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Schimpansen planen FrühstückszeitLeipzig - Wenn es ums Fressen geht, werden Schimpansen zu Frühaufstehern. Vorsorglich bauen sie zudem ihre Schlafnester direkt entlang der Strecke zum nächsten Frühstücksbaum.fest / Quelle: sda / Montag, 27. Oktober 2014 / 21:34 h
Das fand ein internationales Forscherteam um Karline Janmaat vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig heraus.
Im westafrikanischen Taï-Nationalpark an der Elfenbeinküste untersuchte Janmaat mit ihren Kollegen das Verhalten von fünf weiblichen Schimpansen. Insgesamt wurden die Schimpansinnen 275 komplette Tage beobachtet. Über ihre Erkenntnisse berichten die Wissenschaftler in den «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS).
Stossen die Menschenaffen auf Bäume, die besonders kurzlebige und leckere Früchte tragen, die auch andere Tiere lieben, dann wollen sie unbedingt die ersten beim Frühstück sein. Sie richten danach nicht nur ihre Schlafnester ein, sondern stehen auch früher auf als ihre Konkurrenten.
«Ihre Konkurrenten sind nicht etwa die anderen Schimpansen, sondern kleinere Affen oder Vögel», sagte die Wissenschaftlerin. Oft waren die Schimpansen schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Und je weiter das Schlafnest vom Baum weg war, desto eher gingen sie los. Nur für kurze Zeit zu erntende und zugleich beliebte Früchte sind zum Beispiel Feigen.
Vor Sonnenaufgang «Fünf Tage in der Woche verliessen sie ihre Nester vor Sonnenaufgang, während der Rest des Waldes noch schlief», sagte Janmaat.Schimpansen stellen sich der Konkurrenz durch andere Tiere. /
Dabei stellte sich heraus, dass die engsten Verwandten des Menschen auch selektiv vorgehen. Sie wollen die ersten sein, wenn die Früchte besonders lecker und knapp sind. Bei anderen Früchten ist das nicht der Fall. Das schlussfolgerten die Forscher, nachdem sie das Verhalten der Primaten dokumentiert und mit den Obstsorten und dem Standort der Bäume in Beziehung gesetzt hatten. «Unsere Erkenntnis ist: Schimpansen leben nicht nur im Jetzt. Sie können ihre Handlungen vorausplanen», sagte Janmaat. Das bedeute auch, um in knappen Zeiten ihre grossen Gehirne ausreichend zu versorgen, sicherten sie sich den Erstzugriff auf energiereiche Nahrung. «Wir können nur forschen, weil hier in diesem Wald noch eine Population der Schimpansen lebt», betonte die Wissenschaftlerin. «Dieses Stück Wald ist noch nahezu unberührt. Das macht unsere Forschungen so besonders». Wie andere Arten auch, sind Schimpansen bedroht, weil ihr Lebensraum in der freien Wildbahn immer mehr zerstört wird.
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