Nachrichten.ch





Mittwoch, 15. März 2023
VADIAN.NET, St.Gallen



Inland

2022 tiefste Arbeitslosenquote seit über 20 Jahren Das SECO hat am 9. Januar 2023 die neusten Zahlen zum Schweizer Arbeitsmarkt im Jahr 2022 publiziert. Die positive Arbeitsmarktentwicklung des Vorjahres setzte sich fort. Die Arbeitsmarktentwicklung war 2022 zunehmend durch eine Verknappung des Arbeitskräfteangebots geprägt. Fortsetzung


Wirtschaft

29,4% mehr Übernachtungen in der Schweiz in 2022 23.02.2023 - Im Jahr 2022 registrierte die Hotellerie in der Schweiz 38,2 Millionen Logiernächte. Gegenüber 2021 entspricht dies einem Anstieg um 29,4% (+8,7 Mio. Logiernächte). Nach zwei stark von Covid-19 geprägten Jahren erreichte die Nachfrage wieder den Stand von vor der Pandemie: Sie übertraf das Ergebnis von 2017, blieb allerdings noch leicht hinter dem Niveau von 2018 (-1,5%) und 2019 (-3,3%) zurück. Fortsetzung


Ausland

Islamischer Staat setzt Offensive im Norden Syriens fort Beirut - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat ihre Offensive im Norden Syriens am Dienstag fortgesetzt. Versuche von oppositionellen syrischen Kräften, die am Freitag begonnene Offensive zurückzuschlagen, seien gescheitert. Fortsetzung


Sport

Österreich mit Mini-Sieg gegen Malta Österreich stimmt sich mit einem Mini-Sieg auf die EM in Frankreich ein. In Klagenfurt setzt sich das Team von Marcel Koller gegen Malta ohne Probleme, aber zu knapp mit 2:1 durch. Fortsetzung



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Aktuell

Forum


Inland

Deutlich verbesserte Ergebnisse bei den Kontrollen der Holzdeklaration

Kraftakt Frauenstimm- und Wahlrecht - Projektion Hommage 2021

Ivo Germann wird neuer Leiter der Direktion für Aussenwirtschaft

Die Schweiz und Frankreich vereinbaren nachhaltige Steuerregelungen für das Homeoffice

Wirtschaft

GPT-4: Update heizt den Machtkampf zwischen Microsoft und Google weiter an

Zubehör als Turbo für Branding: Warum der richtige Merchandising-Mix den Erfolg von Marken vorantreibt

Die Bedeutung von glaubwürdigem Klimaschutz für Kleinunternehmen

Die Vorteile einer professionellen Reinigung: Warum Sie auf Experten setzen sollten

Ausland

So sieht die Klimabilanz der Staatschefs beim G20 Gipfel wirklich aus

Flugreisen der G20-Staatschefs und ihre Auswirkungen auf die Klimaziele

Ein Dank an Peter Achten (1939-2022)

Hunderte demonstrieren in Istanbul zum Gezi-Jahrestag

Sport

Laufband-Training im Winter: Tipps und Tricks für mehr Spass und Erfolg

Der Jahrhundertkampf: Usyk fordert Fury in 70 Sprachen heraus

Faszination Fussball: Wie sich der Sport in Deutschland in den letzten Jahren verändert hat

Erholung nach dem Fussball

Kultur

Metall meets Design: Kreative Möglichkeiten der Schmiedekunst

«Chalet. Sehnsucht, Kitsch und Baukultur»

Gen Z wird das herkömmliche Fernsehen in die Krise stürzen

Diese weltbekannten Musicals sollten Sie gesehen haben

Kommunikation

Die neuesten Technologien und skurrilen Gadgets für Handys

Wie Metacade's Metagrants Gaming revolutionieren könnten

Microsoft integriert KI-Chatbot in Smartphone-Apps und Skype

Von physisch zu digital mit ausgezeichnetem Kundenerlebnis

Boulevard

Privatschule A bis Z in Zurich

Wer sind die kommenden Modedesigner-Talente der Zukunft?

Das erste Auto: Empfehlungen für Fahranfänger

Bye Bye Winter: Wie man sich auf den Sommer vorbereitet und den Körper auf Vordermann bringt

Wissen

Neue Technologie revolutioniert Analyse von altem Eis

Dank KI: Potentielle Signale von Ausserirdischen Zivilisationen entdeckt

Fotografie in der Kriminalistik: «Auf den Spuren von Rodolphe A. Reiss»

Von Insekten lernen, wie man Kollisionen vermeidet

Wetter


Kolumne


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news.ch geht in Klausur

Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit.

