine sehr gute Party sein», sagte Roth.«Praktische Lösungen» Shapley, der als einer der ältesten Wissenschaftler einen Nobelpreis erhält, untersuchte Märkte mittels der Spieltheorie.Alvin Roth (l.) und Lloyd Shapley. /
Der inzwischen emeritierte Professor der Universität von Kalifornien entwickelte in den 1950er und 1960er Jahren den sogenannten Gale-Shapley-Algorithmus, wonach die Zuordnung zwischen Marktteilnehmern stabil ist. Dies ist dann der Fall, wenn es keine zwei Marktteilnehmer gibt, die besser zusammenpassen als sie es mit ihren aktuellen Pendants bereits tun. Roth nutzte diese Erkenntnis, als er später dabei half, Auswahlsysteme zu optimieren. Dabei verbesserte er etwa die Verteilung von jungen Ärzten, die Jobs an Spitälern suchen, und den Bewerbungsprozess von Schülern an High Schools in New York. Die Akademie würdigte die Leistung der Preisträger, die von abstrakter Theorie über empirische Arbeit bis hin zu «fortdauernden Bemühungen reicht, um praktische Lösungen für Probleme der echten Welt zu finden». Gestiftet von der Reichsbank Die Auszeichnung wird nur umgangssprachlich Wirtschaftsnobelpreis genannt. Sie existiert erst seit 1969 und ist offiziell der Preis für Wirtschaftswissenschaften im Gedenken an Alfred Nobel, gestiftet von Schwedens Reichsbank. Die Notenbank will der wachsenden Bedeutung wirtschaftlicher Fragen Rechnung tragen und dotiert den Preis mit umgerechnet 1,11 Mio. Franken. Diese Summe entspricht der Dotierung der übrigen Nobelpreise. Die traditionellen Nobelpreise für Medizin, Chemie, Physik, Literatur und Frieden werden bereits seit 1901 vergeben. Die diesjährigen Preisträger wurden vergangene Woche bekanntgegeben. Der Wirtschaftspreis ist international eher umstritten, unter anderem auch, weil er sehr oft in die USA geht.
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