Der als Nummer 3 gesetzte Wawrinka hatte den Linkshänder Bellucci eine Stunde lang fast nach Belieben im Griff. In den ersten beiden Sätzen konnte der Brasilianer, die Nummer 91 der Welt, mit dem Tempo, der Präzision und der physischen Dominanz des Schweizers nicht mithalten.
Erst im dritten Satz leistete dieser sich eine längere Schwächephase, in der er vom 1:1 bis zum 1:5 vier Games in Serie verlor. Danach wurde aus der Kür eine zähe Angelegenheit.
Stan Wawrinka gewinnt gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci. /
Der Südamerikaner nützte Unkonzentriertheiten und plötzlich aufkommende Ungeduld des Schweizers aus und brillierte seinerseits mit guten Aufschlägen und gefühlvollen Stoppbällen. Auch im vierten Durchgang ging er 3:1 in Führung, ehe Wawrinka den Tritt langsam wieder fand und zum 3:3 ausgleichen konnte.
Zweieinhalb Stunden
Bei 5:4 verpasste er noch zwei Matchbälle durch einen Returnfehler und ein Ass des Brasilianers. Im wenig später fälligen Tiebreak war der 29-jährige Romand jedoch wieder klar der Chef auf dem Platz. Als er schliesslich nach gut zweieinhalb Stunden mit seinem dritten Matchball den Sieg sicherstellte, war in New York längst der Donnerstagmorgen angebrochen. Genau 29 Jahren nach der ersten «Night Session» an einem Grand-Slam-Turnier überhaupt bekamen die Fans im Arthur Ashe Stadium dank Wawrinkas vorübergehendem Nachlassen mehr Spektakel geboten als sie sich lange Zeit erhoffen durften.
In der dritten Runde trifft der Halbfinalist des vergangenen Jahres auf den überraschenden Slowenen Blaz Kavcic (ATP 92), der den Franzosen Jérémy Chardy (ATP 36) in drei Sätzen ausbootete.