Quelle: news.ch / Mittwoch, 1. Juni 2016 / 00:00 h

Im Jahr 2000 lancierte das Team von news.ch erfolgreich die erste Schweizer News-Plattform, die einen Gesamtüberblick über das nationale Geschehen lieferte.

Auf dem Höhepunkt der medialen Verbreitung von news.ch belieferte unsere hauseigene Redaktion auch externe Online-Plattformen wie Sunrise, Orange, Cablecom, Tiscali, T-Online, Bluewin, Axpo Superleague, etc. mit täglich über 100 Meldungen. Mehr als die Hälfte der Schweizer Online-News Leser konsumierte anfangs des Jahrtausends Nachrichten aus dem Hause news.ch.

Aufholjagd

Die grossen Schweizer Verlage haben in den letzten 10 Jahren massiv in ihre Online-Angebote investiert und fast alle unabhängigen Online-Plattformen aufgekauft oder vom Markt gedrängt. Nur noch wenige unabhängige, grössere Onlinefirmen sind übrig geblieben.

Digitale Revolution frisst Ihre Kinder

In den letzten Jahren hat sich das Leseverhalten massiv verändert. Es wird heute bestimmt durch das mobile Internet und die Dominanz der sozialen Medien und einigen wenigen, grossen Portalen.

Eine zentrale nationale News-Plattform wird von immer weniger Lesern gesucht und genutzt. In ihrer Verzweiflung holen sich die Verlage ihre Clicks über lustige Katzenvideos, effekthascherische Bildergalerien, unsinnige Listicles oder billige Service-Portale wie Flohmarkt-Angebote und andere günstige Trafficmagneten.

Der Fokus aufs Wesentliche - journalistische Qualität und Integrität - geht dabei immer mehr verloren und nagt an vielen verlegerischen Produkten.

Werbemarkt

Obwohl das letzte Jahr das erfolgreichste Jahr in der Online-Werbung in der Schweiz war, ist der Werbemarkt für kleine und mittelgrosse Portale immer schwieriger geworden. Die Inseratepreise sind um den Faktor 10 gesunken, d.h. ein Portal muss um 10 Mal mehr Leser oder Werbeaufrufe erzeugen, um die gleichen Einnahmen wie früher zu erzeugen. In der kleinen Schweiz ist das ein schwieriges Unterfangen.

Gewisse nationale und internationale Publikationen machen mittlerweile mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit sogenanntem Native Advertising, früher einfach Publireportagen oder Advertorials genannt. Ständig werden die Redaktionen mit Anfragen konfrontiert, ob es auch möglich sei, nicht als Werbung gekennzeichnete, bezahlte Texte zu publizieren.

Qualität vor Quantität

news.ch versuchte mit diversen Kolumnisten und Kooperationen ein abgerundetes, eigenständiges Produkt abzuliefern. Perlen wie das Dschungelbuch von Regula Stämpfli, Etschmayer, Peter Achten, ETH Zukunftsblog, Art-TV und Nebelspalter ermutigten uns, das Abenteuer viele Jahre weiterzuführen.

Doch es reichte nicht. Der wirtschaftliche Druck und ausserdem unsere steigende Unzufriedenheit über den hohen Anteil an Agenturmeldungen nagten an unserem Durchhaltewillen.

Suche nach neuen Rezepten

Wir haben uns deshalb entschieden in Klausur zu gehen. Unser Ziel ist es, zu gegebener Zeit mit einem guten Produkt, das eine Daseinsberechtigung hat, wieder an den Start zu gehen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei unserer Leserschaft und unseren Kooperationspartnern und vielleicht im Voraus schon bei künftigen Gönnern für ihr Engagement.

