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Bewusst essen - Tiere, Umwelt und eigene Gesundheit schützenZürich - Der heutige Welternährungstag ruft ins Gedächtnis, dass nach wie vor jeder neunte Mensch Hunger leiden muss. Längst ist bekannt, dass Fleischkonsum und Welthunger in engem Zusammenhang stehen. Auch in der Schweiz ist die Fleischeslust mit 50 Kilo pro Kopf und Jahr nach wie vor gross. Der hohe Fleischkonsum ist in verschiedener Hinsicht problematisch.anM / Quelle: Vier Pfoten / Donnerstag, 15. Oktober 2015 / 10:30 h
Abwechslung - das ist es, was für den menschlichen Körper in Punkto Eiweisszufuhr das Beste wäre. So wird von Experten empfohlen, täglich eine Portion Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Tofu, Quorn, Seitan, Käse oder Quark zu essen. Viele Personen nehmen es mit der Abwechslung jedoch nicht so genau und setzen vor allem auf den beliebtesten aller Proteinlieferanten: Fleisch. Daraus resultierte in der Schweiz 2014 ein Pro-Kopf-Konsum von über 50 Kilogramm Fleisch. Das entspricht rund 250 Steaks, welche ein durchschnittlicher Schweizer pro Jahr verzehrt.
«Was wir essen, hat grosse Auswirkungen - auf das Tierwohl, unsere Umwelt und, nicht zuletzt, auf uns selbst», erklärt Julie Stillhart, Landeschefin «Vier Pfoten» Schweiz. Auch wenn immer mehr Menschen auf vegane oder vegetarische Ernährung umsteigen, nimmt der weltweite Fleischkonsum weiter zu: Über 60 Milliarden Tiere werden jährlich geschlachtet und verzehrt. Dass auch in Entwicklungsländern immer mehr Fleisch konsumiert wird, verstärkt den Trend zu Massentierhaltung noch weiter.
Schweizer Fleischeslust Allein in der Schweiz wurden 2014 knapp 400'000 Rinder, 250'000 Kälber und über 2.5 Millionen Schweine geschlachtet, um den Appetit der Schweiz auf Fleisch zu stillen.In der Schweiz werden jährlich über 2.5 Millionen Schweine geschlachtet und verzehrt. /
Dass die Fleischproduktion in diesen Dimensionen keine grosse Rücksicht auf das Tierwohl nehmen kann, liegt auf der Hand. In den gängien Fleischproduktionsstätten werden die Tiere auf engstem Raum gemästet. Tageslicht ist ein seltener Luxus. Die Schlachtung wie am Fliessband ist der traurige Höhepunkt eines unwürdigen Lebens. Jungtiere werden ausserdem viel zu früh von den Muttertieren getrennt, durch Maschinen ernährt und an jeglicher sozialer Interaktion gehindert. Prognosen lassen befürchten, dass sich der weltweite Fleischkonsum in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird. Gesinnungswandel muss her Mit einem Anstieg des Fleischkonsums werden sich voraussichtlich auch die Probleme häufen, die mit übermässigem Fleischkonsum einhergehen: unwürdige Haltungsbedingungen in der Massentierhaltung, Hochzüchtungen zu «Turbotieren», immer grössere Beanspruchung von Ackerland für die Futtermittelproduktion, ein Ansteigen der Treibhausgase, Rodungen, sinkende Trinkwasserressourcen und, wie ernährungswissenschaftlich belegt, gesundheitliche Probleme bei Menschen, die sich die anfangs erwähnte Abwechslung nicht zu Herzen nehmen. Dass ein Gesinnungswandel zum Wohle von Tier und Mensch stattfinden muss, meint auch Stillhart: «Die Menschheit muss weniger Fleisch essen. Schon heute leidet jeder neunte Mensch Hunger. Mitverantwortlich dafür ist auch der übermässige Fleischkonsum der Industrieländer.» Es sei daher laut «Vier Pfoten» wichtig, ab und zu ganz bewusst auf Fleisch zu verzichten, denn mit jeder Mahlzeit entscheidet der Verbraucher mit, wie Tiere in unserer Gesellschaft leben und wie unsere Zukunft gestaltet wird.
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