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Ungarisch-schweizerische Autorin Agota Kristof gestorben

Neuenburg - Die aus Ungarn stammende Schweizer Schriftstellerin Agota Kristof ist tot. Sie starb in der Nacht auf Mittwoch an ihrem Wohnort in Neuenburg. Ihr schmales Werk gehört zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts und wurde in 38 Sprachen übersetzt.

bg / Quelle: sda / Mittwoch, 27. Juli 2011 / 15:04 h

Eine «ästhetische und literarische Revolution!», jubelten die Kritiker beim Erscheinen von Kristofs erstem Roman «Das grosse Heft» 1986. Er erzählt von neunjährigen Zwillingsbrüdern, die sich mitten im Krieg autodidaktisch zu Überlebensmonstren bilden. Sie üben Gefühlskälte, hungern, betteln, stehlen und töten - weil man das in ihrer Situation «können muss». Bombardierungen und Judenverfolgung, aber auch homosexueller Sadomasochismus und Sodomie werden mit eiskalter Klarheit und mit kompromissloser Knappheit beschrieben. Bemühungen, das Werk deshalb an Schulen zu verbieten, sind aber bis heute gescheitert. Mit der Trilogie «Das grosse Heft», «Der Beweis» und «Die dritte Lüge» (1986-92) habe sie ursprünglich eigene Kindheitserinnerungen für ihre Nachkommen festhalten wollen, sagte die Autorin einst.

Unerträgliche Wahrheit

Die Verwandlung des Faktischen ins Literarische lässt sie einen ihrer Protagonisten so schildern: «... ich versuche, wahre Geschichten zu schreiben, aber ab einem bestimmten Moment wird die Geschichte unerträglich, eben weil sie wahr ist, und dann muss ich sie ändern.» Das Unerträgliche ist durchaus autobiografisch: Am 30. Oktober 1935 im ungarischen Dorf Csikvánd geboren, wurde Kristof mit neun Jahren von ihren Eltern zur Grossmutter in eine Kleinstadt an der österreichischen Grenze gebracht.



Preisgekrönt: Agota Kristof erhielt zahlreiche Litaraturpreise (Symbolbild). /

Noch stärker entwurzelt fühlte sie sich, als sie mit 15 in ein Internat kam. Damals entstanden erste Gedichte. Nach der Matura heiratete sie ihren Geschichtslehrer und flüchtete mit ihm und dem gemeinsamen Baby 1956 in die Schweiz. Dass ihnen eine Wohnung in der Romandie zugewiesen wurde, sei Zufall gewesen.

Dichten im Arbeitstakt

Kristof musste neben Haushalt und Kind in einer Uhrenfabrik arbeiten. Der Job war streng und monoton, doch die rhythmischen Maschinengeräusche reaktivierten, wie sie sagt, ihre lyrische Kreativität. Die ungarischen Gedichte, die ihr beim Arbeiten einfielen, notierte sie in den Pausen. Daneben lernte sie Französisch, unter anderem an der Uni. Ab 1978 wagte sie, auf Französisch Hörspiele und Theaterstücke zu schreiben. Das Schweizerische Literaturarchiv, das ihren Vorlass erhalten hat, verzeichnet 23 Dramen.



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Literatur

Chalandamarz in Lenzerheide Der Chalandamarz in Lenzerheide ist ein farbenprächtiges und traditionsreiches Fest, das jedes Jahr am 1. März gefeiert wird. Dieser Brauch, der den Übergang vom Winter zum Frühling markiert, ist tief in der rätoromanischen Kultur verwurzelt und wurde durch das berühmte Kinderbuch «Schellen-Ursli» von Selina Chönz und Alois Carigiet weit über die Grenzen Graubündens hinaus bekannt. Fortsetzung