Euer news.ch Team




nachrichten.ch 1

«Ausländer-Kredit» für Investitionen in der Heimat? Immer öfter - gerade auch vor den Ferien - wird das Beratungsteam von kredit.ch angefragt, ob auch in der Schweiz lebende Ausländer die Möglichkeit haben, einen günstigen, fairen Kredit zu erhalten. Fortsetzung



Boulevard

Paxmontana: Jugendstil-Hotel am Fuss des Stanserhorns Das Schweizer Jugendstil-Hotel Paxmontana befindet sich in Flüeli-Ranft und ist ein Kulturobjekt von nationaler Bedeutung. Es wurde bereits im Jahr 1896 erbaut und ist seitdem ein bekanntes Reiseziel für Menschen, die eine Pause vom Alltag suchen. Fortsetzung


Kultur

Morgan Is Sad Today - ein radikales Projekt von Jean-Pierre Maurer und Robert Müller (1968) Mor­gan Is Sad Today ge­hört zu den un­kon­ven­tio­nells­ten und sper­rigs­ten Fo­to­bü­chern der Schwei­zer Fo­to­ge­schich­te. Es wurde in den spä­ten 1960er-Jah­ren von den bei­den jun­gen Fo­to­gra­fen Ro­bert Mül­ler (1942-2018) und Jean-Pier­re Mau­rer (*1942) kon­zi­piert, blieb aber - druck­fer­ti­g - fast 50 Jahre lie­gen, bis es 2015 vom Ver­le­ger Pa­trick Frey ent­deckt und in prak­tisch un­ver­än­der­ter Form pu­bli­ziert wurde. Fortsetzung



Nahost

Netanjahu bereit zu neuen Verhandlungen Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. Fortsetzung


Kommunikation

Qualcomm spannt mit Iridium für Android-Satellitenfunk zusammen Auf der Elektronikmesse CES kündigte Modem- und Chiphersteller Qualcomm an, mit der Satellitenfirma Iridium einen Service namens «Snapdragon Satellite» für Notfall-Nachrichten aufzubauen. Mit diesem soll man aber auch normale Nachrichten per Satellit absetzen können. Der Dienst soll noch 2023 verfügbar werden. Fortsetzung



Dschungelbuch

Es ändert sich nichts «Männer stimmten für Hofer, Frauen für Van der Bellen» titelte die FAZ nach dem Wahlkrimi in Österreich. «Warum wählen junge Männer so gern rechts?» fragte jetzt.de einen Soziologen. «Duh» war meine erste Reaktion, hier ein paar weitere. Fortsetzung


Etschmayer

GA-CH: Das Halb-Millionen-Franken Schnäppchen Durch ungeschickte Avancen von SBB- und Post-Chefs, droht die Service-Public-Initiative tatsächlich angenommen zu werden. Von bürgerlicher Seite her solle laut einem Geheimplan daher ein volksnaher Alternativvorschlag vor den Wahlen als Killer-Argument gegen die Initiative publik gemacht werden. Dass dieser noch nicht öffentlich ist, liegt mal wieder am Geld. Fortsetzung




nachrichten.ch 2

Endlich: SMS versenden mit Outlook 2007/2010 St. Gallen - Das mühsame Getippe ist vorbei. Als erster Schweizer Anbieter stellt ASPSMS.COM eine Anbindung an den Mobile Service von Microsofts Outlook 2007/2010 zur Verfügung. Ohne zusätzliche Software können SMS bequem via Outlook 2007/2010 versendet werden – und das auch noch günstiger als mit dem Handy. Fortsetzung

 Kommentare lesen (50604 Beiträge) 
· Foto Sanatoriopaparazzapho...Di, 03.01.2017 22:12
· belustigend peinlichkeinschafMi, 28.12.2016 01:21
· Haben Sie schon mal...keinschafMo, 26.12.2016 20:47
· grüezikeinschafMo, 26.12.2016 20:05
· Frohe Festtage und gute...wwjedMi, 21.12.2016 11:18
· Die aller resistentesten...KassandraSa, 22.10.2016 20:22
· Grammatik?UnwichtigerSa, 22.10.2016 10:59
· Schön gesagtUnwichtigerSa, 22.10.2016 10:40
· Vom Tode träumtKassandraMi, 28.09.2016 11:58
· Der phallophileKassandraMo, 26.09.2016 17:32
· es geht nicht nur um...melabelaSo, 14.08.2016 13:18
· Nur eine Frage der Zeit...keinschafSa, 13.08.2016 18:00
· phallophobe...keinschafSa, 13.08.2016 17:48
· Kommt wiederHentaiKamenSa, 13.08.2016 01:13
· sogar nach dem TodekeinschafFr, 12.08.2016 16:30
· Wow, wie hat sich die...KassandraMi, 20.07.2016 20:25
· Übrigens, wusstet ihr...PacinoMi, 29.06.2016 15:20
· Und jetzt? Ist noch...PMPMPMDi, 28.06.2016 22:43
· DankekubraDi, 28.06.2016 16:09
· Und noch ein Pionier . . .PacinoFr, 24.06.2016 09:54
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nachrichten.ch 3

Radiolino - Grosses Radio für kleine Ohren Radiolino ist das erste deutschsprachige Web-Radio der Schweiz für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren. Das Programm richtet sich aber auch an Eltern, Grosseltern, Onkeln und Tanten, sprich an die ganze Familie. Fortsetzung


Kolumne
Gute alte Zeit? Warum die Türe zu bleiben muss!

