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Massen-Evakuierung in New York

Washington - Massen-Evakuierungen in New York: 375'000 Bewohnern der Millionenstadt müssen wegen des drohenden Hurrikans «Sandy» ihre Häuser verlassen. Das ordnete New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg am Sonntag an.

fest / Quelle: sda / Sonntag, 28. Oktober 2012 / 18:57 h

Betroffen sind vor allem die niedriger gelegenen Stadtteile im Süden Manhattans, darunter auch das beliebte Tribeca, in dem nach der Zerstörung vom 11. September 2001 Tausende neue Wohnungen geschaffen worden waren. «Dies ist ein ernstzunehmender und gefährlicher Sturm», warnte Bloomberg. Die Bewohner sollten in Evakuierungszentren unterkommen.

Zuvor hatten die Behörden angekündigt, das ab Sonntagabend (19 Uhr Ortszeit) der öffentliche Verkehr still stehen wird. Alle Regionalzüge, Busse und U-Bahnen würden in den Depots bleiben, sagte der Gouverneur von New York, Andrew Cuomo.

Die Behörden fürchten, dass der Sturm so viel Wasser auf das Land drücken könnte, dass die U-Bahn-Tunnel überflutet werden. Zudem wurden in New York vorsorglich bereits hunderte Flüge abgesagt.

Warnung vor «Frankenstorm»

Amerikanische Medien warnen vor «Frankenstorm» in Anlehnung an das von Frankenstein geschaffene Monster. Die Bewohner der US-Ostküste hoffen, dass die Wetterdienste mit ihren Prognosen zu Hurrikan «Sandy» falsch liegen. Andernfalls droht einem der dicht besiedelsten Gebiete der USA ein Desaster.

Am Wochenende zog «Sandy» weiter an der Ostküste entlang. Am Sonntag ortete das Nationale Hurrikan-Zentrum den Sturm rund 400 Kilometer vor North Carolina. Gemäss Meteorologen wird «Sandy» am Montag irgendwo zwischen Washington und Boston auf Land treffen.

Sowohl Präsident Barack Obama wie sein Herausforderer Mitt Romney mussten wegen des Sturms Termine absagen. In den USA wird in einer Woche gewählt. Viele nutzen bereits die Möglichkeit zur vorzeitigen Stimmabgabe.



«Frankenstorm» bedroht die Ostküste der USA. /



Ab Sonntagabend (19 Uhr Ortszeit) wird der öffentliche Verkehr still stehen. /

In Maryland und Virginia herrschte in den Wahllokalen Hochbetrieb, weil die Bürger noch vor drohenden Stromausfällen wählen wollten.

Experten erwarten Milliardenschäden

Denn die Behörden riefen in verschiedenen Bundesstaaten der Ostküste den Notstand aus, so in der Hauptstadt Washington, in New York und Maryland. Wetterexperten warnten, der Sturm könnte die Stromversorgung mehrerer Zehnmillionen Menschen kappen.

Die Prognosen sahen düster aus: «Wenn man Bäume hat, die noch Blätter tragen und dieser Wind und Regen daraufkommen, kippen diese Bäume um, und die Stromversorgung fällt aus», warnte CNN-Meteorologe Rob Marciano. «Zudem gibt es eine verheerende Überschwemmung.»

Der Bundesstaat Delaware ordnete für küstennahe Gebiete Zwangsevakuierungen an. Auch für die schmalen Inseln vor New York gab es am Sonntag Evakuierungsbefehle. Die US-Navy begann mit der Verlegung ihrer Schiffe im wichtigen Hafen Norfolk in Virginia. 61'000 Mitglieder der Nationalgarde waren in Katastrophen-Bereitschaft.

Panikkäufe

Hamsterkäufe führten zu Engpässen. Viele Supermärkte an der Ostküste waren am Sonntag ohne Wasser. Auch Batterien und Lebensmittel in Dosen wurden knapp.

«Eine Palette Wasser haben wir noch im Lager», sagte ein Mitarbeiter eines Supermarktes in Reading in Pennsylvania. «Aber die Leute kaufen auf Vorrat. Kaum einer, der nicht zwei Kartons mit Wasserflaschen in seinem Wagen hat.»

Sturm hoch drei

Befürchtet wird, dass der Hurrikan im Nordosten der USA auf einen Wintersturm und eine Kaltfront aus Kanada stösst. Diese Kombination könne zum schwersten Unwetter seit August 1991 führen. Damals führte Hurrikan «Bob» an der Ostküste von South Carolina im Süden bis Maine im Norden zu vier Todesopfern und hohen Sachschäden.

«Sandy» könnte gemäss Prognosen mit Starkregen, Hochwasser, Schnee und heftigem Wind grosse Schäden zwischen Washington und Boston anrichten.

Von den Folgen des Unwetters könnten bis zu 60 Millionen Menschen betroffen sein, sagte der Leiter der US-Wetterbehörde NOAA, Louis Uccellini. Die Behörden befürchten Schäden auf einem 1300 Kilometer breiten Streifen von der Ostküste bis zu den Grossen Seen.

Wegen der Grösse und weil das Aufeinandertreffen von drei Stürmen so selten vorkommt, «können wir uns nicht festlegen, wer das Schlimmste abbekommt», sagte Rick Knabb, Direktor des Nationalen Hurrikanzentrums in Miami. «Sandy» hatte bereits in der Karibik mindestens 66 Todesopfer gefordert.  


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Hurrikan «Sandy» wütet in der Karibik





Hurrikan «Sandy» bedroht Jamaika und Kuba

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