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Auch Clinton und Sanders können sich zoffen

Charleston - Es war die vierte und letzte Fernsehdebatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber vor der ersten Vorwahl - und es war die bislang heftigste: Zwischen den beiden Favoriten Hillary Clinton und Bernie Sanders flogen die Fetzen.

bert / Quelle: sda / Montag, 18. Januar 2016 / 06:19 h

Ex-Aussenministerin Clinton warf dem Senator von Vermont vor, zweimal für ein Gesetz gestimmt zu haben, das Waffenverkäufer vor Klagen schützt. Sanders entgegnete, Clintons Umgangston bei dem Thema sei unredlich.

Er habe damals für das Gesetz gestimmt, weil es verhindere, dass die Besitzer von kleinen Waffengeschäften zur Rechenschaft gezogen werden, wenn jemand mit einer Waffe eine Straftat begehe, die sie legal verkauft hätten. Am Samstagabend hatte er sich vom Gesetz distanziert.



Die Debatte fand nur wenige Meter von jener Kirche statt, in der ein Mann im vergangenen Juni neun Afroamerikaner erschossen hatte.

Krankenversicherung für alle

Sanders, der sich als "demokratischer Sozialist" beschreibt, hatte einige Stunden vor Beginn der Debatte sein Aktionsprogramm "Medicare for All" (Krankenversicherung für alle) vorgelegt, Dieses sieht unter anderem vor, das private Krankenversicherungen vom Markt verschwinden sollen.

Jeder müsse das Recht haben, krankenversichert zu sein, sagte Sanders in der vom Fernsehsender NBC übertragenen Debatte und berief sich dabei auf die demokratischen Präsidenten Franklin Roosevelt und Harry Truman. Finanzieren will Sanders das Programm unter anderem durch eine Reichensteuer.

Clinton entgegnete es, sei gefährlich, die vom derzeitigen US-Präsidenten Barack Obama auf den Weg gebrachte Gesundheitsreform auseinanderzunehmen und die Diskussion darüber erneut anzuheizen.



Hillary Clinton und Bernie Sanders in der Debatte. /

Sie versicherte die einzige Präsidentschaftsbewerberin zu sein, die versprochen habe, Steuern für die Mittelklasse nicht zu erhöhen.

Gegen die von Sanders propagierte "Revolution" setzte die ehemalige First Lady auf ihre Erfahrung. Die USA bräuchten eine Präsidentin, die "sämtliche Aspekte des Jobs" beherrsche, sagte sie. Sie sei darauf vorbereitet, den "härtesten Job der Welt" zu übernehmen.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Kurz vor dem Caucus in Iowa am 1. Februar geht eine Umfrage von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen beiden Bewerbern aus, eine andere prophezeit dem Senator von Vermont einen Vorsprung vor Clinton.

Der dritte Bewerber, Martin O'Malley liegt bei vier Prozent. Er konnte bei der Debatte kaum punkten. Gastgeber des Events war der Sender NBC.

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