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Verfahren gegen Ex-IAAF-Präsident DiackDer Weltsport wird nun auch von einer Korruptionsaffäre im Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) überschattet. Dem früheren IAAF-Präsidenten Lamine Diack wird Bestechlichkeit und Geldwäscherei vorgeworfen.cam / Quelle: news.ch mit Agenturen / Mittwoch, 4. November 2015 / 19:35 h
Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Gerichtskreise am Mittwoch berichtete, hat die französische Justiz Anklage gegen den 82-jährigen Senegalesen erhoben. Auch sein Rechtsanwalt Habib Cisse wurde angeklagt. Zudem ist der frühere Direktor der Anti-Doping-Abteilung der IAAF, Gabriel Dolle, in Polizeigewahrsam genommen worden.
Diack, der im August nach 16 Jahren als IAAF-Präsident durch den früheren Weltklasse-Mittelstreckenläufer Sebastian Coe ersetzt worden war, wird verdächtigt, für die Vertuschung von positiven Blutdoping-Fällen 200'000 Euro aus Russland erhalten zu haben. Möglicherweise handelt es sich unter anderem um den Fall der Marathonläuferin Lilija Schobukowa. Sie soll mit einer Zahlung von 450'000 Franken eine Dopingsperre abgewendet und den Start bei den Olympischen Spielen 2012 in London erkauft haben. Schon damals gab es Mutmassungen, dass die Manipulation bis in die IAAF gereicht haben soll. Wegen verdächtiger Werte im Blutpass wurde die Athletin später doch noch für mehr als zwei Jahre gesperrt. Bisher keine Ergebnisse bekannt Thematisiert wurde der Fall auch in der im Dezember 2014 ausgestrahlten ARD-Dokumentation «Geheimsache Doping - wie Russland seine Sieger macht» über flächendeckendes Doping in dem grossen Sportland. Lamine Diack wird Bestechlichkeit und Geldwäscherei vorgeworfen. (Archivbild) /
Seitdem untersuchen eine unabhängige Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und die Ethik-Kommission der IAAF die Vorwürfe. Bisher sind noch keine Resultate bekanntgeworden. Allerdings ist im Zuge dieser Anschuldigungen der russische Leichtathletik-Präsident Valentin Balachnitschew zurückgetreten. Er war zudem Finanzchef der IAAF. Die IAAF hat am Mittwoch nur bestätigt, dass die Polizei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und die Geschäftsstelle am Dienstag in Monte Carlo durchsucht habe. «Die IAAF bestätigt, dass, ausgehend von separaten Untersuchungen durch eine unabhängigen Kommission der WADA und der Ethik-Kommission der IAAF, die französische Polizei Ermittlungen aufgenommen hat», hiess es in einer Erklärung. Der Weltverband sicherte seine «volle Kooperation» bei der Aufklärung zu. Ethikkommission wird sich auch mit Fall befassen Diacks Sohn Pape Massata Diack, der für die IAAF im Marketing tätig gewesen war, hatte seinen Posten wegen der möglichen Verwicklung in eine Korruptionsaffäre verlassen müssen. Diese hatte zum Ziel, die Dopingaffäre in Russland zu verheimlichen. Mit dem Fall des unter Korruptionsverdacht stehenden Lamine Diack wird sich auch die Ethikkommission des IOC befassen. «Im Lichte der strafrechtlichen Ermittlungen gegen Herrn Lamine Diack, der ein IOC-Ehrenmitglied ist, habe ich entschieden, den Fall an die Ethikkommission des IOC weiterzuleiten», erklärte die Schweizer IOC-Kommissionschefin Pâquerette Zappelli in einem Statement.
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