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Pharmakonzern Glaxo zahlt MillionenBoston - Schwere Mängel in einer inzwischen geschlossenen Fabrik kommen GlaxoSmithKline teuer zu stehen. Der britische Pharmakonzern muss in den USA 750 Mio. Dollar zahlen, weil er über Jahre hinweg verunreinigte oder mit falschen Inhaltsstoffen versehene Medikamente verkauft hatte, darunter eine Salbe für Babys.ade / Quelle: sda / Mittwoch, 27. Oktober 2010 / 07:59 h
GlaxoSmithKline räumte am Dienstag ein, das die Produktion im Werk Cidra in Puerto Rico mangelhaft war. Mit dem US-Justizministerium einigte sich das Unternehmen nach langen Ermittlungen auf einen Vergleich. Auch das wegen einer erhöhten Herzinfarkt-Gefahr ins Gerede gekommene Diabetesmittel Avandia wurde in Cidra hergestellt.
Staatsanwalt Tony West listete eine ganze Reihe von Verfehlungen auf: Mal wurden die Medikamente während der Produktion verunreinigt, mal wurden sie durcheinandergebracht und in falschen Flaschen abgefüllt, mal stimmten die Inhaltsstoffe nicht.
Im vergangenen Jahr machte GlaxoSmithKline die Fabrik schliesslich dicht - offiziell, weil die dort hergestellten Medikamente nicht mehr gefragt waren.
«Whistleblowerin» wird belohnt Eine zwischenzeitlich entlassene Qualitätsmanagerin hatte den Konzern nach Angaben ihrer Anwälte schon 2002 auf die Probleme hingewiesen, war demnach aber auf taube Ohren im Management gestossen und hatte sich deshalb 2004 schliesslich an die US-Behörden gewandt.GlaxoSmishKline kommen die verunreinigten Medikamente teuer zu stehen. /
Das zahlt sich jetzt aus: Als Informantin steht ihr nach amerikanischem Recht eine saftige Belohnung zu. Die Frau kassiert alleine von der Regierung in Washington 96 Millionen Dollar - laut «New York Times» die höchste Summe, die ein so genannter «Whistleblower» jemals einstreichen konnte. Grösstes Werk nach Schlampereien Hinzu kommen weitere Millionen aus den Bundesstaaten. Cidra war nach Angaben der Anwälte zum Zeitpunkt der Schlampereien das grösste Werk von GlaxoSmithKline mit mehr als 20 Medikamenten. GlaxoSmithKline hatte bereits für die Millionenstrafe vorgesorgt und zur Jahresmitte ausreichend Geld beiseitegelegt. Der Vergleich werde sich deshalb nicht weiter auf das Ergebnis auswirken, liess das Unternehmen wissen.
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