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Ein Viertel der Walliser Schafalpen kann nicht geschützt werden

Sitten - Ein Viertel der Walliser Schafalpen kann nicht vor Angriffen von Grossraubtieren geschützt werden. Bei 60 Prozent der Alpen sind strukturelle Anpassungen nötig, um die Herden zu schützen.

fest / Quelle: sda / Dienstag, 10. Juni 2014 / 17:57 h

Der Kanton Wallis und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) haben der Schweizerische Vereinigung für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes (Agridea) ein Mandat erteilt, die Situation auf den 155 Schafalpen im Wallis zu analysieren. 50'000 Schafe werden jedes Jahr zur Sömmerung auf die Walliser Alpen getrieben. Die Hälfte der Tiere weidet frei auf einer fixen Weide, 14 Prozent auf wechselnden Weiden. Etwas mehr als ein Drittel der Schafe wird ständig von einem Hirten beaufsichtigt. Zwischen dem deutschsprachigen Oberwallis und dem französischsprachigen Unterwallis gibt es grosse Unterschiede. Diese sind vor allem geprägt durch kulturelle Unterschiede. Sowohl die Rassen wie auch die Haltungsweisen und die Sömmerungstradition unterscheiden sich beträchtlich. Die Weidehaltung sollte auf die unterschiedliche Vegetation in den verschiedenen Höhenlagen Rücksicht nehmen. Die Studie empfiehlt eine Weideführung mit wechselnden Weiden und ständiger Behirtung, um die Vegetation optimal zu nutzen.



50'000 Schafe werden jedes Jahr zur Sömmerung auf die Walliser Alpen getrieben. /

Fehlende Unterkünfte und schlechte Löhne

Um die Herden zu schützen, sind laut der Studie auf 15 Prozent der Alpen die Voraussetzungen für die Arbeit mit Herdenschutzhunden erfüllt. Für knapp 60 Prozent werden Anpassungen als nötig und machbar beurteilt, die restlichen Alpen (25 Prozent) seien schwierig oder nur mit unverhältnismässigem Aufwand zu schützen. Im Unterwallis sind auf einem Drittel der Alpen die Strukturen für den Herdenschutz bereits vorhanden, während im Oberwallis nur 10 Prozent der Alpen die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Der Einsatz von Hirten stösst auch wegen mangelnder Unterkünfte an Grenzen. Im Oberwallis sind sie praktisch inexistent, im Unterwallis mangelhaft oder am falschen Ort. Kommt hinzu, dass vielerorts auch die Löhne trotz der Sömmerungsbeiträge nicht ausreichen, um die Arbeit angemessen zu entschädigen und die hohe Fluktuation zu verhindern.

Konflikte mit Tourismus verhindern

Im Oberwallis müssten in erster Linie die Weidesysteme geändert und die Infrastruktur für Hirten verbessert werden. Im Unterwallis gelte es, den Einsatz von Herdenschutzhunden möglichst konfliktfrei zu planen. Durch die gebietsweise sehr intensive touristische Nutzung sei das Konfliktpotenzial zwischen Tourismus und Schutzhunden die grösste Herausforderung.

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