Eine Reise zwischen geschriebenen Wörtern und bewegten Bildern Die enge Verbindung zwischen Literatur und Film hat die Geschichte überdauert. Die Ausstellung «Die Leinwand beschreiben: von der Literatur zum Film und zurück» stützt sich auf die umfangreiche Sammlung des Schweizerischen Literaturarchivs der Schweizerischen Nationalbibliothek und bietet vom 31. August 2023 bis zum 12. Januar 2024 einen umfassenden Überblick über diese dynamische Beziehung. Fortsetzung


Lisa Tetzner und Kurt Kläber: Rote Zora und Schwarze Brüder Im Tessin der 1940er-Jahre wurden mit «Die rote Zora und ihre Bande» und «Die Schwarzen Brüder» zwei Jugendromane geschaffen, die auch nach 80 Jahren nichts von ihrer Brisanz verloren haben. Die Werke stammen aus der Feder des deutschen Autorenpaars Lisa Tetzner und Kurt Kläber, welches vor den Nazis in die Schweiz geflüchtet ist. Fortsetzung


Kultur

«Over the Rainbow»: Fondation Beyeler verbindet Kunst und Eurovision in Basel Anlässlich des Eurovision Song Contest in Basel präsentiert die Fondation Beyeler eine besondere Zusammenstellung ihrer Sammlung unter dem Titel «Over the Rainbow». Inspiriert vom gleichnamigen Lied aus dem Filmklassiker «Der Zauberer von Oz», würdigt die Präsentation die musikalische Vielfalt des ESC und die Buntheit der Kulturen. Fortsetzung


Christie's präsentiert chinesische Malerei aus der Sammlung der Familie Poon Eine aussergewöhnliche Sammlung chinesischer Malerei und Kalligraphie, gehütet über Generationen hinweg, gelangt am 30. April in Hongkong in den Fokus der internationalen Kunstwelt. Fortsetzung


Thun kandidiert als Kulturhauptstadt 2030 Die Stadt Thun hat offiziell ihre Bewerbung um den Titel der Kulturhauptstadt 2030 eingereicht, wie in der Pressemitteilung des Vereins Kulturhauptstadt Schweiz vom 8. April 2025 angekündigt. Ende März gab die Stadt eine Absichtserklärung ab und plant, bis zum Jahresende eine umfassende Bewerbung vorzulegen. Fortsetzung


Persönlichkeiten

Populismus, Social Media und die Macht freier Information: Diskussionsabend in St. Gallen Am 8. Mai 2025 beleuchtet eine hochkarätig besetzte Veranstaltung in St. Gallen, wie soziale Medien Populismus und Desinformation befeuern - und welche Rolle Wikipedia & Co. im Kampf für freie, faktenbasierte Information spielen können. Fortsetzung


Franz W. Faeh vom Gstaad Palace mit «Mérite Culinaire Suisse» geehrt Gstaad - Eine weitere bedeutende Auszeichnung krönt die Laufbahn von Franz W. Faeh, dem Culinary Director des Gstaad Palace. Am 10. März 2025 wurde er in den exklusiven Kreis der «Mérite Culinaire Suisse» aufgenommen. Die Ehrung, überreicht von Wirtschaftsminister Guy Parmelin im Bellevue Palace in Bern, würdigt Faehs aussergewöhnliches Talent und seinen wertvollen Beitrag zur Schweizer Gastronomie. Fortsetzung


Bundesrat Martin Pfister für die Arosa Humorschaufel nominiert Die Vereinigte Bundesversammlung hat entschieden: Der Zuger Martin Pfister wird zum Dienst einberufen und leitet aller Voraussicht nach in Zukunft in der Schweizer Regierung das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Nach einer Welle von Malheurs wird der Oberst nun vom Katastrophenhelfer zum Krisenmanager - das kann nur mit Humor und gutem Gemüt bewerkstelligt werden. Fortsetzung


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Director People & Culture (w) Director People & Culture (w) Arbeitsort: Zürich-Altstetten Pensum: 100% Arbeitsbeginn: nach Vereinbarung Bei ISS bezeichnen wir uns alle als...   Fortsetzung

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