Patrik Etschmayer

In den USA ist bei einer Frau mit Harnwegsinfektion zum ersten mal ein Bakterium aufgetaucht, das gegen das letzte Reserve-Antibiotikum resistent ist. Wer Angst vor ISIS hat, sollte sich überlegen, ob er seinen Paranoia-Focus nicht neu einstellen will. Denn das hier ist jenseits aller im Alltag sonst verklickerten Gefahren anzusiedeln. Bakterielle Infektionen waren bis vor kurzer Zeit ein grosser Menschheitskiller. Wer eine Statistik aus den Zeiten vor der Erfindung der Antibiotika hervor kramt, stösst auf beängstigende Zahlen. So starben 1930 in Nürnberg im gesamten 4260 Menschen. Davon ca. 750 an bakteriellen Infektionen, soweit sich das aus den damaligen Statistiken ableiten lässt. Tuberkulose und Lungenentzündung waren ebenso wie Diphterie und Wundinfektionen vielfach ein Todesurteil. Gegen einige dieser Krankheiten gibt es unterdessen zwar Impfungen, vielen bakteriellen Infektionen lässt sich allerdings nur mit Antibiotika zu Leibe rücken. Doch vielleicht heisst es schon bald: liess. Denn in den USA ist nun zum ersten mal bei einem Menschen eine Bakterien-Infektion aufgetreten, die auch gegen das letzte Reserve-Antibiotikum resistent ist, dem nur sehr selten eingesetzten Colistin. Allerdings sprach der Errger auf andere Antibiotika an, und die Frau konnte doch geheilt werden. Alles gut? Nein. Das Besorgniserregende: Die Resistenz des Bakteriums war auf einem Plasmid-Ring-gespeichert einem DNA-Strang, der unabhängig von der Kern-DNA des Bakteriums in diesem existiert und so nicht nur weiter vererbt, sondern auch auf andere Bakterien übertragen werden kann. Blöd gesagt ist das eine Art Erbgut-App, die von Bakterien sehr einfach weiter gereicht werden kann - sowohl auf gleichartige wie auch völlig andere Bakterienstämme. Dieses Mal hatte die Patientin, wie gesagt, noch Glück, denn das betreffende Bakterium war eines, das von anderen Antibiotika behandelbar war. Aber das Plasmid kann ohne weiteres auf ein Bakterium weiter gegeben werden, das auch sonst schon multiresistent ist - und durch das Wesen von Plasmiden und Bakterien ist dies nur eine Frage der Zeit. Dieses Plasmid-Gen - MRC-1 genannt - trat letztes Jahr zum ersten Mal in China bei Schweinemastbetrieben auf, in denen Antibiotika als Masthilfsmittel benutzt werden. Diese Praxis, mit der das Wachstum von Masttieren gefördert und der Preis von Fleisch reduziert wird, wurde schon seit Jahren von Immunologen als purer Wahnsinn bezeichnet. Bereits dem Entdecker (nicht Erfinder, denn Antibiotika sind natürliche Waffen von Schimmelpilzen gegen ihre bakterielle Konkurrenz) von Penizillin, Alexander Flemming, war klar, dass dieses Wundermittel vorsichtig, gezielt und sparsam eingesetzt werden müsste und Patienten das Antibiotikum bis zur vollständigen Genesung zu verwenden haben, um das Medikament nicht unnütz werden zu lassen. Werden Bakterien den Antibiotika nur kurz oder in zu geringer Dosierung ausgesetzt, ist das ein Trainingscamp für Mikro-Organismen. Jene, die am empfindlichsten sind, werden ausgesiebt und die stärksten bleiben übrig. Setzt man Antibiotika zudem noch bei Krankheiten ein, die gar keine solchen verlangen (virale Infekte, zum Beispiel) oder gar für Dinge, für welche sie gar nie gedacht sind (Tiermast), werden Antibiotika-Resistenzen geradezu erzwungen. Zu all den Problemen kommt noch jenes dazu, dass momentan praktisch keine neuen Antibiotika-Klassen in Entwicklung sind. Verbot von Antibiotika in Tiermast längst überfällig