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75% der Amerikaner glauben, dass Obama «bestimmt oder wahrscheinlich» in den USA geboren wurde

Mit einem alten Stück Papier, das fast jeder Amerikaner besitzt, sorgte der US-Präsident diese Woche für Schlagzeilen.

Kolumne von Jonathan Mann / Quelle: CNN-News / Freitag, 29. April 2011 / 13:52 h

Obama veröffentlichte seine Geburtsurkunde, um endlich alle Diskussionen darüber zu beenden, ob er wirklich in den USA geboren wurde und somit laut Verfassung Präsident sein darf. «Wir haben keine Zeit für solche Dummheiten», schimpfte Obama. «Wir haben Besseres zu tun. Ich habe Besseres zu tun.»

Bereits während des Wahlkampfs vor drei Jahren hatte Obama eine offizielle Kurzfassung dieser Urkunde veröffentlicht, um den ständigen Angriffen des rechten Lagers der Republikaner zu begegnen. Sie werfen ihm vor, dass er in Kenia, dem Heimatland seines Vaters, geboren wurde und deshalb verfassungsrechtlich nie ins höchste Amt der USA hätte gewählt werden dürfen.

Für Birther ist die Geburtsurkunde kein Beweis

Eine kleine Gruppe sturer Skeptiker, die so genannten Birther, liessen das Dokument nie als Beweis gelten. Diese Anschuldigungen gerieten jedoch in der amerikanischen Öffentlichkeit stark in Vergessenheit, bis vor ein paar Wochen der Immobilien-Milliardär Donald Trump das Thema erneut aufbrachte. Trump reist seit Kurzem durch das Land und spricht mit seinen Anhängern darüber, nächstes Jahr eventuell als Präsidentschaftskandidat gegen Obama anzutreten.

Laut einer neuen Umfrage von CNN/Opinion Research Corporation glauben 75% der Amerikaner, dass Obama «bestimmt oder wahrscheinlich» in den USA geboren wurde. Bei den Republikanern sind mehr als 40% der Ansicht, dass er das «wahrscheinlich oder bestimmt nicht» ist.

Jetzt gibt es also zwei offizielle Dokumente, die belegen, dass Barack Hussein Obama am 4. August 1961 in Honolulu, dem US-Bundesstaat Hawaii, geboren ist.



Barack Hussein Obama wurde am 4. August 1961 in Honolulu, Hawaii geboren. /

Es ist jedoch noch nicht klar, ob die Diskussion damit beendet ist.

«Hier handelt es sich um eine Verschwörungstheorie und die zeigen sich von Fakten nun einmal komplett unbeeindruckt», meint CNN Analyst Jeffrey Toobin. «Mit diesen Leuten kann man nicht diskutieren. Konfrontiert man sie mit einer Tatsache, finden sie andere.»

Der eigentliche Grund könnte sein, dass Obama anders ist als alle Präsidenten vor ihm, und zwar auf ganz offensichtliche Weise. Er ist der erste afroamerikanische Präsident Amerikas. Sein zweiter Vorname spiegelt das muslimische Erbe seines Vaters wider; er wurde auf einer Insel im Südpazifik geboren und verbrachte einen Teil seiner Jugend in Indonesien.

Doch die Amerikaner wählten Barack Obama zum Präsidenten. Nicht alle sind erfreut darüber. Manche wollen nicht einmal glauben, dass die Wahl verfassungsrechtlich einwandfrei war.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.


 


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