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Ein neuer Stern wird geborenMünchen - Die Molekülwolke Barnard 68 steht knapp davor, mit einer ähnlichen, kleineren Wolke zusammenzustossen und einen Stern zu bilden. Das prognostizieren spanische und deutsche Forscher im «Astrophysical Journal».tri / Quelle: pte / Samstag, 13. Juni 2009 / 14:36 h
«Im Modellversuch konnten wir feststellen, dass sich Barnard 68 entgegen bisheriger Annahme in einem instabilen Zustand befindet und bald zusammenbrechen wird», erklärt Andreas Burkert, Astrophysiker an der Universitäts-Sternwarte München.
Die Astronomie vermutet, dass Sterne dann entstehen, wenn mehrere molekulare Wolken aufeinandertreffen. «Zwischen den Sternen befindet sich ein stark verdünntes, wolkiges Gasmedium mit Dichten die geringer sind als das beste auf der Erde realisierbare Vakuum.
Gaswolken verklumpen
Trotzdem beträgt die gesamte Masse dieser interstellaren Materie mehrere Milliarden Sonnenmassen. Treffen Gaswolken der interstellaren Materie zusammen, verklumpen sie und verdichten sich immer weiter bis zu einem Punkt, an dem durch Kernfusion ein neuer Stern entsteht», erklärt Burkert. Der Beginn dazu sei ein instabiles Stadium der Molekülwolke, der den Zusammenbruch auslöse.
Banard 68 ist einer der erdnahsten und bisher am besten beobachteten Molekülwolken unserer Milchstrasse. 400 Lichtjahre entfernt, ist er im südlichen Sternbild Schlangenträger angesiedelt und besitzt eine Massenäquivalenz von zwei Sonnen.
Instabile Gaswolke
«Interessanterweise bezeichnete man ihn bisher als Prototyp eines stabilen Gasklumpens.
Barnard 68 wird wahrscheinlich in 200'000 Jahren zur selbstleuchtenden Gaskugel. /
Wir konnten zeigen, dass es sich geradezu um den Prototyp für Instabilität handelt», berichtet Burkert. Schlüssel für diese Erkenntnis bildet der grosse Dichtekontrast zwischen dem Zentrum und den äusseren Regionen der Gaswolke, den man bisher als vernachlässigbar angesehen hatte. «Die Instabilität ist die erste Phase der Verschmelzung, die derzeit in Gang ist», so der Astrophysiker. Die Gesamtmasse der Wolke entspreche bereits derjenigen eines typischen Sterns, wie unserer Sonne. Von der Erde mit blossem Auge sichtbar In etwa 200'000 Jahren, was in der Astronomie einen kurzen Zeitraum darstellt, wird dieser neue Stern am Himmel erstrahlen. «Beträgt die endgültige Sternenmasse mehr als zwei Sonnenmassen, könnte der Stern von der Erde aus auch mit freiem Auge zu sehen sein», vermutet Burkert. Eine Bedrohung stelle der Himmelskörper während und auch am Ende seiner Lebenszeit nicht dar. «Nur bei äusserst massereichen Sternen kann sich eine Supernova bilden, die für eine Woche heller als alle anderen Sterne der Milchstrasse strahlt. Das ist bei diesem Stern nicht der Fall.» Unsere 13 Mrd. Jahre alte Milchstrasse enthält zwischen 30 und 100 Milliarden Sterne, jährlich kommt durchschnittlich ein neuer Stern samt Planetensystem dazu.
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