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Terrormiliz im Irak vertreibt Sunnitenführer

Bagdad - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geht in eroberten irakischen Gebieten gegen andere sunnitische Gruppen vor. Die Dschihadisten stellte fünf sunnitischen Gruppen, die eigentlich an ihrer Seite gegen die Regierung in Bagdad kämpften, ein 48-Stunden-Ultimatum.

awe / Quelle: sda / Freitag, 25. Juli 2014 / 18:09 h

Dies berichtete das Nachrichtenportal Sumaria News am Freitag. Demnach müssen die Kämpfer in der Provinz Diyala sich innerhalb dieser Frist entweder unterordnen, die Region verlassen oder mit Bestrafung rechnen. Die bekannteste betroffene Gruppe ist die Naqshbandi-Miliz aus alten Anhängern Saddam Husseins.

In der nördlichen Provinz Ninive setzten die Extremisten die Zerstörung wichtiger Kulturstätten und Heiligtümer fort. Wie Sumaria News von lokalen Beobachtern erfuhr, sprengte die Miliz am Donnerstag die Grabstätte des Propheten Jonah in der Region Mossul.

Anschliessend hätten Bulldozer die Ruine dem Erdboden gleichgemacht. Die Dschihadisten folgen einer besonders strengen Auslegung des Korans. Um einen Heiligenkult zu verhindern, sind selbst Grabstätten von Gefährten des Propheten Mohammed nicht vor Zerstörung sicher.

Vollverschleierung wird Pflicht

In den vom IS beherrschten Gebieten wird auch eine strenge islamische Kleiderordnung durchgezogen.



Die Dschihadisten (Bild) stellten ein Ultimatum. /

So dürfen sich etwa Frauen in Mossul nur noch voll verschleiert in der Öffentlichkeit zeigen. Andernfalls drohten ihnen schwere Strafen, teilten die Anführer der sunnitischen Bewegung am Freitag mit.

Sie veröffentlichten konkrete Bekleidungsvorschriften mit denen nach ihren Angaben eine ausschweifende Lebensweise bekämpft wird, die ihre Ursache in aufreizender Kleidung hat. Eine Einschränkung der Freiheit der Frauen sei dies nicht. Sie sollten nur vor Anstarren, Erniedrigungen und vulgärem Benehmen geschützt werden, erklärte der IS.

Schwere Kämpfe in Syrien

Die radikal-sunnitische Organisation bleibt aber auch in Syrien aktiv. Bei heftigen Gefechten zwischen der syrischen Armee und IS-Kämpfern sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 70 Menschen getötet worden.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, griffen die IS-Rebellen am Donnerstag in den nördlichen Provinzen Raka und Aleppo sowie in Hassaka im Nordosten des Landes an. Die meisten Toten waren demnach IS-Kämpfer.

Mit der dschihadistischen IS ist der Konflikt in Syrien deutlich komplexer geworden. Die Gruppe bekämpft sowohl die syrische Führung als auch die gegen Präsident Baschar al-Assad kämpfenden bewaffneten Aufständischen und die dschihadistische Al-Nusra-Front. Der syrische Bürgerkrieg hatte im März 2011 mit regierungskritischen Protesten begonnen.

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