Auf der Medizin-Seite wurde seit den 90er-Jahren scheinbar viel gelernt. Ärzte geben nicht mehr einfach so dem Verlangen der Patienten nach, wenn diese ein AB verlangen, wenn es gar nicht klar ist, dass eine bakterielle Infektion vorliegt. Doch in der Tiermast kämpfen - auch in Europa - Bauernverbände und Mastbetriebe zusammen mit Lebensmittelkonzernen um das Recht, weiterhin zu jenen Bedingungen zu produzieren, welche günstiges Fleisch für den Konsumenten garantiert. Die Risiken dieses Missbrauchs von Antibiotika wurden und werden dabei von den Fleischproduzenten herunter gespielt. Dabei wäre das konsequente weltweite Verbot von Antibiotika in der Tiermast der dringende erste Schritt an dieser Frontlinie. Doch der Kampf gegen die Bakterien ist ein Zweifrontenkrieg. Und dort, wo in einem wirklichen Krieg die 'Heimatfront' verortet wird, läuft derzeit fast nichts: Bei der Entwicklung neuer Waffen, d.h. Antibiotika-Klassen. Nicht zuletzt, weil die kommerziellen Aussichten eines neuen Medikaments ziemlich düster sind. Denn es würde praktisch unter Verschluss stehen, wie heute Colistin, und nur dann zum Einsatz kommen, wenn nichts anderes mehr wirkt. Der Gedanke, womöglich Milliarden in die Entwicklung eines Medikaments zu stecken, dessen Verwendung de facto verboten wäre, lockt in den Zeiten der optimierten Rendite Pharmariesen nicht nur nicht hinter dem Sessel hervor sondern lässt deren CEO's geradezu vor solchen nicht gewinnträchtigen Vorhaben zurück schrecken, wäre ein solches Vorhaben doch geradezu ein Renditegift. Erschwerend gehen langsam die Ziele aus, an denen sich Problembakterien angreifen lassen. Auf gut Deutsch: Die Forschung wird immer teurer, immer schwieriger und die Vermarktbarkeit bleibt stark eingeschränkt, weil: 'Reservemedikament'. Wie immer, wenn es um das Gemeinwohl geht, kommt hier die Privatwirtschaft an ihre systemischen Grenzen. Hoffnung dank internationaler Initiativen Dass es seit 2011 Partnerschaften der EU (Projekt ND4BB) mit Pharmaherstellern für die Entwicklung neuer Antibiotika gibt, ist erfreulich. Dass in diesem Jahr unter Führerschaft der WHO eine globale Vereinbarung namens GARD geschlossen wurde, welche die Weiterentwicklung von aus wirtschaftlichen Gründen vernachlässigten Forschungsprojekten stützen soll, ist womöglich ein Beweis dafür, dass diese Gefahr nun endlich auch von der Politik wahrgenommen wird. Diese Entwicklung neuer Antibiotika unter internationaler Führung ist teuer, mühsam und dürfte von der Öffentlichkeit praktisch nicht wahrgenommen werden. Dies, obwohl diese Projekte dereinst (in 10 Jahren?) womöglich Millionen von Menschenleben retten können. Sollten Neoliberalismus und Neoisolationismus weiter voranschreiten, könnten diese Vorhaben zum Scheitern verurteilt sein, weil Länder aus diesen Projekten aussteigen. Sei es um ihre Gelder für 'nationale' Zwecke einzusetzen oder um schlicht ein wenig auf die populistische Art machen zu wollen, indem Vorhaben der Bösen UNO/EU/WHO etc. nicht mehr finanziert und dafür zb. Hornkuh-Bauern unterstützt werden. Die - genau von solchen Politnostalgikern vielfach beschworene - 'gute alte Zeit', wie sie unsere Grosseltern noch vor 80 Jahren (üb)erleben mussten, steht wieder drohend vor der Tür. Wir sollten alles in unserer Macht stehende tun, um diese Türe geschlossen zu halten. Doch dies ist eine globale Aufgabe, die in einer nationalistischen Welt nicht zu bewältigen sein wird.

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