Majestätisch schreitet Coto durch das Gehege. Eines der drei Kleinen nähert sich und versperrt ihm unabsichtlich den Weg. Das kann Papa nicht dulden. Ein kurzes Fauchen, die mächtige Tatze wischt durch die Luft und das Kleine duckt sich weg. Der Schreck sitzt allerdings nicht tief. Nur Minuten später nähert es sich keck erneut dem Vater. Der zeigt ihm wiederum die kalte Schulter.
Mutter Elena, welche ihre drei Kleinen unablässig im Auge hat, beobachtet die Szene, bleibt aber gelassen. Erziehung muss sein, und bei Amurtigern sieht sie nun mal so aus. Der Chef muss klar machen, dass er der Chef ist.
Elena kümmert sich höchst aufmerksam um die Jungmannschaft. Strolcht eines der Kleinen zu lange an einer abgelegenen Stelle umher, erhebt sie sich von ihrem Ruhestein und spaziert wie zufällig gerade in jene Ecke. Und prompt kommt das Junge dann mit ihr.
Johanna gibt den Ton an
Bei den Dalmatinerschweinen gibt Mutter Johanna den Ton an, wie Zoodirektor Alex Rübel am Mittwoch vor den Medien sagte.
Coto mit einem der jungen Tiger. /
Zehn Kleine wuseln durchs Gehege des Streichelzoos Zoolino. Die Mutter wandert gemächlich umher. Immer wieder stöbert sie einen Leckerbissen vom Boden auf. Vater Igor liegt behäbig und scheinbar uninteressiert in einer Ecke.
Zwischen den beiden ist aber offensichtlich eine stete Unterhaltung im Gange. Ein Grunzer hier, zur Antwort ein Schnauber dort. Die beiden erinnern an maulfaule Paare, die sich hin und wieder eine Bemerkung zuwerfen. Auf einmal bekommen die Kleinen Hunger: Sie drängeln sich zu Mamas Zitzen. Johanna lässt sich davon nicht vom Umherwandern abhalten.
Dalmatiner- oder Turopolje-Schweine aus Kroatien sind eine höchst bedrohte Rasse. Nach den Kriegen der 1990er Jahre gab es nur noch 20 Tiere, wie Kurator Samuel Furrer sagte. Dann nahm sich die Organisation SAVE ihrer an, in Kroatien entstand ein Naturpark. Heute leben dort wieder ein paar Dutzend Tiere. Seit einem Jahr werden sie im Zoo Zürich gehalten.
