Bolt zum sechsten Mal Weltmeister

Vor zwei Jahren in Daegu hatte Bolt den Titel über 100 m wegen eines Fehlstarts verpasst, diesmal war der sechsfache Olympiasieger einmal mehr eine Klasse für sich. Bei einem Gegenwind von 0,3 m/s distanzierte er Gatlin mit 9,77 Sekunden um acht Hundertstel. Bolt war zwar nicht so unwiderstehlich wie auch schon, letztendlich war sein Sieg jedoch ungefährdet. Seine Saisonbestzeit verbesserte der 26-Jährige um acht Hundertstel. Schneller war in diesem Jahr nur der des Dopings überführte Amerikaner Tyson Gay (9,75) gelaufen. Damit hat Bolt einen ersten Schritt zum zweiten WM-Triple nach 2009 in Berlin gemacht. Am kommenden Samstag will er über 200 m seinen dritte WM-Goldmedaille in Serie gewinnen, ehe er am Sonntag auch mit der Staffel das gleiche Kunststück anstrebt. Auch an den Olympischen Spielen 2008 und 201

Der 100-m-Final, das Highlight der WM, hatte wegen der Dopingaffäre um Gay und des verletzungsbedingten Forfaits von Johan Blake (Jam), dem Weltmeister von 2011, etwas an Brisanz verloren. Obwohl Bolt in Rom gegen Gatlin eine überraschende Niederlage kassiert hatte, gab es über den Ausgang des Rennens keine grossen Zweifel. Und dass Bolt gewann, ist auch gut für den Sport, denn Gatlin weist eine Dopingvergangenheit auf. Der Olympia-Dritte von 2012 war 2006 wegen eines weiteren Vergehens ursprünglich für acht Jahre gesperrt worden, ehe die Strafe halbiert wurde. Deshalb ist er seit August 2010 wieder startberechtigt.

Carter holte erstmals im Freien in einer Einzeldisziplin eine WM-Medaille. Im Final standen vier Jamaikaner und zwei Amerikaner, die beiden Europäer Christophe Lemaitre (Fr) und James Dasaolu (Gb) belegten die Ränge 7 und 8.

Stimmen zum 100-m-Final:

Usain Bolt: "Ich hatte immer das Vertrauen in mich, dass ich dieses Rennen gewinnen werde. Für mich war es keine Revanche für Daegu. Ich kann Daegu nur nicht vergessen, weil ihr mich immer daran erinnert. Eigentlich hätte ich noch schneller laufen wollen, aber das Wetter liess dies nicht zu. Es war heute Abend nicht 'singing in the rain' aber 'running in the rain'. Mein Rennen war nicht perfekt, auch der Start nicht." Justin Gatlin: "Wenn ich ein perfektes Rennen gezeigt und bezwungen worden wäre, wäre ich niedergeschlagen gewesen - aber ich zeigte keinen perfekten Lauf, die letzten 30 m gelangen mir nicht nach Wunsch.Der Regen machte mir beim Aufwärmen Sorgen. Ich sah Blitze am Horizont und schlug mich mit dem Gedanken herum, dass sie das Rennen verschieben würden."

Nesta Carter. " Der Traum wurde wahr. Ich lief eine starke Zeit. Ich fühle mich mit der Bronzemedaille sehr glücklich."

Resultate:

Moskau. Weltmeisterschaften. Samstag. Finals. Männer. 10'000 m: 1. Mo Farah (Gb) 27:21,71. 2. Ibrahim Jeilan (Äth) 27:22,23. 3. Paul Kipngetich Tanui (Ken) 27:22,61. 4. Galen Rupp (USA) 27:24,39. 5. Abera Kuma (Äth) 27:25,27. 6. Bedan Karoki Muchiri (Ken) 27:27,17. 7. Kenneth Kiprop Kipkemoi (Ken) 27:28,50. 8. Nguse Amlosom (Eri) 27:29,21.

Frauen. Marathon: 1. Edna Kiplagat (Ken) 2:25:44. 2. Valeria Straneo (It) 2:25:58. 3. Kayoko Fukushi (Jap) 2:27:45. 4. Ryoko Kizaki (Jap) 2:31:28. 5. Alessandra Aguilar (Sp) 2:32:38. 6. Emma Quaglia (It) 2:34:16. 7. Madai Perez (Mex) 2:34:23. 8. Kim Hye-Gyong (Kor) 2:35:49. Ferner: 35. Renate Wyss (Sz) 2:50:41.

