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Krawalle in Athen - Minister angegriffenAthen - Der siebte Generalstreik gegen die drastischen Sparmassnahmen der Athener Regierung hat am Mittwoch das öffentliche Leben in Griechenland weitgehend lahmgelegt. Bei Demonstrationen in der Hauptstadt kam es zu schweren Zusammenstössen.ht / Quelle: sda / Mittwoch, 15. Dezember 2010 / 19:47 h
Vermummte Demonstranten lieferten sich Strassenschlachten mit der Polizei. Vor dem Parlament attackierten Randalierer die Polizei mit Brandflaschen. Die Beamten setzten Tränengas und Blendgranaten ein. Immer wieder waren Explosionen zu hören. Die Randalierer versuchten, das Finanzministerium mit Brandbomben anzustecken.
Die Polizei konnte sie jedoch daran hindern. Mit Faustschlägen verletzten Unbekannte den ehemaligen Verkehrsminister und jetzigen Abgeordneten der konservativen Partei, Kostis Hatzidakis, den sie auf der Strasse vor dem Parlament antrafen.
Hatzidakis rettete sich mit blutüberströmtem Gesicht in ein Gebäude. Das Büro des Abgeordneten teilte mit, er sei ausser Lebensgefahr. Weitere drei Menschen wurden nach Spitalangaben leicht verletzt. Zehn wurden festgenommen.
Krawalle in Athen: Alle Flüge fielen aus. /
Am Nachmittag beruhigte sich die Lage wieder, wie Augenzeugen berichteten. Auch in der Hafenstadt Thessaloniki kam es zu Ausschreitungen. Dort wurden nach Polizeiangaben 30 Personen festgenommen. Flüge und Züge lahmgelegt In Athen gingen nach Schätzungen der Polizei mehr als 20'000 Menschen auf die Strasse, um friedlich gegen das Sparprogramm zu protestieren. Die Veranstalter sprachen von 50'000 Teilnehmern. Die Demonstranten skandierten «Diebe, Diebe» vor dem Parlament. Sie forderten, dass die Verantwortlichen für die dramatische Finanzlage des Landes auf dem zentralen Syntagma-Platz gehängt werden sollten. Die Proteste richten sich gegen die sozialistische Regierung, die im Kampf gegen die massive Staatsverschuldung auch auf Druck der Europäischen Union harte Einschnitte beschlossen hat. Streiks gegen den Sparkurs legten weite Teile des Landes lahm. Alle Flüge fielen am Mittwoch aus, Fähren blieben in den Häfen, auch Busse und Bahnen sowie die Schulen wurden bestreikt. Nachrichten gab es im Fernsehen und Radio nicht, weil auch die Journalisten die Arbeit niederlegten. Am Donnerstag sollten überdies keine Zeitungen erscheinen.
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