Dass die Kirchgemeinde sie vor ihrem Gotteshaus campieren lässt, wird von den Besetzern zwar «hoch geschätzt», wie sie in einer Mitteilung schreiben. Der Ort sei wegen seiner zentralen Lage ideal für die Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit.
Die Platzverhältnisse würden es jedoch nicht erlauben, die Infrastruktur aufzubauen, die ein Wohnen und Arbeiten ermöglichen würde. Viele Arbeitsgruppen müssten ihre Sitzungen oft in Privatwohnungen abhalten. Die Bewegung habe deshalb am Freitag «im Konsens beschlossen, dass sie nach einem neuen Standort sucht».
Die Besetzer der Zürcher Occupy-Bewegung benötigen mehr Platz. /
Besetzer bedauern Kirchen-Austritte
Undankbar wollen die Besetzer aber nicht erscheinen: Sie bedanken sich bei der reformierten Kirche und bedauern gleichzeitig, dass diese wegen ihres Engagements für die Occupy-Bewegung mehrere Kirchenaustritte hinnehmen musste. So zum Beispiel jenen von Roger Liebi, dem Präsidenten der Stadtzürcher SVP, der diese Woche demonstrativ seinen Austritt bekanntgab.
Am Samstag besetzten die Aktivisten erneut den Paradeplatz, wie in den Wochen zuvor auch dieses Mal ohne Bewilligung. Die rund 50 Besetzer bemalten den Trottoir-Abschnitt vor dem Sitz der Grossbank Credit Suisse und machten mit Musik und einem Megaphon auf ihrer Anliegen aufmerksam. Die Stadtpolizei Zürich musste kurz eingreifen, weil einige Besetzter ein Feuer entfachten. Ansonsten verlief der Anlass friedlich.
