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Mitteparteien profitieren von der Sorge um die Wirtschaft

Bern - Zehn Wochen vor den eidgenössischen Wahlen hat die Sorge um den Schweizer Franken das politische Klima verändert. Davon profitieren zumindest kurzfristig vor allem die Mitteparteien, wie das neuste Wahlbarometer der SRG SSR zeigt. Die Polparteien SVP und SP hingegen verlieren an Schwung.

bg / Quelle: sda / Freitag, 12. August 2011 / 17:59 h

Wäre Ende Juli gewählt worden, gehörten Grünliberale, BDP und CVP zu den Gewinnern: Die Grünliberalen kämen auf 4,6 Prozent Wähleranteil, das sind 3,2 Prozentpunkte mehr als bei den Wahlen 2007. Die BDP könnte 2,9 Prozent der Stimmen auf sich vereinen; die CVP würde mit 15 Prozent Wähleranteil gegenüber 2007 sogar um 0,5 Prozentpunkte zulegen. Im Vergleich zum Barometer vom Juni legte die CVP sogar um 1,6 Prozentpunkte zu. Die FDP müsste mit 16,1 Prozent gegenüber 2007 zwar ein Minus von 1,6 Prozentpunkten verzeichnen. Im Vergleich zu den letzten zwei SRG-Wahlbarometern, die jeweils das Forschungsinstitut gfs.bern erstellt, konnten die Freisinnigen aber erstmals ihren Sinkflug stoppen. Gegenüber dem Barometer vom Juni gewannen sie 1,1 Prozentpunkte dazu.

«Fukushima-Effekt» verpufft

Nicht mehr so einfach zulegen wie unmittelbar nach der Atomkatastrophe in Japan können die Atomgegner-Parteien: Der sogenannte «Fukushima-Effekt», der den Frühling des Wahljahres geprägt habe, sei verpufft, schreiben die Politologen von gfs.bern. Die Grünen kommen gemäss des neusten SRG-Wahlbarometers auf 10,1 Prozent Wähleranteil. Das ist ein halber Prozentpunkt mehr als 2007; im Vergleich zum Wahlbarometer vom Juni blieben sie mit einem Plus von 0,1 Prozentpunkten stabil.



In der Politik herrscht ein anderes Klima als noch Ende Juli. /

Die SP liegt mit einem Wähleranteil von 18,5 Prozent 1 Prozentpunkt unter dem Resultat von 2007. Im Vergleich zur Wählerbefragung vom Juni verlor die Partei aber 0,4 Prozentpunkte. Ein Hinweis, dass der Fukushima-Effekt langsam verpufft, liefern auch die Grünliberalen (glp). Die glp gehört mit 4,6 Prozent zwar immer noch zu den Gewinnern, verglichen mit den Wahlbarometern vom April und Juni musste sie jedoch zurückbuchstabieren. Im April waren die Grünliberalen noch auf 5,7 Prozent gekommen; im Juni auf 5,2 Prozent.

SVP klar an der Spitze

Klare Leaderin bleibt die SVP mit 27,4 Prozent Wähleranteil. Sie zeige jedoch trotz der jüngst lancierten Initiative «gegen Masseneinwanderung» Mobilisierungsprobleme, halten die Politologen von gfs.bern fest. Bei den Wahlen 2007 hatten sich noch 28,9 Prozent Wähler für die SVP entschieden. Auch im Vergleich zum Barometer vom Juni verlor die SVP 0,1 Prozentpunkte.

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