Toyota zahlt Milliardenstrafe in den USA

Toyota wird vorgeworfen, das Ausmass der M�ngel vertuscht und die �ffentlichkeit wiederholt belogen zu haben. Bei Unf�llen sollen zahlreiche Menschen zu Tode gekommen sein. �Toyotas Verhalten war sch�ndlich�, sagte Justizminister Eric Holder am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Washington. Das Fehlverhalten rechtfertige �die h�chste Strafe, die je gegen eine Autofirma in der US-Geschichte verh�ngt worden ist�.

Medien voll mit Unfallbildern

Autobesitzer in den USA hatten damals berichtet, ihre Wagen h�tten von selbst beschleunigt. Toyota startete daraufhin 2009 und 2010 einen Massenr�ckruf wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fussmatten, welche die Pedale blockieren konnten. Die Verk�ufe brachen in der Folge ein.

�ber Monate waren die US-Medien voll mit schrecklichen Unfallbildern. Am bekanntesten ist das Schicksal des Polizisten Mark Saylor und seiner Familie. Als die Fussmatte das Gaspedal ihrer Lexus-Limousine blockierte und der Wagen mit mehr als 160 Stundenkilometern von der Fahrbahn abkam, starben der 45-J�hrige, seine Frau Cleofe (45), seine Tochter Mahala (13) sowie Schwager Chris Lastrella (38). Ein Mitschnitt des Handynotrufs hielt das Geschehen fest.

M�ngel nur h�ppchenweise einger�umt

Der bei den Ermittlungen federf�hrende Generalstaatsanwalt von Manhattan, Preet Bharara, warf Toyota vor, die technischen M�ngel nur auf Druck von Aussen und h�ppchenweise einger�umt zu haben. �Toyota hat mehrfach versichert, dass die Probleme gel�st sein�, sagte er. �Das war falsch.� Toyota-Manager h�tten zudem versucht, Spuren ihres Verhaltens zu verwischen. �Es ist ein beispielloser Fall.�

Toyota hat bereits mehr als 66 Mio. Dollar (ca. 57 Mio.

Gegen Toyota liegen schwere Vorw�rfe vor. /

Franken) an Strafen an die US-Verkehrssicherheitsbeh�rde NHTSA gezahlt. Zudem verklagten Hinterbliebene von Unfallopfern den Autokonzern auf Wiedergutmachung. Dar�ber hinaus verlangten Autobesitzer eine Entsch�digung f�r den Wertverlust ihrer Wagen. Mit letzterer Gruppe einigte sich Toyota Ende 2012 auf die Zahlung von 1,1 Mrd. Dollar (ca. 960 Mio. Franken).

Toyotas Chefrechtsberater Christopher Reynolds erkl�rte in einer Mitteilung, es sei �schwer� gefallen, den jetzigen Vergleich einzugehen. Es sei aber �ein grosser Schritt vorw�rts, um dieses bedauernswerte Kapitel hinter uns zu bringen�.

NASA-Techniker entlasten Toyota

Bei etlichen Unf�llen bestehen heute Zweifel daran, dass technische M�ngel schuld daran waren. So hatten Elektronikspezialisten der Raumfahrtbeh�rde NASA den Autobauer entlastet. Viele der gemeldeten Unf�lle seien auf Fehler der Fahrer zur�ckzuf�hren, lautete das Ergebnis einer Anfang 2011 vorgestellten Studie im Auftrag der Verkehrssicherheitsbeh�rde NHTSA.

Der Toyota-Vergleich kommt zu einem Zeitpunkt, an dem General Motors sich �hnliche Vorw�rfe wegen eines verschleppten R�ckrufs anh�ren muss. Bei 1,6 Millionen �lteren Wagen kann wegen fehlerhafter Z�ndschl�sser der Motor w�hrend der Fahrt ausgehen. Der US-Konzern bringt zw�lf Tote mit dem Defekt in Verbindung, Verbrauchersch�tzer gehen von weit h�heren Opferzahlen aus.

Der US-Kongress hat bereits Anh�rungen angek�ndigt und laut US-Medien ermitteln auch die Staatsanw�lte. Das wollte Justizminister Holder zwar weder best�tigen noch dementieren. Auf den Fall General Motors angesprochen, sagte er jedoch: �Wir nehmen diese Sachen sehr ernst. Unternehmen werden zur Verantwortung gezogen.�

Toyota zahlt Milliardenstrafe in den USA

Washington - Vier Jahre nach Toyotas spektakul�rer Pannenserie zieht die US-Justiz den japanischen Autohersteller zur Rechenschaft. Der Konzern muss im Rahmen eines Vergleichs 1,2 Mrd. Dollar (ca. 1 Mrd. Franken) zahlen, um ein Strafverfahren abzuwenden.