Am stärksten betroffen vom Abschwung sind Druck-Gussteile, die vor allem den Autoherstellern geliefert werden: Dort ging die verarbeitete Tonnage im ersten Quartal 2009 im Vorjahresvergleich von 6100 Tonnen um 40 Prozent auf 3700 zurück, wie der Aluminium-Verband Schweiz vor den Medien in Zürich mitteilte.
Bis zu 30 Prozent Einbussen
In der Maschinenindustrie und in der Elektrotechnik musste die Schweizer Alu-Industrie in den letzten sechs Monaten Einbussen von bis zu 30 Prozent hinnehmen. Der krisenversehrten Textilmaschinenindustrie verkaufen die Alu-Produzenten so gut wie nichts mehr.
«Aber auch der Energiesektor und die Medizinaltechnik, bei denen immer angenommen wurde, sie seien gegen die Krise einigermassen resistent, spürt die Industrie einen Rückgang», sagte Marcel Menet, Geschäftsführer des Aluminium-Verbands, am Rande der Medienkonferenz der Nachrichtenagentur SDA.
Sinkende Preise
Zu den Absatzschwierigkeiten kommen sinkende, teils sogar negative Margen für die Industrie wegen des dramtischen Preisveralls für Aluminium seit letztem Sommer: Im Juni 2008 lag der Preis pro Tonne noch bei über 3300 Dollar.
Druckguss ist gerade wenig gefragt: Kurzarbeit. /
Seit Anfang 2009 dümpelt er bei 1300 bis 1500 Dollar dahin.
Folge der Krise sind Kurzarbeit und die Stillegung von Produktionseinheiten. Mit Entlassungen ist die Branche vorsichtig: «Die Investitionen ins Personal tragen Früchte, wenn wir vom Rudern wieder ins Segeln kommen», sagte Alex Kummer, Unternehmensleiter des Produzenten Aluminium Laufen. Eine «nachhaltige Verbesserung» der Lage erwartet Markus Tavernier, Präsident des Aluminium-Verbandes, erst 2010.