Vorläufe/Qualifikationen. 3000 m Steeple. 2. Serie: 1. Etenesh Diro (Äth) 9:24,02. Disqualifiziert: Fabienne Schlumpf (Sz).

Sonntag. Finals. Männer. 100 m (GW 0,3 m/s): 1. Usain Bolt (Jam) 9,77. 2. Justin Gatlin (USA) 9,85. 3. Nesta Carter (Jam) 9,95. 4. Kemar Bailey-Cole (Jam) 9,98. 5. Nickel Ashmeade (Jam) 9,98. 6. Mike Rodgers (USA) 10,04. 7. Christophe Lemaitre (Fr) 10,06. 8. James Dasaolu (Gb) 10,21.

20 km Gehen: 1. Alexander Iwanow (Russ) 1:20:58. 2. Chen Ding (China) 1:21:09. 3. Miguel Angel Lopez (Sp) 1:21:21. 4. João Vieira (Por) 1:22:05. 5. Denis Strelkow (Russ) 1:22:06. 6. Takumi Saito (Jap) 1:22:09. 7. Ruslan Dmitrenko (Ukr) 1:22:14. 8. Inaki Gomez (Ka) 1:22:21. Ferner: 51.




Alex Florez (Sz) 1:35:01.

Zehnkampf. Schlussklassement: 1. Ashton Eaton (USA) 8809 Punkte (JWB/100 m 10,35, Weit 7,73, Kugel 14,39, Hoch 1,93, 400 m 46,02, 110 m Hürden 13,72, Diskus 45,00, Stab 5,20, Speer 64,83, 1500 m 4:29,80). 2. Michael Schrader (De) 8670. 3. Damian Warner (Ka) 8512. 4. Kevin Mayer (Fr) 8446. 5. Eelco Sintnicolaas (Ho) 8391. 6. Carlos Chinin (Br) 8388. 7. Rico Freimuth (De) 8382. 8. Ilja Schkurenew (Russ) 8370.

Frauen. 10'000 m: 1. Tirunesh Dibaba (Äth) 30:43,35. 2. Gladys Cherono (Ken) 30:45,17. 3. Belaynesh Oljira (Äth) 30:46,98. 4. Emily Chebet (Ken) 30:47,02. 5. Gulschat Faslitdinowa (Russ) 30:50,29. 6. Christelle Daunay (Fr) 30:50,43. 7. Ababel Yeshaneh (Äth) 30:51,63. 8. Hitomi Niiya (Jap) 30:56,70.

Weit: 1. Brittney Reese (USA) 7,01. 2. Blessing Okagbare (Nig) 6,99. 3. Ivana Spanovic (Ser) 6,82. 4. Olga Sudarawa (WRuss) 6,82. 5. Olga Kutscherenko (Russ) 6,81. 6. Shara Proctor (Gb) 6,79. 7. Daria Klischina (Russ) 6,76. 8. Tori Polk (USA) 6,73.

Diskus: 1. Sandra Perkovic (Kro) 67,99. 2. Mélina Robert-Michon (Fr) 66,28. 3. Yarelis Barrios (Kuba) 64,96. 4. Nadine Müller (De) 64,47. 5. Gia Lewis-Smallwood (USA) 64,23. 6. Tan Jian (China) 63,34. 7. Zaneta Glanc (Pol) 62,80. 8. Denia Caballero (Kuba) 62,80.

Vorläufe/Qualifikationen. Männer. 800 m. 1. Serie: 1. Duane Solomon (USA) 1:43,87. 110 m Hürden. 4. Serie (GW 0,6 m/s): 1. David Oliver (USA) 13,05. - Frauen. 100 m. 3. Serie (GW 0,5 m/s): 1. English Gardner (USA) 10,94. - 400 m. 1. Serie: 1. Amantle Montsho (Bot) 49,56. - 2. Serie: 1. Christine Ohuruogu (Gb) 49,75. 2. Natasha Hastings (USA) 49,94. - 3. Serie: 1. Francena McCorory (USA) 49,86. 2. Antonina Kriwoschapka (Russ) 49,99. 3. Stephanie McPherson (Jam) 49,99. - Stab: 1. u.a. Jelena Isinbajewa (Russ) 4,55. Ferner: 15. (ausgeschieden): Nicole Büchler (Sz) 4,45. - Kugel: 1. Valerie Adams (Neus) 19,89.