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Orang-Utan-Baby schliesst Freundschaft mit Artgenossen

Zürich - Das Organ-Utan-Baby Saragih, das im April 2015 in der Orang- Utan-Rettungsstation Samboja Lestari in Borneo zur Welt kam, ist kerngesund und entwickelt sich prächtig.

li / Quelle: Vier Pfoten / Dienstag, 12. Januar 2016 / 14:20 h

Saragih lebt zusammen mit seiner Mutter Signe in der Waldschule der Rettungsstation, in der gerettete Orang-Utan-Waisen gesund gepflegt und auf ein Leben in Freiheit vorbereitet werden. Die Rettungsstation wird seit 2007 von «Vier Pfoten» und der Borneo Orangutan Survival Foundation (BOSF) geführt. Saragih ist lebhaft und entdeckt die Welt neuerdings auf eigene Faust - sehr zur Freude der «Vier Pfoten»-Mitarbeiter. «Vorbei sind die Zeiten, in denen Saragih sich nur mit  Mühe ans Fell seiner Mama klammern konnte», betont Dr. Signe Preuschoft, Primatologin und Leiterin des Orang-Utan-Projekts. «Heute treffen wir einen munteren Orang- Utan-Säugling, der den Körper seiner Mutter als Kletter-Eldorado nutzt.» Orang-Utan-Mama Signe kam als Waisenkind vor sieben Jahren in die Rettungsstation.

Liebevolles  Kennenlernen  zwischen Orang-Utan-Kindern

Kürzlich wurden Dr. Preuschoft Zeugin einer unvergesslichen Begebenheit: Signe und Saragih waren in der Waldschule unterwegs und trafen auf das siebenjährige Orang-Utan- Waisenmädchen Kiki, das in einem Baum sass und Früchte pflückte. Plötzlich löste sich Saragih vom Körper seiner Mutter und streckte seine Ärmchen nach Kikis Gesicht aus. Die beiden Affenkinder begannen, sich zu liebkosen und zu küssen. «Wir waren fasziniert von dieser zärtlichen Geste und dem sanften Kennenlernen unserer beiden Schützlinge», so Dr. Preuschoft.



Die beiden Affenkinder liebkosen sich. /

«Dass diese beiden Orang-Utan-Kinder sich so mögen, ist natürlich sehr schön und macht uns glücklich. Momente wie diese sind eine Belohnung für all unsere Mühe.» Inzwischen hat Saragih auch liebevolle Kontakte zu weiteren Orang-Utan-Kindern der Waldschule geknüpft, im Beisein seiner fürsorglichen Mama Signe.

Saraghi war nicht geplant

Signe ist das erste Orang-Utan-Weibchen, das ein Kind in der Waldschule der Rettungsstation zur Welt brachte. Ihre Schwangerschaft war allerdings nicht geplant: Die Affendame hatte ein empfängnisverhütendes Implantat. Dr. Preuschoft: «Orang-Utans sind sehr geschickt. Wir gehen davon aus, das sie sich das Implantat selbst entfernt hat.» Neben Signe und Saragih betreuen Dr. Preuschoft und ihr Team sechs weitere Orang-Utans: Sri, Justin, Ung, Heli, Kiki und Robert. Sie alle werden in der Waldschule Schritt für Schritt und in individuellem Tempo auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.

Das Orang-Utan Leid auf Borneo

In den letzten vier Jahrzehnten wurde auf Borneo Regenwald in riesigem Ausmass zerstört. Abertausende Orang-Utans wurden zu Opfern der Palmöl-, Tropenholz- und Kohleindustrie. Jährlich werden zwei- bis dreitausend Orang-Utans getötet, oft gezielt für ein Kopfgeld, weil man sie als Ernteräuber in Ölpalmplantagen betrachtet. Tierhändler verkaufen wehrlose Waisen, deren Mütter gezielt getötet wurden, illegal als Haustiere.

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