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«NZZ»-Redaktion will keinen nationalkonservativen ChefZürich - Nach den «NZZ»-Korrespondenten warnen auch die «NZZ»-Redaktorinnen und -Redaktoren in einem Brief an den Verwaltungsrat vor der Ernennung eines Chefredaktors mit nationalkonservativer Gesinnung. 163 Mitglieder der Redaktion haben die Stellungnahme unterzeichnet, die praktisch identisch ist mit jener von 63 Korrespondenten.fest / Quelle: sda / Dienstag, 16. Dezember 2014 / 14:06 h
Nach Ansicht der Redaktion würde ein nationalkonservativer Chefredaktor "das Ende der Kultur einer liberalen und weltoffenen NZZ bedeuten", wie es in dem Brief heisst. Mit grösster Besorgnis habe die Redaktion zur Kenntnis genommen, dass der Verwaltungsrat der NZZ-Mediengruppe mit Markus Somm Gespräche über die Nachfolge von Markus Spillmann geführt habe.
Somm hatte mitgeteilt, er habe mit der Führung der NZZ-Mediengruppe Gespräche geführt, aber "nach reiflicher Überlegung" beschlossen, seine Tätigkeit als Chefredaktor und Verleger der "Basler Zeitung" weiterzuführen. Auch nach der Absage von Markus Somm sei die Redaktion tief besorgt um die Zukunft der "NZZ". "Sollte sich die politische Richtung, in der offenbar nach einem neuen Chefredaktor gesucht worden ist, bestätigen, so protestieren wir gegen diese Pläne in aller Schärfe", heisst es in der Stellungnahme. Impressum kritisiert "NZZ"-Führung In ihrem Protest unterstützt wurden die "NZZ"-Redaktorinnen und -Redaktoren von Impressum, dem Berufsverband der Journalisten. Keinen Chefredaktor mit nationalkonservativer Einstellung - dies würde 'das Ende der Kultur einer liberalen und weltoffenen NZZ bedeuten'. /
Der plötzliche Rücktritt Spillmanns sei irritierend, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Die Tatsache, dass Somm für die Nachfrage bereits angefragt worden sei, lege die Vermutung nahe, dass Spillmann der Rücktritt nahegelegt worden sei. Impressum verurteilt, dass die Redaktion im Vorfeld dieses Abgangs nicht konsultiert und im Nachhinein nicht offen informiert worden sei. Für die Nachfolge müsse die Redaktion nun angehört werden. Kritik übt Impressum auch am Entscheid, die Druckerei in Schlieren zu schliessen. Eine eigene Druckerei sei für die Unabhängigkeit und die Reaktionsfähigkeit der Redaktionen entscheidend. Mit solchen überstürzten Entscheiden gefährde die branchenfremde Unternehmensführung die publizistischen Produkte.
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