Fahrtest: Lancia Delta 1,4 l Turbo-Jet 16 V Oro

Die italienischen Designer haben dem Fahrzeug, das mit seiner 4.52 Meter Länge nicht mehr der Kompaktklasse zugeordnet werden kann, ein Kleid verpasst, das den Viertürer trotz seiner stattlichen Länge sportlich erscheinen lässt. Dennoch ahnt man beim genaueren Betrachten, dass das Fahrzeug auf dem Fiat Bravo basiert. Sicher entspricht das Äussere nicht dem Mainstream in der Mittelklasse, doch ist das Fahrzeug sicher für Idealisten gedacht, die kein Alltagsauto fahren möchten. Innen ist der Delta mit edlen Materialien ausgestattet. So treffen wir beim von uns erprobten Ausstattungsniveau „Oro“ auf Alcantara-Leder. Das Cockpit ist hochelegant mit den Metalleinlagen und den Rundinstrumenten, aber auch sehr zweckmässig gestaltet. Der Kofferraum schluckt mit 465 Litern viel Gepäck, doch muss es über einen konstruktionsbedingten „Absatz“ gehievt werden. Die Sitze weisen einen hervorragenden Langstrecken-Komfort auf. Auch die Bestückung unter anderem mit sechs Airbags, ABS. Leichtmetallfelgen, elektrischen Fensterhebern und Navigationssystem darf sich sehen lassen.

Viel „Dampf“ aus 1,4-Liter-Turbo

Angetrieben wird der Delta vom gleichen 1,4-Liter-Turbo, der auch im neuen Alf MiTO und im Fiat Punto Abarth seinen Dienst tut. Für den Lancia aber wird die Leistung des Benziners auf 150 PS gedrosselt. Dennoch ist das Fahrzeug recht temperamentvoll.










Beim Spurt von 0 auf 100 km/h benötigt er nur 8,7 Sekunden und die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Trotz seiner Sportlichkeit ist das Fahren im Delta äusserst komfortabel – auch auf langen Reisen. Der Verbrauch ist mit sieben Litern auf hundert Kilometer sicher bescheiden. In der Stadt sind es 9,2 Liter und auf der Landstrasse 5,7 Liter. Das Sechsgang-Getriebe ist angenehm zu handhaben.

Spurhaltesystem

Einige Worte verdient zweifellos das Spurhaltesystem Driving Advisor des Fronttrieblers, das auf Knopfdruck aktiviert werden kann und für nur 790 Franken zu haben ist. Steuert der Lenker den Delta unaufmerksam zu nahe links oder rechts an die Strassenmarkierungen, reagiert das System mit einer kurzen Steuerbewegung am Lenkrad in die Gegenrichtung. Es darf von einer empfehlenswerten Option gesprochen werden. Wirksam arbeitet übrigens auch das serienmässig mitgelieferte Stabilitätsprogramm. Selbst bei recht sportlicher Fahrt auf kurvenreicher Strasse lässt sich der neue Lancia Delta lange nicht aus der Spur bringen.

Für Individualisten eine gute Wahl

Wir gewannen am Steuer des unkonventionell gestylten neuen Lanica Delta gesamthaft einen sehr positiven Eindruck, auch bei längeren Fahrten über Land und in der Stadt. Der Basispreis ab 32'390 Franken ist für ein solch individuelles Fahrzeug sicher nicht „überrissen“. Der Preis für unseren Testwagen belief sich allerdings auf 35'890 Franken und mit den Optionen auf 39'470 Franken. Das ist schon nicht mehr wenig, doch ist darauf hinzuweisen, dass unzählige Ausstattungsvarianten eine grösstmögliche Individualisierung ermöglichen.