DEB-Präsident Uwe Harnos stärkte bei der Vorstellung Köllikers am Mittwoch dessen Position nicht unbedingt, indem er sagte, Wunschkandidat des DEB sei Ralph Krueger gewesen. Harnos sagte dann aber auch, dass er mit Kölliker längerfristig plane, wenngleich dieser zuerst aber nur einen Jahresvertrag erhalten hat: «Wir wollen langfristig zusammenarbeiten, werden das aber erst mal für zwölf Monate fixieren.»
Kölliker sieht sich nicht als zweite Wahl
Der «Sportinformationsdienst» betitelte seinen Artikel «Entscheid voller Widersprüche» und tatsächlich wird sich manch einer in Deutschland trotz des unbestrittenen Palmares von Kölliker an den international als Trainer weitgehend unbekannten ehemaligen Schweizer Rekord-Internationalen zuerst gewöhnen müssen. Die These, dass Kölliker quasi Platzhalter für Krueger sei, bis dessen NHL-Abenteuer als Assistenzcoach der Edmonton Oilers Ende der Saison 2011/2012 beendet sei, ist nicht von der Hand zu weisen.
Köbi Kölliker ist der neue Nationaltrainer des Deutsche Eishockeybund. / Foto: EQ Images
Es sei sogar denkbar, dass Krueger schon an der nächsten WM im DEB-Staff mit dabei ist, weil sich die Oilers, die heuer das schlechteste Team der Liga stellten, kaum für die Playoffs qualifizieren werden.
Kölliker gab sich völlig unbeeindruckt. Er sehe sich «ganz und gar nicht als zweite Wahl», erklärte er und freute sich auf die neue Herausforderung: «Wir sind auf einer hohen Welle, aber der Erfolg muss uns weitertreiben.»
Der einstige Verteidiger wird den Wohnsitz in Bern behalten und sein neues Team Anfang Juli bei einem einwöchigen Lehrgang in Füssen kennenlernen. Erstmals betreuen wird er die DEB-Auswahl Mitte November beim Deutschland-Cup in München.
