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«Mein Spiel war gut genug, das Turnier zu gewinnen»

Wie immer nach einer Niederlage erschien Roger Federer sehr schnell zur Pressekonferenz. Der sechsfache Wimbledon-Sieger bleibt trotz des bitteren Ausscheidens zuversichtlich.

dyn / Quelle: Si / Mittwoch, 29. Juni 2011 / 21:32 h

Roger Federer, welche Gefühle haben Sie nun, wenige Minuten nach der Niederlage?

Einen Mix. Ich bin zufrieden, weil ich gut gespielt habe, weil das ganze Turnier gut war und weil ich mich körperlich besser fühle als im Vorjahr. Niederlagen sind natürlich nie lustig, aber er hat sehr gut gespielt, und das kann ich problemlos zur Kenntnis nehmen. Ich hatte meine Chancen, aber er wusste darauf jeweils eine Antwort. Es war schwierig.

Was lief heute gut, was schlecht?

Ausser dem Resultat waren viele, viele Dinge gut. Ich denke, ich habe gut gespielt und bin mit meiner Leistung ziemlich zufrieden. Es ist hart, so aus dem Turnier auszuscheiden, aber das passiert halt manchmal. Wenigstens musste er eine besondere Leistung zeigen, um mich zu schlagen. Wenn ich in einigen Situationen etwas Glück gehabt hätte, dann hätte der Match ganz anders laufen können. Sobald er kleine Chancen hatte, nutzte er sie aber.

Von aussen haben Sie phasenweise so gewirkt, wie wenn Ihnen die Energie fehlte. War dies so?

Überhaupt nicht. Es ist aber schwierig, die Faust zu machen, wenn man beim gegnerischen Aufschlag zum 30:15 den Punkt macht. Ich bleibe in solchen Situationen ruhig. Es ist nicht so, wie bei den Frauen, die heute ja nach fast jedem Punkt die Faust ballen.

Sie haben hier so oft gewonnen, ist dies nun das Ende einer Ära?

Ich denke nicht, dafür habe ich zu gut gespielt. Es war ja nicht irgendeine schockierende Niederlage in drei Sätzen in der 2. Runde nach einem dummen Spiel. Ich denke, es war ein tolles Spiel von beiden Seiten. Es wäre ungerecht, schlecht über diese Partie zu sprechen.



Enttäuschung bei Roger Federer: «Ich hatte meine Chancen, aber er wusste darauf jeweils eine Antwort.» /

Ich habe wirklich gut gespielt, und Jo spielte einen wunderbaren Match. Ich habe ihn noch nie über so lange Zeit so stark gesehen. Dieser Leistung kann man nur den nötigen Respekt entgegenbringen, und ich tue das.

In Australien haben Sie gesagt, man solle in sechs Monaten wieder schauen. Nun sind Sie gerade vom Platz gekommen, aber können Sie bitte etwas über ihren Platz im Tennis sagen?

Ich denke, mein Spiel war in diesem Jahr gut genug, um das Turnier zu gewinnen. Leider kann dies aber nur einer tun, und der Rest reist mit leeren Händen nach Hause. Aber das Spiel ist da, ich bin glücklich. Ich fühle mich viel besser als vor einem Jahr, und das ist sehr ermutigend. Obwohl ich heute eine harte Niederlage einstecken musste, lasse ich mich dadurch überhaupt nicht entmutigen.

Können Sie immer noch mit Leichtigkeit Majors gewinnen?

Ist es für irgendjemanden im Moment leicht? Ich weiss es nicht, ich denke nicht. Ich denke, es ist heute für alle schwierig, Grand Slams zu holen. Einer wird das Turnier gewinnen, die anderen mehr als 120 Spieler nicht. Das macht das Tennis so schwierig. Aber ich bin sicher, dass ich noch Majors gewinnen kann. Sonst wäre ich nicht hier.

In der nächsten Woche spielen Sie nun im Davis Cup in Bern gegen Portugal. Ist es nach dieser Niederlage schwierig, sich dafür zu motivieren?

Nein, überhaupt nicht. Ich freue mich sehr, zu Hause für die Schweiz antreten zu können und alle Kumpels wieder zu treffen. Hoffentlich spielen wir in einem ausverkauften Stadion, die Atmosphäre wird sicher toll, und ich werde keine Probleme haben. Mental sowieso nicht. Wie es physisch aussieht, werden wir sehen, aber es sollte gehen.

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