Jos Erwin Brazerol gestorben

Brazerol präsidierte den Schweizerischen Bobsleigh-, Schlittel- und Skeleton-Sportverband (SBSV), der heute unter Swiss Sliding firmiert, von 1980 bis 1989.

Zuvor hatte er lange Jahre selber als Pilot an die Steuerseile gegriffen, mit vierten Rängen im Zweier- und Viererbob als besten Resultaten an Schweizer Meisterschaften. Bevor er das Verbandspräsidium übernahm, hatte der aus Schmitten stammende Bündner als TK-Chef des SBSV amtiert. Swiss Sliding führt ihn heute als Ehrenpräsident auf.

Ein vielseitiger Mann

Brazerol war äusserst polysportiv, spielte Fussball (als Torhüter in der 2.




Liga), Eishockey und Handball. Er kam als Schwinger in die Kränze, versuchte sich als Moderner Fünfkämpfer und war auch Amateur-Boxer im Schwergewicht.

1971 stand er gar mit dem legendären Muhammad Ali im Ring, als dieser im Training in Zürich mutige Zuschauer zum Sparring aufforderte. Eine tiefrote und aufgeschürfte Nase waren die Folge der zweiminütigen «Begegnung» mit dem dreifachen Schwergewichts-Weltmeister. Von 1964 bis 1989 stand Brazerol zudem auch an unzähligen Welt-, Europa- und Landesmeisterschaften als Bahn-Schrittmacher bei Steher-Rennen im Einsatz.

In den Sechzigerjahren begann Brazerol, der auch Hotelier und Wirt war, als Sportreporter für den «Blick» zu arbeiten. Später wurde er bei dieser Zeitung Sportchef und Gerichtsberichterstatter und gehörte er auch der Chefredaktion an.