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Frankenschock hat für BKW nicht nur negative AuswirkungenBern - Der Berner Energiekonzern BKW hat zwar in der Produktion unter weiter sinkenden Stromhandelspreisen gelitten. Der Reingewinn ist im Halbjahr aber um ein Drittel auf 123,1 Millionen Franken gestiegen. Denn der Frankenschock hatte auch positive Auswirkungen.jbo / Quelle: sda / Donnerstag, 3. September 2015 / 10:32 h
So wurde die am Markt beschaffte Energie aufgrund des Wechselkurseffekts und der tieferen Strompreise günstiger, wie die BKW in dem am Donnerstag publizierten Semesterbericht festhält. Positiv ausgewirkt hat sich der Wechselkurs zudem insbesondere auf Rückstellungen für Energiebeschaffungsverträge in Euro: Diese konnten um 61 Millionen Franken tiefer bewertet werden.
Dies führte zu einem Sprung des Betriebsgewinns (EBIT) um 41 Prozent auf 199,2 Millionen Franken. Ohne diesen buchhalterischen Effekt blieb der EBIT «auf dem guten Vorjahresniveau», wie es weiter hiess. Zum höheren Reingewinn trug zudem der tiefere Steueraufwand bei, während das Finanzergebnis schlechter ausfiel.
Die BKW konnte den bereinigten EBIT halten, obwohl die Gesamtleistung um 11 Prozent auf 1,278 Milliarden Franken abnahm. So waren bei der Stromproduktion die Erträge deutlich geringer. Zwar hat die BKW laut den Angaben in etwa gleichviel Strom verkauft, doch ging der Erlös aufgrund tieferer Strompreise und negativer Wechselkurseffekte signifikant zurück.
Die BKW konnte bislang einen grossen Teil dieser negativen Effekte abfedern.
Höhere Produktionsmengen im eigenen Kraftwerkspark und erfolgreiche Handelsaktivitäten konnten grossen Teil der negativen Effekte abfedern. /
Dazu trugen höhere Produktionsmengen im eigenen Kraftwerkspark (+337 Gigawattstunden) und erfolgreiche Handelsaktivitäten bei. Der Margenerosion begegnete der von Suzanne Thoma geführte Konzern zudem mit Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen bei den eigenen Kraftwerken. Dienstleistungsgeschäft wirft noch wenig ab Das Netzgeschäft als zweiter Pfeiler der BKW verbesserte das Betriebsergebnis um 14 Prozent auf 68,4 Millionen Franken. Um die Abhängigkeit vom Strompreis zu reduzieren, trieb Thoma den Aufbau der dritten Sparte Dienstleistungsgeschäft voran. Durch Übernahmen wurden das Infrastrukturgeschäft und die regionale Präsenz im Bereich Gebäudetechnik und Elektroinstallationen erweitert. Im ersten Halbjahr ist der Umsatz mit Energie- und Infrastrukturdienstleistungen um 36 Prozent auf 190,7 Millionen Franken gestiegen, wie dem Halbjahresbericht entnommen werden kann. Knapp ein Viertel davon war organisches Wachstum. Der Gewinnbeitrag ist mit 1,1 Millionen Franken aber noch «bescheiden», was die BKW mit einmaligen Akquisitions- und Integrationskosten sowie ausgeprägten saisonale Unterschieden begründet. Hier erwartet die BKW im zweiten Semester eine deutliche Steigerung. Insgesamt stellt die BKW für 2015 ein Ergebnis in Aussicht, das unter dem «starken Ergebnis» von 2014 liegt. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, verlässt Konzernleitungsmitglied Monica Dell'Anna die BKW per Ende Jahr. Sie war erst Mitte 2013 von der Swisscom gekommen und verantwortlich für den Geschäftsbereich Markt geworden.
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