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Fust: «Gibt immer Aussenseiter, die gewinnen»Die Schweizer treten an der am Stephanstag beginnenden U20-WM in Toronto und Montreal mit einer Mannschaft an, der einiges zuzutrauen ist. Die Gruppengegner sind Tschechien, Russland, Dänemark und Schweden.flok / Quelle: Si / Mittwoch, 24. Dezember 2014 / 08:00 h
«Unser Potenzial nutzen», so lautet die Zielsetzung von Trainer John Fust, für den die Titelkämpfe mehr als speziell sind, da er in Montreal geboren und in Toronto aufgewachsen ist. Mit der wenig spektakulären Aussage will er die Mannschaft nicht unnötig unter Druck setzen. Sie sollen nicht viel Energie verlieren und denken, sie müssten dieses Spiel und diese Partie gewinnen, so Fust. «Es kommt in einem Turnier, egal in welchem Sport, nie so, wie es die Experten und Medien voraussagen. Wir müssen im Moment sein.»
Die Favoriten in der Schweizer Gruppe sind Schweden, das zuletzt dreimal in Folge im Final stand und 2012 Weltmeister wurde, sowie Russland. Tschechien und vor allem Dänemark sollten für die SIH-Auswahl in Reichweite liegen. Die ersten vier Teams erreichen die Viertelfinals, die letztplatzierte Mannschaft ermittelt in einer Best-of-3-Serie gegen den Fünften der Gruppe A den Absteiger. Neun in Nordamerika engagierte Spieler Klar ist, dass das Schweizer Team, das wohl mit neun in Nordamerika engagierten Spielern antritt, sehr viel Talent besitzt. Es ist aber auch jung und unerfahren. Das Turnier ist einzig für Mirco Müller, Phil Baltisberger, Yannick Rathgeb, Kevin Fiala sowie Jason Fuchs keine Premiere - erstere beiden nehmen bereits zum dritten Mal an einer U20-WM teil. Müller hat sich in dieser Saison bei den San Jose Sharks einen Platz in der NHL ergattert und kam bislang in 24 Partien zum Einsatz, wobei er durchschnittlich während 17:09 Minuten spielte. Im Sturm liegen die grössten Hoffnungen auf Fiala, der in diesem Jahr von den Nashville Predators als Nummer 11 gezogen wurde. Zwar schaffte der 18-Jährige mit A-WM-Erfahrung den Sprung in die besten Liga der Welt noch nicht, bei HV71 in Schweden überzeugte er aber mit fünf Toren und neun Assists in 20 Meisterschaftspartien. Auch Noah Rod, der 18-jährige Stürmer von Genève-Servette, ist bereits gedraftet, und zwar von San Jose als Nummer 54. Zudem gibt es mit Timo Meier (Halifax Mooseheads/QMJHL), Denis Malgin, Jonas Siegenthaler (beide ZSC Lions) und Roger Karrer (GCK Lions) vier Spieler, bei denen aktuell prophezeit wird, dass sie im nächsten Draft in den ersten drei Runden gewählt werden. Meier wird momentan gar als «A-Kandidat» eingestuft. Dies unterstreicht, welches Potenzial in der Equipe steckt. Der Kern des Teams besteht allerdings aus Spielern mit Jahrgang 1996, Malgin, Siegenthaler und Karrer sind gar noch ein Jahr jünger. «Es kommt in einem Turnier, egal in welchem Sport, nie so, wie es die Experten und Medien voraussagen. Wir müssen im Moment sein.» /
«Wir hoffen, dass diese junge Generation Energie bringt», sagte Fust. «Das ist die Zukunft des Schweizer Eishockeys. Mein Job ist es nicht nur, diese Spieler an die U20-WM zu bringen, sondern sie auch für die A-Nationalmannschaft vorzubereiten. Das ist ein Prozess, der hoffentlich langfristig Erfolg bringt.» Als Einheit auftreten Damit auch der kurzfristige Erfolg eintritt, müssen die Schweizer als Einheit auftreten und müssen die Leistungsträger ihr Potenzial abrufen. Dann ist einiges möglich. Am Selbstverständnis fehlt es den Spielern jedenfalls nicht, Fiala beispielsweise sprach von Gold als grossem Ziel. Und Tim Wieser fragte, wieso nicht die Schweiz Weltmeister werden solle. «Ich finde es super, dass die Spieler so denken», sagte Fust. «Die Türe im mentalen Bereich ist offen zum Träumen. Das ist ganz wichtig. Am Ende gibt es immer Aussenseiter, die gewinnen.» So triumphierte bei der letzten Austragung Finnland, das im Jahr zuvor die Abstiegsrunde bestritten hatte. Überhaupt gab es bei den letzten vier Turnieren vier verschiedene Weltmeister. Rekordchampion Kanada hat zuletzt gar zweimal eine Medaille verpasst. Dies verdeutlicht, dass die Teams auf dieser Stufe ausgeglichener geworden sind. Fust: «Jede Mannschaft kann jede schlagen, ich glaube an das. Die Medien werden hoffentlich eine Entdeckung haben, und zwar unser Schweizer Team.»
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