Dynamo Minsk erster Finalist - Team Canada out

Im Vorjahr setzte sich Dynamo Moskau beim weltweit renommiertesten Klub-Event durch. Nun spielt die kleinere Dynamo-Ausgabe der Kontinental-Hockey-Liga (KHL) um den Siegercheck. Die wichtigsten Szenen der ersten zwei Drittel produzierte in erster Linie Denis Koschetkow. Ein irreguläres, aber trotzdem anerkanntes Kicktor von Kurtis McLean beantwortete der 28-jährige Stürmer (in der KHL noch ohne Tor) mit dem 2:1. Die Kanadier bezahlten nicht nur in jener Aktion für ihre unüblich hohe Fehlerrate. Vor dem 3:1 Koschetkows liessen sich die früheren NHL-Professionals ebenfalls zu einfach ausspielen. Warlamow, der in Davos bereits sechs Treffer vorbereitet hat, erkannte das Chaos in der Zone der Kanadier am schnellsten. Mit seinem leicht abgefälschten Querpass stellte er die «Selects» abermals vor unlösbare Probleme. Auch wenn die Kanadier wie schon tags zuvor gegen Mannheim (2:5) den Gegner nicht mit der üblichen Energie und Wucht bestürmten, legten sie nach 34 Minuten das Veto gegen eine (zu) frühe Entscheidung ein: Shawn Heins, Fribourgs formstarker Abwehrchef, lenkte einen Pass von NLA-Topskorer Robitaille zum 2:3 ab.

Houstons Problem-Keeper

Den Spekulationen, ob den Kanadiern ein zweites Mal der Ausgleich gelingen würde, setzte Tschupris temporär ein Ende. Zupass kam ihm dabei, dass Houstons AHL-Keeper Wade Dubielewicz erneut die Einschätzung nicht widerlegen konnte, kein Meister der «Fänger-Branche» zu sein. Ohne Not manövrierte sich Minsk spät in eine ungemütliche Lage. Verteidiger Baschko verschuldete mit einem dümmlichen Puckverlust das 3:4 von Jean-Pierre Vigier (52.). Das unverhoffte Tor befeuerte die Kampfkraft der Kanadier. Der Verkehr im Slot der Dynamos nahm im Minutentakt zu. Die zuvor soliden Osteuropäer taumelten, stürzten aber nicht. Mehr als die späte und wilde Sturmperiode lag für die neben Davos populärste Spengler-Cup-Equipe aber nicht drin. Dynamos Verteidiger schirmten ihren Keeper Kowal in den meisten Fällen kompromisslos und zuweilen auch mit gesunder Härte ab. Und die Weissrussen entwickelten nach dem Puckgewinn ausnahmslos unerhört viel Speed und demonstrierten ihre perfekte Scheibenkontrolle bei den zahlreichen Kontern.

Dynamo Minsk - Team Canada 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)

Vaillant-Arena. -- 6746 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Kurmann/Stalder (Sz), Fluri/Kohler (Sz). -- Tore: 8.




Jokela (Peltonen, Westcott/Ausschlüsse Aubin, Bell) 1:0. 12. Kurtis McLean (Roche, Murphy) 1:1. 24. Kotschetkow (Tschupriss) 2:1. 32. Kotschetkow (Warlamow, Tschupriss) 3:1. 34. (33:45) Heins (Robitaille/Ausschluss Ternowski) 3:2. 42. Tschupriss (Warlamow, Antonow) 4:2. 52. Vigier (Aubin) 4:3. -- Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Dynamo Minski, 5mal 2 Minuten gegen Team Canada. Dynamo Minsk: Kowal; Westcott, Jokela; Lintner, Saulietis; Antonow, Ljutkewitsch; Ternowski, Beschko; Ville Peltonen, Platt, Kulakow; Meleschko, Stas, Michalew; Kotschetkow, Warlamow, Tschupriss, Demkow, Sadelenow, Kowyrschin. Team Canada: Dubielewicz; Jackman, Heins; Roche, Curtis Murphy; Dupont, Tremblay; Siklenka, Rivers; Brett McLean, Brown, Bell; Kurtis McLean, Robitaille, Daigle; Vigier, Aubin, Trudel; Brooks, Down, Pecker. Bemerkungen: Lattenschuss Peltonen (33:16). -- Timeout Team Canada (59:28).