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Eine Traumrunde vor Heimpublikum

Mit Lewis Hamilton steht heute beim Grand Prix von Grossbritannien ein Lokalmatador auf der Pole-Position. Er gewann das Qualifying in Silverstone überlegen, während das Team Sauber einen weiteren Nackenschlag einstecken musste.

asu / Quelle: Si / Samstag, 29. Juni 2013 / 12:45 h

Im «Home of British Motor Racing» stellte Hamilton gestern alle in den Schatten und verwies bei seinem Rundenrekord den Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg um fast eine halbe Sekunde auf Platz 2. Hinter den beiden Silberpfeilen, die zum dritten Mal in dieser Saison nach Montmeló (Sp) und Monte Carlo die erste Startreihe monopolisieren, nehmen die beiden Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel und Mark Webber Aufstellung. Beide büssten auf die Bestzeit etwas mehr als sechs Zehntel ein. Hamilton steht zum 28. Mal in seiner Karriere auf dem besten Startplatz. In dieser Saison hatte er bereits in Schanghai die Qualifying-Bestzeit aufgestellt und wurde danach im Rennen als Dritter abgewinkt. «Ich empfinde ein unglaubliches Gefühl. Dies war eine Runde für das fantastische Publikum, das mir einen Extra-Schub an Energie verliehen hat», sagte der 28-jährige Engländer, nachdem er mit ausgebreiteten Armen auf seinem Auto gestanden und dabei den frenetischen Beifall seiner Fans genossen hatte.

Mercedes unterstrich auf dem Silverstone Circuit, dass es heuer auf einer einzelnen schnellen Runde nur schwer zu bezwingen ist. Schon zum fünften Mal am achten Grand-Prix-Wochenende des Jahres steht ein Silberpfeil auf dem vordersten Startplatz. In den drei anderen Fällen hatte jeweils Vettel die Nase vorne gehabt.

«Sie sind in der Qualifikation verdammt schnell, anscheinend sind sie da in einer anderen Welt», lobte der dreifache Weltmeister die Konkurrenz. Interessant wird heute zu sehen sein, ob sich Mercedes auch im Rennen weiter zu steigern vermag. Zuletzt hatte das Werkteam die Probleme mit dem (zu) schnellen Reifenabbau etwas besser in den Griff gekriegt. Nichtsdestotrotz konnte Vettel den 3. Rang gestern verschmerzen, zumal seine beiden Hauptkonkurrenten im Kampf um den WM-Titel überhaupt nicht auf Touren gekommen sind. Fernando Alonso, mit 36 Punkten Rückstand auf Vettel WM-Zweiter, musste im Ferrari mit Platz 9 vorlieb nehmen. Er klassierte sich damit unmittelbar vor Kimi Räikkönen (Lotus-Renault), dem Dritten in der Gesamtwertung.

Sauber droht der nächste «Nuller»

Das Team Sauber erlebte in Silverstone einen (weiteren) Tag zum Vergessen. Was sich bereits in den freien Trainings angedeutet hatte, bestätigte sich in der Zeitenjagd auf grausame Weise. Die Autos der Hinwiler haben schlicht zu wenig Speed. Dem Teamleader Nico Hülkenberg fehlten mehr als 0,6 Sekunden für den Vorstoss ins Finale der besten zehn. Am Ende kam der Deutsche nicht über Rang 14 hinaus. Von weiter hinten musste er heuer noch nie zu einem Grand Prix starten. Ernüchtert zeigte sich Hülkenberg insbesondere deshalb, weil er gemäss eigenem Bekunden das Maximum herausgeholt hatte. «Das Auto ist schwer zu fahren, speziell bei hoher Geschwindigkeit und ein bisschen Wind, da reagiert es sehr sensibel.» Auch Hülkenbergs Hoffnung, es möge heute während des Rennens regnen, wird sich kaum erfüllen. Laut den Wetterprognosen dürfte das Rennen wie das gestrige Qualifying bei einem Mix aus Sonne und Wolken über die Bühne gehen.

Noch schlechter als Hülkenberg erging es Esteban Gutierrez, für den der Arbeitstag bereits nach den ersten 20 Qualifying-Minuten vorbei war. Der 21-jährige Mexikaner klassierte sich lediglich im 17. Rang. Schon zum fünften Mal in seiner Debüt-Saison muss Gutierrez damit ein Rennen von einem der hintersten fünf Startplätze in Angriff nehmen. «Was wir im High-Speed-Bereich gewinnen, schenken wir in den langsameren Passagen wieder her», analysierte die Teamchefin Monisha Kaltenborn. In Silverstone droht der Equipe aus dem Zürcher Oberland ein weiteres Rennen ohne Punktezuwachs.



Hamilton stellte gestern alle in den Schatten. (Archivbild) /

Es wäre das fünfte in Folge.


Silverstone. Grand Prix von Grossbritannien. Startaufstellung: 1 Lewis Hamilton (Gb), Mercedes, 1:29,607 (236,673 km/h). 2 Nico Rosberg (De), Mercedes, 0,452 Sekunden zurück. 3 Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault, 0,604. 4 Mark Webber (Au), Red Bull-Renault, 0,613. 5 Daniel Ricciardo (Au), Toro Rosso-Ferrari, 1,150. 6 Adrian Sutil (De), Force India-Mercedes, 1,301. 7 Romain Grosjean (Fr/Sz), Lotus-Renault, 1,348. 8 Kimi Räikkönen (Fi), Lotus-Renault, 1,355. 9 Fernando Alonso (Sp), Ferrari, 1,372. - Nach dem zweiten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 10 Jenson Button (Gb), McLaren-Mercedes. 11 Felipe Massa (Br), Ferrari. 12 Jean-Eric Vergne (Fr), Toro Rosso-Ferrari. 13 Sergio Perez (Mex), McLaren-Mercedes. 14 Nico Hülkenberg (De), Sauber-Ferrari. 15 Pastor Maldonado (Ven), Williams-Renault. - Nach dem ersten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 16 Valtteri Bottas (Fi), Williams-Renault. 17 Esteban Gutierrez (Mex), Sauber-Ferrari. 18 Charles Pic (Fr), Caterham-Renault. 19 Jules Bianchi (Fr), Marussia-Cosworth. 20 Max Chilton (Gb), Marussia-Cosworth. 21* Giedo van der Garde (Ho), Caterham-Renault. 22 ** Paul di Resta (Gb), Force India-Mercedes. - * = Rückversetzung um fünf Startplätze (Kollision mit Hülkenberg in Kanada). ** = Rückversetzung von Platz 5 wegen eines zu leichten Wagens (640 statt 642 kg). - 22 Fahrer im Training und für das Rennen qualifiziert. - Tagesbestzeit: Hamilton im dritten Teil.

* = Rückversetzung um fünf Startplätze (Kollision mit Hülkenberg in Kanada). - 22 Fahrer im Training und für das Rennen qualifiziert. - Tagesbestzeit: Hamilton im dritten Teil.

 


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