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WM-Joker stechen in Brasilien mehr als sonstBei der WM in Brasilien reichen elf Freunde nicht zum Fussball-Glück. Ungewöhnlich oft schlugen schon die Joker zu. Die Erklärungen sind vielfältig. Klima, Taktik oder einfach nur Zufall? Die Meister der Wechselspiele setzen ganz bewusst auf viele Alternativen.bg / Quelle: Si / Donnerstag, 19. Juni 2014 / 16:00 h
Mit Ottmar Hitzfeld will sich Marc Wilmots sicherlich noch nicht auf eine Stufe stellen. Doch gleich bei seinem WM-Debüt als Trainer gelang dem Belgier das gleiche Kunststück wie zuvor dem Schweizer Nati-Coach. Beide wechselten ihr Glück ein und untermauerten damit einen Trend, der bei der WM in Brasilien mehr als auffällig ist. Joker sind am Zuckerhut erfolgreicher als im Fussball-Alltag. Die Wechselspiele der Trainer haben sich schon oft gelohnt.
«Wir haben viele Alternativen. Wir wissen, dass wir Qualität haben, die reinkommen kann», sagte Hitzfeld nach dem 2:1-Sieg gegen Ecuador durch die Tore der Einwechselspieler Admir Mehmedi und Haris Seferovic. Gleiches hätte auch Wilmots über sein Kader sagen können. Die Einschätzung übernahm aber sein Spieler Marouane Fellaini, der nach seiner Einwechslung den Ausgleich gegen Algerien köpfte. Sein Kollege Dries Mertens, eine Halbzeit Leidensgenosse auf der Bank, sorgte für den späten 2:1-Sieg.
Joker Haris Seferovic schoss die Schweiz in letzter Minute ins Glück. /
«Es gibt 23 Spieler, die in der Startformation stehen können. Der Trainer entscheidet, und dann haben wir ja gesehen...», so Fellaini. Elf WM-Joker stachen bisher Zwei Joker-Tore gab es auch beim 1:1 zwischen Russland und Südkorea von Alexander Kerschakow und Lee Keun-Ho. Der Amerikaner John Brooks köpfte Jürgen Klinsmanns US-Boys nach seiner Einwechslung zum 2:1-Erfolg gegen Ghana - insgesamt standen nach 20 Spielen schon elf Joker-Tore zu Buche. 2010 waren es zum gleichen Turnierzeitpunkt nur drei. Nach 64 Spielen hatten in Südafrika die Ersatzleute von der Bank 15 Tore erzielt, diese Quote sollte diesmal schnell erreicht sein. Aber warum? Eine Erklärung ist das Klima in Brasilien, verknüpft mit der gnadenlosen Offensivtaktik zahlreicher Mannschaften. Wenn die Kräfte bei vielen schwinden, haben es die Einwechselspieler leichter, selbst zu stechen - oder eine Wende zu erzwingen, wie Didier Drogba, der die Elfenbeinküste mit purer Präsenz auf dem Platz gegen Japan zum 2:1 führte. Auch diese Partie war ein Beispiel für einen anderen WM-Trend. Schon siebenmal wurde ein Spiel nach einem Rückstand noch gedreht, was viele Experten wegen der klimatischen Bedingungen eigentlich für unwahrscheinlich gehalten hatten.
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