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«Vier Pfoten» bringt Tigerfamilie von den Niederlanden nach Südafrika

Zürich - Letzte Woche brachte «Vier Pfoten» eine sechsköpfige Tigerfamilie von der Grosskatzenstation FELIDA in der niederländischen Stadt Nijeberkoop nach LIONSROCK, in das Grosskatzenrefugium in Südafrika.

li / Quelle: Vier Pfoten / Montag, 18. Mai 2015 / 13:40 h

Die sechs sibirischen Tiger - die beiden Eltern und ihre vier Kinder - können von nun an zum ersten Mal in ihrem Leben Savannengras unter ihren Pfoten spüren, rennen, spielen und in extra für sie angefertigten Pools schwimmen. Heli Dungler, Gründer und Präsident von «Vier Pfoten» und sein Team freuten sich sehr, als sie die Tiger dabei beobachten konnten, wie sie die ersten Schritte in ihr neues Zuhause wagten. «Die Tiere sind gut in LIONSROCK angekommen», sagt Heli Dungler. «Sie stammen ursprünglich aus sehr schlechten Haltungsbedingungen. Die lange Reise von den Niederlanden bis nach Südafrika hat sich für sie sehr gelohnt. Hier im LIONSROCK können sie ein zweites Leben beginnen, das ihren Bedürfnissen endlich gerecht wird.»

Für den Verkauf gezüchtet

Die Geschichte der Tigereltern, Cromwell und Juno, begann im Jahr 2000 in Grossbritannien. Im Dartmoor Wildlife Park in der Nähe des Dorfes Sparkwell wurden die beiden Tiere, zusammen mit vier anderen Tigern und zwei Jaguaren, für den Verkauf gezüchtet. Als die Zucht nicht mehr möglich war, weil die Tiere in nicht sicheren Gehegen lebten, kamen die Tiere in das Tierheim «Pantera» in Nijeberkoop (das heutige FELIDA). Für die beiden Jaguare war schnell ein neues Zuhause gefunden und die sechs Tiger sollten in einen Safaripark in China kommen. Doch dann brach die Vogelgrippe aus, und die Tiere konnten nicht transportiert werden. Im Jahr 2004 durften vier der Tiger schliesslich nach China einreisen. Cromwell und Juno blieben in Nijeberkoop. Zusammen hatten sie zwei Würfe, von denen drei Söhne und eine Tochter auch im Tierheim lebten.



Jetzt können die Tiere ihre neue Heimat geniessen. /

Reise nach Südafrika

Die grosse Reise nach Südafrika begann letzten Mittwoch in der Grosskatzenstation FELIDA mit einer medizinischen Untersuchung. Ein internationales Tierärzteteam narkotisierte einen Tiger nach dem anderen. Dann nahmen die Tierärzte Blut ab, um es gleich vor Ort in einem mobilen Labor zu untersuchen. Danach trugen die «Vier Pfoten»-Mitarbeiter die Grosskatzen in die Transportboxen, wo sie von der leichten Narkose erwachten. Im LKW wurden sie dann zum Flughafen Amsterdam Schiphol gebracht, von wo sie nach Johannesburg flogen. Den letzten Teil der Reise verbrachte die Tigerfamilie in einem LKW, der sie nach LIONSROCK in der Nähe der Stadt Bethlehem (Provinz Free State) brachte. Hier werden sie den Rest ihres Lebens verbringen.

Im Grosskatzenrefugium leben derzeit 106 Grosskatzen

Obwohl Tiger ursprünglich nicht in Südafrika leben, hat LIONSROCK alles, was ein Tiger braucht: Viel Platz, Spielflächen, Sonne, Schatten und Möglichkeiten zu schwimmen. LIONSROCK bietet Tigern, die in Gefangenschaft gehalten wurden, die bestmöglichen Lebensbedingungen. Im Grosskatzenrefugium leben derzeit 106 Grosskatzen - Löwen, Tiger, Leoparde und andere Wildtiere wie die Geparde Karakale und Servale. «In Europa werden immer noch viele Tiger und Löwen sehr schlecht gehalten, vor allem in heruntergekommenen Zoos oder Zirkussen», erklärt Heli Dungler. «Aber Grosskatzen gehören nicht in Zoos oder Zirkusse. Sie brauchen riesige Areale und sollten eigentlich in der freien Wildbahn leben, wo sie ein artgemässes Leben führen können. Grosskatzen, die in Gefangenschaft geboren wurden, können allerdings niemals ausgewildert werden. Daher können wir einige von ihnen übernehmen, aber nur unter der Bedingung, dass sich gleichzeitig Gesetze und das Bewusstsein der Menschen bezüglich der Bedürfnisse von Grosskatzen ändern.»

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