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Burkhalter will erfolgsabhängige Filmförderung

Locarno - Das aus langen Debatten und nach heftigem Zwist geborene Konzept für die künftige Schweizer Filmförderung liegt vor: Kulturminister Didier Burkhalter hat am Donnerstag auf dem Monte Verità zum ersten Mal öffentlich die Eckpunkte präsentiert.

fkl / Quelle: sda / Donnerstag, 4. August 2011 / 15:38 h

Wie von vielen Seiten gefordert, wird die erfolgsabhängige Filmförderung gestärkt - gemäss Burkhalters Plänen steigt der Anteil dieses Förderinstruments von heute zehn Prozent der Produktionsmittel auf rund 30 Prozent. Als Massstab für den Erfolg eines Films gilt nicht nur das Kassenergebnis, sondern auch der Gewinn von Festivalpreisen. Profitieren sollen von der erfolgsabhängigen Förderung nicht nur die grössten Erfolge des Schweizer Filmschaffens, sondern auch Streifen, die an den Kassen zum breiten Mittelfeld zählen.

Die Förderphilosophie des Bundes verlange «ein Gleichgewicht zwischen Erfolgsorientierung und Förderung der Vielfalt», sagte Burkhalter: «Man kann auch im Filmbusiness nicht alles auf eine Karte setzen und jedes Jahr nur zehn Filme unterstützen.» Es brauche «eine grössere Anzahl von Prototypen in der Filmwerkstatt».

Opposition gegen Burkhalter

Das vorliegende Förderkonzept für die Jahre 2012-2015 beruht auf einem langen Prozess, den Marc Wehrlin als sogenannter Fazilitator moderiert hat. Die Akteure der Filmbranche waren eingeladen, sich an den Debatten zu beteiligen.

Während Burkhalters konziliantes Vorgehen in der von zahlreichen Rivalitäten geprägten Schweizer Filmbrache überwiegend Unterstützung fand, machte sich auch Opposition bemerkbar.



Didier Burkhalter: Gewinn von Festivalpreisen als Massstab für den Erfolg. /

Die IG unabhängige Filmproduzenten setzte sich ab.

Die Unterschiede zwischen den konkurrierenden Konzepten wirken bisweilen recht klein. So will auch die IG, dass der Festivalerfolg mitberücksichtigt wird. Allerdings denkt sie dabei lediglich an Veranstaltungen in der Grössenordnung von Cannes.

Investition «in gute Geschichten»

Den bundesrätlichen Bemühungen um Ausgleich wies Produzent Christian Davi vom IG-Leitungsausschuss Mitte Juni zurück: «Es geht nicht darum, Zufriedenheit in der Branche herzustellen, sondern die Bedingungen für gute Filme zu schaffen», sagte Davi.

Burkhalter geht davon aus, dass genau dies mit dem vorliegenden Konzept möglich ist. Wie seit langem gefordert, soll künftig auch das Schreiben der sogenannten «Treatments» - Drehbücher in Kurzform - stärker unterstützt werden.

Das Konzept für die Filmförderung soll nach einer weiteren Anhörung Anfang 2012 in Kraft treten.

 


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