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Darf die Sicherheit Amerikas in Trumps Hand liegen?

Ist Donald Trump der geeignete Mann, Amerika vor dem IS zu beschützen? Oder ist er vielmehr genau der Kandidat, den sich die Extremisten im Weissen Haus wünschen würden?

Jonathan Mann, CNN International / Quelle: CNN-News / Mittwoch, 16. Dezember 2015 / 09:19 h

«Was Herr Trump darüber sagt, wie mit diesem Krieg umzugehen ist, stärkt lediglich den Feind», sagte Senator Lindsey Graham, einer von einem Dutzend Kandidaten, die im Rennen um die Präsidentschaftsnominierung der Republikaner aktuell versuchen, mit Trump Schritt zu halten. Graham sagt, der IS «liebt Donald Trump, denn er ermöglicht es ihnen, die Menschen für ihre Sache überzeugen zu können.»

Dies ist eine vernichtende Anschuldigung, bei der man meinen sollte, dass sie viele Millionen amerikanischer Wähler aufschreckt. Und dies war zudem noch bevor Trump seine nahezu universell verurteilte Forderung geäussert hatte, Muslimen solle grundsätzlich die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert werden.

Eine neue Umfrage der New York Times und CBS News zeigt, dass Republikaner im Bezug auf den Kampf gegen den Terrorismus mehr Vertrauen in Trump haben als in jeden anderen Kandidaten. Insgesamt waren sieben von zehn Wählern der Meinung, er sei für diese Aufgabe bestens gerüstet.

Die Ergebnisse der Umfrage stammen grösstenteils noch aus der Zeit vor Trumps jüngster Aussagen, jedoch zeigen sie die Befindlichkeiten unmittelbar nach einem Massaker in Kalifornien, bei dem ein Ehepaar, das die Behörden als IS-Sympathisanten beschrieben haben, einen Massenmord begangen hatte.

Er will die Menschen schützen

«Ich werde die Menschen schützen», sagte Trump. «Das ist der Grund, weswegen es nach jeder Tragödie viel Aufmerksamkeit gibt und meine Zahlen rapide nach oben schiessen. Denn wir haben keine Stärke in diesem Land. Wir haben schwache und bedauernswerte Politiker.»

Schon bevor er seine Forderung nach einem Reiseverbot für Muslime geäussert hatte, war Trump sehr deutlich: - Er sagte Unterstützung für die Einführung einer staatlichen Registrierung aller Muslime in Amerika zu - Er bezichtigte die Obama-Administration, vorzuhaben, das Land mit syrischen Flüchtlingen zu überschwemmen - Er fordere nicht nur die Überwachung von Moscheen, sondern gegebenenfalls auch deren Schliessung

Trump sagt, die Vereinigten Staaten müssten schlicht neue und stärkere Massnahmen ergreifen, um sich vor dem Terrorismus zu schützen.

«Wir müssen dieses Problem beheben. Natürlich können wir darüber sprechen. wir können bis in alle Ewigkeit darüber sprechen. Aber das Problem ist real, es trägt den Namen radikaler islamischer Terrorismus.»

Doch Trump scheint auch an der Loyalität von amerikanischen Muslimen zu zweifeln, die niemals das Gesetz gebrochen oder in irgendeiner Form eine Gefahr dargestellt haben.



Trump: «Wir haben schwache und bedauernswerte Politiker.» /

So liess Trump seine Unterstützer wissen, er habe in New Jersey tausende Muslime feiern sehen, als am 11. September 2001 die Zwillingstürme des World Trade Center angegriffen wurden. Es ist bisher kein Beweis aufgetaucht, der Trumps Behauptung untermauert und diverse Funktionäre, bis hinauf zum Gouverneur von New Jersey, haben bestritten, dass derartige Vorkommnisse jemals stattgefunden haben.

Er wendet eine sehr gefährliche und populistische Rhetorik an

«Trump wendet hier eine sehr gefährliche und populistische Rhetorik an, die suggeriert: wenn wir eine Mauer bauen, Muslime aus dem Land verbannen oder sie in einem nationalen Register katalogisieren, wird die Bedrohung durch den IS verschwinden», sagt Michael Weiss, CNN-Analyst und Co-Autor von «ISIS: Inside the Army of Terror» («ISIS: Im Inneren der Terrorarmee»).

«Zu behaupten, es handle sich hierbei um eine Auseinandersetzung zwischen dem Westen und dem Islam, ist genau das, was der IS tut. Daher erweist Trump den Terroristen in gewisser Weise einen Dienst und bestätigt ihre Propaganda.»

In ihren Reaktionen auf die Aussagen von Trump sind die Republikaner gespalten.

Senator Graham, der ehemalige Gouverneur von Florida Jeb Bush und verschiedene andere republikanische Kandidaten haben sie verurteilt.

Doch der Gouverneur von New Jersey Chris Christie, der angemerkt hatte, in seinem Bundesstaat habe es keine 9/11-Feierlichkeiten gegeben, weigerte sich bewusst, Trumps Behauptungen zu missbilligen.

«Ich kenne Donald Trump seit 13 Jahren, man kann unterschiedlicher Meinung sein als er - und das war ich auch bereits. Aber ich glaube nicht, dass er hasserfüllt oder ein religiöser Eiferer ist.»

Die Kandidaten der Republikaner bereiten sich indes aktuell auf die erste Präsidentschaftsdebatte seit dem Bekanntwerden von Trumps Forderungen vor, Muslime nicht ins Land zu lassen.

CNN wird am Dienstagabend (jeweils Ortszeit) zwei Ausgaben präsentieren: eine für Trump und die anderen führenden Kandidaten, sowie zu früherer Zeit eine für die zweite Garde der Bewerber.

Das Aufeinandertreffen läuft unter dem Motto: «Keeping America Safe» («Wie Amerika sicher bleibt»). Die grösste Angst der Amerikaner ist die vor dem Terrorismus. Und einmal mehr werden alle Augen auf Donald Trump gerichtet sein.

Die letzte Präsidentschaftsdebatte der Republikanischen Partei in diesem Jahr überträgt CNN International live am Mittwoch, den 16. Dezember, ab 02.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Eine Wiederholung wird am Mittwoch, den 16. Dezember, um 12.00 Uhr und um 21.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit ausgestrahlt. Weitere Informationen unter http://us.cnn.com/politics und bei  ,Political Mann'.

 


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